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Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.

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Sie trägt in der Hand Monatsrosen. Diese blaßrothen Bouquetrosen liebte sie sehr; auch auf ihrem kleinen Portraitbilde von Conzales Coques hat sie diese Rosen neben sich. Solche Rosen sind auch das Symbol des Hinsterbens in Gram und Harm. Sie trägt einen reichen Perlenschmuck und ein Kreuz von Diamanten vor der Brust. Sie hat später die Bedeutung von Perle und Kreuz im Leben erfahren. Sie steht in einem rothtapezirten Gemache. Auf rothbehangenem Tische liegt ihre Krone; auch sie ist reich mit Perlen besetzt und endigt in einem Kreuze.

Bei den Portraits Carl's I. und seiner Gemahlin sehen wir in einem Bilde ihre drei unerwachsenen Kinder zusammenstehen:
Carl, Jacob und Anna Henriette
mit ihren eigensinnigvornehmen, unglücklichen Prätendentengesichtern. Die treuen Hündchen neben ihnen scheinen sie für die verlorene Treue des Volkes trösten zu wollen. Was Chateaubriand von der älteren Linie der Bourbonen sagt: an einer langen Reihe königlicher Särge stehe eine Wiege, welche um Mitleid flehe! fällt uns bei dem Anblicke dieser Kinder ein. England folgte später der Stimme des Mitleids, die Stuarts der ihres Eigensinnes. Sie hatten nichts gelernt und nichts vergessen! Und das Gemüth des Menschen ist sein Schicksal.

Sie trägt in der Hand Monatsrosen. Diese blaßrothen Bouquetrosen liebte sie sehr; auch auf ihrem kleinen Portraitbilde von Conzales Coques hat sie diese Rosen neben sich. Solche Rosen sind auch das Symbol des Hinsterbens in Gram und Harm. Sie trägt einen reichen Perlenschmuck und ein Kreuz von Diamanten vor der Brust. Sie hat später die Bedeutung von Perle und Kreuz im Leben erfahren. Sie steht in einem rothtapezirten Gemache. Auf rothbehangenem Tische liegt ihre Krone; auch sie ist reich mit Perlen besetzt und endigt in einem Kreuze.

Bei den Portraits Carl’s I. und seiner Gemahlin sehen wir in einem Bilde ihre drei unerwachsenen Kinder zusammenstehen:
Carl, Jacob und Anna Henriette
mit ihren eigensinnigvornehmen, unglücklichen Prätendentengesichtern. Die treuen Hündchen neben ihnen scheinen sie für die verlorene Treue des Volkes trösten zu wollen. Was Chateaubriand von der älteren Linie der Bourbonen sagt: an einer langen Reihe königlicher Särge stehe eine Wiege, welche um Mitleid flehe! fällt uns bei dem Anblicke dieser Kinder ein. England folgte später der Stimme des Mitleids, die Stuarts der ihres Eigensinnes. Sie hatten nichts gelernt und nichts vergessen! Und das Gemüth des Menschen ist sein Schicksal.

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[108/0118] Sie trägt in der Hand Monatsrosen. Diese blaßrothen Bouquetrosen liebte sie sehr; auch auf ihrem kleinen Portraitbilde von Conzales Coques hat sie diese Rosen neben sich. Solche Rosen sind auch das Symbol des Hinsterbens in Gram und Harm. Sie trägt einen reichen Perlenschmuck und ein Kreuz von Diamanten vor der Brust. Sie hat später die Bedeutung von Perle und Kreuz im Leben erfahren. Sie steht in einem rothtapezirten Gemache. Auf rothbehangenem Tische liegt ihre Krone; auch sie ist reich mit Perlen besetzt und endigt in einem Kreuze. Bei den Portraits Carl’s I. und seiner Gemahlin sehen wir in einem Bilde ihre drei unerwachsenen Kinder zusammenstehen: Carl, Jacob und Anna Henriette mit ihren eigensinnigvornehmen, unglücklichen Prätendentengesichtern. Die treuen Hündchen neben ihnen scheinen sie für die verlorene Treue des Volkes trösten zu wollen. Was Chateaubriand von der älteren Linie der Bourbonen sagt: an einer langen Reihe königlicher Särge stehe eine Wiege, welche um Mitleid flehe! fällt uns bei dem Anblicke dieser Kinder ein. England folgte später der Stimme des Mitleids, die Stuarts der ihres Eigensinnes. Sie hatten nichts gelernt und nichts vergessen! Und das Gemüth des Menschen ist sein Schicksal.

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Zitationshilfe: Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/118>, abgerufen am 21.11.2024.