Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.das durch tausend drückende Lagen ein¬ Als diese schreckliche Probe vorbei war, so J. . .s Phantasie war ebenfalls bis auf den Nun hatten sein Vater und sein älterer Bru¬ 3r Theil. O
das durch tauſend druͤckende Lagen ein¬ Als dieſe ſchreckliche Probe vorbei war, ſo J. . .s Phantaſie war ebenfalls bis auf den Nun hatten ſein Vater und ſein aͤlterer Bru¬ 3r Theil. O
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0219" n="209"/><hi rendition="#fr">das durch tauſend druͤckende Lagen ein¬<lb/> mal ganz unter die Herrſchaft der Phan¬<lb/> taſie zuruͤckgedraͤngt war, die nun uͤber<lb/> daſſelbe ihre Rechte ausuͤben wollte. —<lb/> — Die Seite war bis zur hoͤchſten Span¬<lb/> nung hinaufgewunden und nun ſprang<lb/> ſie</hi>. —</p><lb/> <p>Als dieſe ſchreckliche Probe vorbei war, ſo<lb/> fand ſich Reiſer wieder ganz allein, ohne einen<lb/> Feund, ohne einen der ſich ſeiner annahm. —<lb/> Er wollte doch jemanden ſeinen Kummer klagen,<lb/> und ging zu J. . ., der ſich von dem Augenblick<lb/> feſter wie jemals an ihn ſchloß, weil gerade daſ¬<lb/> ſelbe Beduͤrfniß bey ihm war, was Reiſern zu<lb/> ihm trieb. —</p><lb/> <p>J. . .s Phantaſie war ebenfalls bis auf den<lb/> hoͤchſten Grad geſpannt, und ſein Hang zum<lb/> Theater uͤberwiegend geworden, er bedurfte ei¬<lb/> nen, dem er ſeine geheimſten Wuͤnſche, und ſeinen<lb/> Kummer entdecken konnte. —</p><lb/> <p>Nun hatten ſein Vater und ſein aͤlterer Bru¬<lb/> der nicht ohne Grund befuͤrchtet, daß der Hang<lb/> zum Theater, durch den großen Beifall, den er<lb/> ſich durch ſein Spiel erwarb, zu ſehr genaͤhrt<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3r <hi rendition="#fr">Theil</hi>. O<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [209/0219]
das durch tauſend druͤckende Lagen ein¬
mal ganz unter die Herrſchaft der Phan¬
taſie zuruͤckgedraͤngt war, die nun uͤber
daſſelbe ihre Rechte ausuͤben wollte. —
— Die Seite war bis zur hoͤchſten Span¬
nung hinaufgewunden und nun ſprang
ſie. —
Als dieſe ſchreckliche Probe vorbei war, ſo
fand ſich Reiſer wieder ganz allein, ohne einen
Feund, ohne einen der ſich ſeiner annahm. —
Er wollte doch jemanden ſeinen Kummer klagen,
und ging zu J. . ., der ſich von dem Augenblick
feſter wie jemals an ihn ſchloß, weil gerade daſ¬
ſelbe Beduͤrfniß bey ihm war, was Reiſern zu
ihm trieb. —
J. . .s Phantaſie war ebenfalls bis auf den
hoͤchſten Grad geſpannt, und ſein Hang zum
Theater uͤberwiegend geworden, er bedurfte ei¬
nen, dem er ſeine geheimſten Wuͤnſche, und ſeinen
Kummer entdecken konnte. —
Nun hatten ſein Vater und ſein aͤlterer Bru¬
der nicht ohne Grund befuͤrchtet, daß der Hang
zum Theater, durch den großen Beifall, den er
ſich durch ſein Spiel erwarb, zu ſehr genaͤhrt
3r Theil. O
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