aus keine Convocation der Bürgerschafft haben wollen, aber solche gleichwohl wider mei- ne mehrmahlige Inhibition vor sich gangen, so die, die daran Schuld tragen, verantwor- ten müssen, ich habe auch darwider meine Inhibition convocirten Bürgerschafft nicht be- fohlen, noch erlaubet, jemanden in bürgerlichen Gehorsam zu nehmen, und zu behalten, wohl aber denen an mich von der Bürgerschafft abgeordneten dreyen Bürgeren auf der gethanen Vortrag (daß der eine Gründeler eben wie er Dienstags vorhero mir geklagter massen auf Herr Bartels auch gethan hatte in der Bürgerschafft zu schelten, und zu tu- multuiren anfinge) und fernere Anfrage, wie sie sich dabey verhalten solten, zu Abwen- dung allen Unheyls zur Antwort gegeben, ihn Gründeler in bürgerlichen Gehorsam so lan- ge zu behalten, bis die Bürgerschafft aus einander seye, ich werde also der Supplicanten ihren injurieuse unbesonnener Schreib-Art besonders in foro competenti schon zu vindici- ren wissen, übrigens aber muß Ew. Bischöffl. Gnaden noch dieses gehorsamst melden, daß wir gestern die Sache wegen der Supplicanten Dimission im Raht vorgewesen, solche aus obrigkeitlicher Vorsorge solcher Gestalt beliebet worden, daß dieselbe zu Beybehal- tung innerlicher Ruhe, Frieden und Sicherheit wegen geführter sehr bedräulicher Reden, schweren und schrifftlichen Revers von sich stellen sollen, sich an niemand thätlich zu rächen, noch zu vergreiffen, ihre Klagten aber gegen den oder die, gegen wen sie einige zu haben vermeynten, sich vorbehalten, und zu Recht ausführen könten. Sie haben aber hiezu sich nicht gestehen wollen, und ihre Dimission dadurch selbst gehemmet.
Habe es für mich in Unterthänigkeit berichten, anbey gehorsamst bitten wollen, falls Ew. Bischöffl. Gnaden in dieser Sache ferner was gnädig zu rescribiren belieben solten, solches nicht an mich sondern an den gesamtlichen Raht herkommlicher massen ergehen zu lassen, damit derselbe Pflicht-mässig darauf berichten könne, mit allem Respect verharrend
Ew. Bischöffl. Gnaden
Jhro Bischöffl. Gnaden ist dieses am 20 May ohne Rubric und Unterschrifft noch weniger zu wissen von und durch wem an Dero Hof gelanget, welches hierauf zur Nach- richten setzen Hildesheim in Judicio Praepos. den 21ten May 1729. NB. Vid. Act. Num. 49. allwo Bürgermeister Dörrien diese Schrifft agnosciret hat.
J. F. Nemhardt, Pfenningsch.
Lit. R.
Protocollum sive Rotulus über das am 31. Augusti gehaltenes Zeugen-Verhör.
[Spaltenumbruch]
Praes. Jhro Hochw. Gnad. Hrn. Dom-Cü- stern von Nagel.
D. Syndico Dre Heising.
Und mich Pfenningschreibern.
[Spaltenumbruch]
Actum Hildesheim in Curia residentiali Reverendissimi Domini Commissarii de Nagel den 31ten Augusti 1729.
Procurator Fiscalis sistirte die jüngsthin vorgeschlagene Zeugen, bahte dieselbe mit dem gewöhnlichen Zeugen-Eyde zu belegen, und über die übergebene Articulos probatoria- les in contumaciam partis adversae debite citatae, sed non comparentis, nec Interrogato- ria offerentis der Ordnung nach abzuhören.
Als nun diesen ingesamt die Warnung des Meineydes deutlich vorgelesen, und sie dessen ernstlich erinneret, solchemnach auch der gewöhnliche Zeugen-Eyd ihnen vorgehalten worden, schwuren sie diesen erectis digitis ab ausser der neundten Zeugin, nemlich des Fendrichen Gründelers Haus-Jungfern Barbara Abelmans, als welche zum Eyde nicht zu bereden war, sondern ohne demselben dannoch die reine Wahrheit auszureden versprach; Aus deren aller nach und nach mit einem jeden Zeugen besonders und separatim secun- dum ordinem vorgenommener Abhörung, und beschehener Aussage ex Protocollo folgen- der Rotulus formiret worden.
Articulus probatorialis 3tius. Wahr, daß Andreas Schultze nebst andern thätlich behindert habe, daß die Herren Dom-Probsteyliche Commissarii nicht auf das Neustädter Rahthaus kommen seyn.
Testis
aus keine Convocation der Buͤrgerſchafft haben wollen, aber ſolche gleichwohl wider mei- ne mehrmahlige Inhibition vor ſich gangen, ſo die, die daran Schuld tragen, verantwor- ten muͤſſen, ich habe auch darwider meine Inhibition convocirten Buͤrgerſchafft nicht be- fohlen, noch erlaubet, jemanden in buͤrgerlichen Gehorſam zu nehmen, und zu behalten, wohl aber denen an mich von der Buͤrgerſchafft abgeordneten dreyen Buͤrgeren auf der gethanen Vortrag (daß der eine Gruͤndeler eben wie er Dienſtags vorhero mir geklagter maſſen auf Herr Bartels auch gethan hatte in der Buͤrgerſchafft zu ſchelten, und zu tu- multuiren anfinge) und fernere Anfrage, wie ſie ſich dabey verhalten ſolten, zu Abwen- dung allen Unheyls zur Antwort gegeben, ihn Gruͤndeler in buͤrgerlichen Gehorſam ſo lan- ge zu behalten, bis die Buͤrgerſchafft aus einander ſeye, ich werde alſo der Supplicanten ihren injurieusè unbeſonnener Schreib-Art beſonders in foro competenti ſchon zu vindici- ren wiſſen, uͤbrigens aber muß Ew. Biſchoͤffl. Gnaden noch dieſes gehorſamſt melden, daß wir geſtern die Sache wegen der Supplicanten Dimiſſion im Raht vorgeweſen, ſolche aus obrigkeitlicher Vorſorge ſolcher Geſtalt beliebet worden, daß dieſelbe zu Beybehal- tung innerlicher Ruhe, Frieden und Sicherheit wegen gefuͤhrter ſehr bedraͤulicher Reden, ſchweren und ſchrifftlichen Revers von ſich ſtellen ſollen, ſich an niemand thaͤtlich zu raͤchen, noch zu vergreiffen, ihre Klagten aber gegen den oder die, gegen wen ſie einige zu haben vermeynten, ſich vorbehalten, und zu Recht ausfuͤhren koͤnten. Sie haben aber hiezu ſich nicht geſtehen wollen, und ihre Dimiſſion dadurch ſelbſt gehemmet.
Habe es fuͤr mich in Unterthaͤnigkeit berichten, anbey gehorſamſt bitten wollen, falls Ew. Biſchoͤffl. Gnaden in dieſer Sache ferner was gnaͤdig zu reſcribiren belieben ſolten, ſolches nicht an mich ſondern an den geſamtlichen Raht herkommlicher maſſen ergehen zu laſſen, damit derſelbe Pflicht-maͤſſig darauf berichten koͤnne, mit allem Reſpect verharrend
Ew. Biſchoͤffl. Gnaden
Jhro Biſchoͤffl. Gnaden iſt dieſes am 20 May ohne Rubric und Unterſchrifft noch weniger zu wiſſen von und durch wem an Dero Hof gelanget, welches hierauf zur Nach- richten ſetzen Hildesheim in Judicio Præpoſ. den 21ten May 1729. NB. Vid. Act. Num. 49. allwo Buͤrgermeiſter Doͤrrien dieſe Schrifft agnoſciret hat.
J. F. Nemhardt, Pfenningſch.
Lit. R.
Protocollum ſive Rotulus uͤber das am 31. Auguſti gehaltenes Zeugen-Verhoͤr.
[Spaltenumbruch]
Præſ. Jhro Hochw. Gnad. Hrn. Dom-Cuͤ- ſtern von Nagel.
D. Syndico Dre Heiſing.
Und mich Pfenningſchreibern.
[Spaltenumbruch]
Actum Hildesheim in Curia reſidentiali Reverendiſſimi Domini Commiſſarii de Nagel den 31ten Auguſti 1729.
Procurator Fiſcalis ſiſtirte die juͤngſthin vorgeſchlagene Zeugen, bahte dieſelbe mit dem gewoͤhnlichen Zeugen-Eyde zu belegen, und uͤber die uͤbergebene Articulos probatoria- les in contumaciam partis adverſæ debitè citatæ, ſed non comparentis, nec Interrogato- ria offerentis der Ordnung nach abzuhoͤren.
Als nun dieſen ingeſamt die Warnung des Meineydes deutlich vorgeleſen, und ſie deſſen ernſtlich erinneret, ſolchemnach auch der gewoͤhnliche Zeugen-Eyd ihnen vorgehalten worden, ſchwuren ſie dieſen erectis digitis ab auſſer der neundten Zeugin, nemlich des Fendrichen Gruͤndelers Haus-Jungfern Barbara Abelmans, als welche zum Eyde nicht zu bereden war, ſondern ohne demſelben dannoch die reine Wahrheit auszureden verſprach; Aus deren aller nach und nach mit einem jeden Zeugen beſonders und ſeparatim ſecun- dùm ordinem vorgenommener Abhoͤrung, und beſchehener Ausſage ex Protocollo folgen- der Rotulus formiret worden.
Articulus probatorialis 3tius. Wahr, daß Andreas Schultze nebſt andern thaͤtlich behindert habe, daß die Herren Dom-Probſteyliche Commiſſarii nicht auf das Neuſtaͤdter Rahthaus kommen ſeyn.
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[31/0073]
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wohl aber denen an mich von der Buͤrgerſchafft abgeordneten dreyen Buͤrgeren auf der
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dung allen Unheyls zur Antwort gegeben, ihn Gruͤndeler in buͤrgerlichen Gehorſam ſo lan-
ge zu behalten, bis die Buͤrgerſchafft aus einander ſeye, ich werde alſo der Supplicanten
ihren injurieusè unbeſonnener Schreib-Art beſonders in foro competenti ſchon zu vindici-
ren wiſſen, uͤbrigens aber muß Ew. Biſchoͤffl. Gnaden noch dieſes gehorſamſt melden,
daß wir geſtern die Sache wegen der Supplicanten Dimiſſion im Raht vorgeweſen, ſolche
aus obrigkeitlicher Vorſorge ſolcher Geſtalt beliebet worden, daß dieſelbe zu Beybehal-
tung innerlicher Ruhe, Frieden und Sicherheit wegen gefuͤhrter ſehr bedraͤulicher Reden,
ſchweren und ſchrifftlichen Revers von ſich ſtellen ſollen, ſich an niemand thaͤtlich zu raͤchen,
noch zu vergreiffen, ihre Klagten aber gegen den oder die, gegen wen ſie einige zu haben
vermeynten, ſich vorbehalten, und zu Recht ausfuͤhren koͤnten. Sie haben aber hiezu ſich
nicht geſtehen wollen, und ihre Dimiſſion dadurch ſelbſt gehemmet.
Habe es fuͤr mich in Unterthaͤnigkeit berichten, anbey gehorſamſt bitten wollen, falls
Ew. Biſchoͤffl. Gnaden in dieſer Sache ferner was gnaͤdig zu reſcribiren belieben ſolten,
ſolches nicht an mich ſondern an den geſamtlichen Raht herkommlicher maſſen ergehen zu
laſſen, damit derſelbe Pflicht-maͤſſig darauf berichten koͤnne, mit allem Reſpect verharrend
Ew. Biſchoͤffl. Gnaden
Jhro Biſchoͤffl. Gnaden iſt dieſes am 20 May ohne Rubric und Unterſchrifft noch
weniger zu wiſſen von und durch wem an Dero Hof gelanget, welches hierauf zur Nach-
richten ſetzen Hildesheim in Judicio Præpoſ. den 21ten May 1729. NB. Vid. Act.
Num. 49. allwo Buͤrgermeiſter Doͤrrien dieſe Schrifft agnoſciret hat.
J. F. Nemhardt, Pfenningſch.
Lit. R.
Protocollum ſive Rotulus uͤber das am 31. Auguſti gehaltenes Zeugen-Verhoͤr.
Præſ. Jhro Hochw. Gnad. Hrn. Dom-Cuͤ-
ſtern von Nagel.
D. Syndico Dre Heiſing.
Und mich Pfenningſchreibern.
Actum Hildesheim in Curia reſidentiali
Reverendiſſimi Domini Commiſſarii de
Nagel den 31ten Auguſti 1729.
Procurator Fiſcalis ſiſtirte die juͤngſthin vorgeſchlagene Zeugen, bahte dieſelbe mit dem
gewoͤhnlichen Zeugen-Eyde zu belegen, und uͤber die uͤbergebene Articulos probatoria-
les in contumaciam partis adverſæ debitè citatæ, ſed non comparentis, nec Interrogato-
ria offerentis der Ordnung nach abzuhoͤren.
Als nun dieſen ingeſamt die Warnung des Meineydes deutlich vorgeleſen, und ſie
deſſen ernſtlich erinneret, ſolchemnach auch der gewoͤhnliche Zeugen-Eyd ihnen vorgehalten
worden, ſchwuren ſie dieſen erectis digitis ab auſſer der neundten Zeugin, nemlich des
Fendrichen Gruͤndelers Haus-Jungfern Barbara Abelmans, als welche zum Eyde nicht
zu bereden war, ſondern ohne demſelben dannoch die reine Wahrheit auszureden verſprach;
Aus deren aller nach und nach mit einem jeden Zeugen beſonders und ſeparatim ſecun-
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der Rotulus formiret worden.
Articulus probatorialis 3tius. Wahr, daß Andreas Schultze nebſt andern thaͤtlich
behindert habe, daß die Herren Dom-Probſteyliche Commiſſarii nicht auf das Neuſtaͤdter
Rahthaus kommen ſeyn.
Teſtis
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Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/73>, abgerufen am 25.02.2025.
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