Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.Der Fechtmeister wieß ihm nun ein bleiben¬ Sie gingen nun beide hin zu einem Buch¬ Der Fechtmeiſter wieß ihm nun ein bleiben¬ Sie gingen nun beide hin zu einem Buch¬ <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0123" n="109"/> <p>Der Fechtmeiſter wieß ihm nun ein bleiben¬<lb/> des Quartier bei einem Studenten Nahmens<lb/> R. . . an, bei dem er auch auf der Stube woh¬<lb/> nen mußte, und der ſogleich eine Wochenſchrift<lb/> mit ihm gemeinſchaftlich herausgeben wollte,<lb/> weil er ſich von Reiſers Dichter- und Schrift¬<lb/> ſtellertalent ſchon große Vorſtellungen gemacht<lb/> hatte. Reiſer dachte auch bald einen Plan zu<lb/> einer Wochenſchrift aus, welche ſich mit einer<lb/> Satyre auf dieſe Art Schriften anheben, und<lb/> die lezte Wochenſchrift heiſſen ſollte; als aber<lb/> ſein neuer Stubengenoſſe merkte daß er kein<lb/> Geld bei ſich fuͤhre, und auch keine ſehr be¬<lb/> ſtimmte Ausſicht habe, welches zu erhalten,<lb/> fing er an ziemlich kalt gegen ihn zu werden,<lb/> und rieth ihm fuͤrs erſte ſeinen Degen zu verſe¬<lb/> tzen, welches Reiſer that, und nun auf einmal<lb/> wieder freundlichere Blicke erhielt. Denn der<lb/> Hr. N. . ., der ein ſehr ordentlicher Mann<lb/> war, wollte bei ihrer beiderſeitigen litterariſchen<lb/> Unternehmung nicht gerne Auslagen machen.</p><lb/> <p>Sie gingen nun beide hin zu einem Buch¬<lb/> drucker in Erfurt, Nahmens G. . . und brach¬<lb/> ten den Plan ihrer neuen Wochenſchrift zum<lb/></p> </body> </text> </TEI> [109/0123]
Der Fechtmeiſter wieß ihm nun ein bleiben¬
des Quartier bei einem Studenten Nahmens
R. . . an, bei dem er auch auf der Stube woh¬
nen mußte, und der ſogleich eine Wochenſchrift
mit ihm gemeinſchaftlich herausgeben wollte,
weil er ſich von Reiſers Dichter- und Schrift¬
ſtellertalent ſchon große Vorſtellungen gemacht
hatte. Reiſer dachte auch bald einen Plan zu
einer Wochenſchrift aus, welche ſich mit einer
Satyre auf dieſe Art Schriften anheben, und
die lezte Wochenſchrift heiſſen ſollte; als aber
ſein neuer Stubengenoſſe merkte daß er kein
Geld bei ſich fuͤhre, und auch keine ſehr be¬
ſtimmte Ausſicht habe, welches zu erhalten,
fing er an ziemlich kalt gegen ihn zu werden,
und rieth ihm fuͤrs erſte ſeinen Degen zu verſe¬
tzen, welches Reiſer that, und nun auf einmal
wieder freundlichere Blicke erhielt. Denn der
Hr. N. . ., der ein ſehr ordentlicher Mann
war, wollte bei ihrer beiderſeitigen litterariſchen
Unternehmung nicht gerne Auslagen machen.
Sie gingen nun beide hin zu einem Buch¬
drucker in Erfurt, Nahmens G. . . und brach¬
ten den Plan ihrer neuen Wochenſchrift zum
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