Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.Schicksal Theil nehmen, und auf seine Wünsche Diese unangenehmen Reflexionen machten, Dieser angenehme Kontrast und lebhafte Denn das Thürmchen bezeichnete ihm nun Dieser Platz behauptete dort seine Rechte Schickſal Theil nehmen, und auf ſeine Wuͤnſche Dieſe unangenehmen Reflexionen machten, Dieſer angenehme Kontraſt und lebhafte Denn das Thuͤrmchen bezeichnete ihm nun Dieſer Platz behauptete dort ſeine Rechte <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0061" n="47"/> Schickſal Theil nehmen, und auf ſeine Wuͤnſche<lb/> merken wuͤrde.</p><lb/> <p>Dieſe unangenehmen Reflexionen machten,<lb/> daß ihm der Weg noch beſchwerlicher, und er<lb/> mit jedem Schritt muͤder wurde, bis ſich die<lb/> beiden kleinen Thuͤrmchen von Gotha zeigten,<lb/> wovon ihm der Schuſter ſagte, daß der eine<lb/> auf der Kirche, und der andre auf dem Komoͤ¬<lb/> dienhauſe ſtaͤnde.</p><lb/> <p>Dieſer angenehme Kontraſt und lebhafte<lb/> ſinnliche Eindruck machte, daß ſein Gemuͤth ſich<lb/> allmaͤlig wieder erheiterte, und er durch verdop¬<lb/> pelte Schritte ſeinen Gefaͤhrten wieder in Athem<lb/> ſetzte.</p><lb/> <p>Denn das Thuͤrmchen bezeichnete ihm nun<lb/> deutlich den Fleck, wo der unmittelbare laute<lb/> Beifall eingeerndtet, und die Wuͤnſche des ruhm¬<lb/> begierigen Juͤnglings gekroͤnt wuͤrden.</p><lb/> <p>Dieſer Platz behauptete dort ſeine Rechte<lb/> neben dem geweihten Tempel, und war ſelbſt<lb/> ein Tempel, der Kunſt und den Muſen gewei¬<lb/> het, in welchem das Talent ſich entwickeln, und<lb/> alle und jede Empfindungen des Herzens aus<lb/></p> </body> </text> </TEI> [47/0061]
Schickſal Theil nehmen, und auf ſeine Wuͤnſche
merken wuͤrde.
Dieſe unangenehmen Reflexionen machten,
daß ihm der Weg noch beſchwerlicher, und er
mit jedem Schritt muͤder wurde, bis ſich die
beiden kleinen Thuͤrmchen von Gotha zeigten,
wovon ihm der Schuſter ſagte, daß der eine
auf der Kirche, und der andre auf dem Komoͤ¬
dienhauſe ſtaͤnde.
Dieſer angenehme Kontraſt und lebhafte
ſinnliche Eindruck machte, daß ſein Gemuͤth ſich
allmaͤlig wieder erheiterte, und er durch verdop¬
pelte Schritte ſeinen Gefaͤhrten wieder in Athem
ſetzte.
Denn das Thuͤrmchen bezeichnete ihm nun
deutlich den Fleck, wo der unmittelbare laute
Beifall eingeerndtet, und die Wuͤnſche des ruhm¬
begierigen Juͤnglings gekroͤnt wuͤrden.
Dieſer Platz behauptete dort ſeine Rechte
neben dem geweihten Tempel, und war ſelbſt
ein Tempel, der Kunſt und den Muſen gewei¬
het, in welchem das Talent ſich entwickeln, und
alle und jede Empfindungen des Herzens aus
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