Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.sich immer noch an Eckhoffs ersten Ausspruch Er zweifelte nun nicht, daß diese Gedichte Diese tröstenden Worte und die freundliche Reiser ging nun mit guter Hofnung zu ſich immer noch an Eckhoffs erſten Ausſpruch Er zweifelte nun nicht, daß dieſe Gedichte Dieſe troͤſtenden Worte und die freundliche Reiſer ging nun mit guter Hofnung zu <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0076" n="62"/> ſich immer noch an Eckhoffs erſten Ausſpruch<lb/> erinnerte, wie nahe der Schauſpieler und der<lb/> Dichter aneinander grenzten.</p><lb/> <p>Er zweifelte nun nicht, daß dieſe Gedichte<lb/> ihm ſeinen Weg zum Theater noch mehr bahnen,<lb/> und ihn bald ſeinem Ziele naͤher bringen wuͤrden.<lb/> Dazu kam noch, daß der Schauſpieler Gro߬<lb/> mann, welcher ſich damals in Gotha aufhielt,<lb/> und Reiſern, einmal auf der Straße begegnete,<lb/> ihm neuen Muth zuſprach, indem er den Grund<lb/> anfuͤhrte, daß man ihn gewiß nicht wuͤrde ſo¬<lb/> lange aufgehalten haben, wenn man nicht ge¬<lb/> ſonnen ſey, ihn, vielleicht ohne Debuͤt, fuͤr das<lb/> Theater zu engagiren; denn es war nun ſchon<lb/> in die dritte Woche, daß Reiſer ſich hier aufhielt.</p><lb/> <p>Dieſe troͤſtenden Worte und die freundliche<lb/> Anrede von Großmann waren damals ein wah¬<lb/> rer Balſam fuͤr Reiſern, der bei dem Schloſſe,<lb/> wo gebauet wurde, einſam auf und nieder ging,<lb/> und gerade mit finſterm Unmuth uͤber ſein noch<lb/> ungewiſſes Schickſal nachdachte.</p><lb/> <p>Reiſer ging nun mit guter Hofnung zu<lb/> Hauſe, und brachte den Tag bei ſeinem Wirth<lb/> noch ſehr vergnuͤgt zu.</p><lb/> </body> </text> </TEI> [62/0076]
ſich immer noch an Eckhoffs erſten Ausſpruch
erinnerte, wie nahe der Schauſpieler und der
Dichter aneinander grenzten.
Er zweifelte nun nicht, daß dieſe Gedichte
ihm ſeinen Weg zum Theater noch mehr bahnen,
und ihn bald ſeinem Ziele naͤher bringen wuͤrden.
Dazu kam noch, daß der Schauſpieler Gro߬
mann, welcher ſich damals in Gotha aufhielt,
und Reiſern, einmal auf der Straße begegnete,
ihm neuen Muth zuſprach, indem er den Grund
anfuͤhrte, daß man ihn gewiß nicht wuͤrde ſo¬
lange aufgehalten haben, wenn man nicht ge¬
ſonnen ſey, ihn, vielleicht ohne Debuͤt, fuͤr das
Theater zu engagiren; denn es war nun ſchon
in die dritte Woche, daß Reiſer ſich hier aufhielt.
Dieſe troͤſtenden Worte und die freundliche
Anrede von Großmann waren damals ein wah¬
rer Balſam fuͤr Reiſern, der bei dem Schloſſe,
wo gebauet wurde, einſam auf und nieder ging,
und gerade mit finſterm Unmuth uͤber ſein noch
ungewiſſes Schickſal nachdachte.
Reiſer ging nun mit guter Hofnung zu
Hauſe, und brachte den Tag bei ſeinem Wirth
noch ſehr vergnuͤgt zu.
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