An Jhro Hoch-Bischöffl. und Freyherrl. Gnaden von Twickel
Unsern Gnädigen und gehuldigten Herrn Dom-Probsten.
Unterthänig gehorsamstes und durch GOtt höchst-flehentliches Suchen und Bitten uti intus
Unser der 6. incarceriret gewesenen Bürgern Godtfried Gründler, Henrich Wilhelm Foderloh und Consorten.
Praesent. den 17ten Septembr. 1729.
Hochwürdigster Bischoff/ Gnädig und hochgebietender Herr Dom-Probst.
Ew. Hoch-Bischöffl. Gnaden hiemit unterthänigst klagend vorzustellen, können wir 6. incarceriret gewesene Bürger aus höchst-dringender Noht nicht entübriget seyn, was massen da der suspendirte Burgermeister Dörrien verwichenen Donnerstag war der 15te dieses jetzt lauffenden Monats 7bris, einseitiger Weise seine Complices unter denen Bür- geren zu Rahthaus fordern lassen, was nun allda von selbigen nicht allein, sondern von J. P. Müllern dem sich ausgegebenen Jure Practico proponiret worden, wird E. E. Raht hoffentlich der Gebühr nach gemeldet haben;
Allein, wie selbige Bürger-Rotte sich gegen uns 6. Bürgere mit allerley schimpfflichen und herben Dräu-Worten heraus gelassen, kan man nicht genugsam beschreiben, ja, wie sie die Wächter mit Lantzen zu sich aufs Rahthaus genommen, um uns wiederum zu incarceriren öffentlich ausgeschrien haben, wozu sie auch würcklich den Keller und der al- lerherbesten Diebes-Rotte Gefängnüß auskehren lassen, um uns darin zu bringen, da sie ihr unsinnige Begehren zum theil nicht erfüllet, weil viele Bürger darin nicht consentiren wol- len, oder mochten, auch zum theil da wir uns retiriret hatten, haben sich nachgesetzte Bür- ger unterstanden, auf uns bey nächtlicher Weile zu lauren, und so wohl mit Knüppeln als geladenen Gewehr zu patroulliren, selbige sind diejenige gewesen, Dörrie junior, Schöttler, die beyde Gebrüdere Tegedmeyers, Schencke, Brans, Wienroht, Bütner und Nieters, die- ser Nieters ist so frech gewesen, daß er sich unterstanden, den Nacht-Wächter, welcher ab- blasen wollen, unter dem Rahthaus das Horn wegzunehmen, geblasen, auch die Uhr 11. abgeruffen, welches David Achterkerken und ein Nachtes-Wächter Johann Nettelnstruck bezeugen können, daß obbenannte Tumultuanten patroulliren gangen, davon können der gewesene Wachtmeister Schilli und Hans Hinrich, ein Bürger, welcher bey einen andern Nahmens Farcken auf der Braunschw. Strasse mit im Hause wohnet, nebst vielen Leuten mehr attestiren, ja es dürffen sich nunmehro die unruhige Bürger und Freveler unterstehen öffentlich auszusagen, daß wir 6. Bürgere vor deren Augen nicht sicher seyn solten. Wei- len wir aber niemahlen jemand beleidiget, oder keinen, wer der auch seyn mag, unter der gantzen Bürgerschafft wissentlich so wenig vor-als nach der Zeit zu all unser angefügter Schmach und Beschimffung nicht die geringste Anleitung gegeben, welches klar am Tage, und niemahlen erwiesen werden kan. Als ergehet an Ew. Hoch-Bischöffl. Gnaden Unsern gnädigen und gehuldigten Herrn Dom-Probsten unser gehorsamstes und durch GOtt höchst- flehentliches Suchen und Bitten, Dieselbe wollen hoch-gnädig geruhen, uns, und andere viele mitbedrängte Bürgere (anerwogen unsere Obrigkeit uns im geringsten nicht zu helffen vermag, welche ohne dem leyder durch die gottlose rebellirende Rotte disgustiret worden, auchihr noch täglich allerhand Schmach zugefüget wird, wie solches aus deren an Jhro Hoch- Bischöffl. Gnaden fast täglich führenden Beschwerden von selbsten bezeuget) durch nachdrück- liche force und assistence sicher Geleit, Ruhe, und für allen erlittenen Schmach und Beschimpf- fungen zulängliche Satisfaction angedeyen zu lassen. Worüber
Lit.
[o]
Lit. Vv.
An Jhro Hoch-Biſchoͤffl. und Freyherrl. Gnaden von Twickel
Unſern Gnaͤdigen und gehuldigten Herrn Dom-Probſten.
Unterthaͤnig gehorſamſtes und durch GOtt hoͤchſt-flehentliches Suchen und Bitten utì intùs
Unſer der 6. incarceriret geweſenen Buͤrgern Godtfried Gruͤndler, Henrich Wilhelm Foderloh und Conſorten.
Præſent. den 17ten Septembr. 1729.
Hochwuͤrdigſter Biſchoff/ Gnaͤdig und hochgebietender Herr Dom-Probſt.
Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden hiemit unterthaͤnigſt klagend vorzuſtellen, koͤnnen wir 6. incarceriret geweſene Buͤrger aus hoͤchſt-dringender Noht nicht entuͤbriget ſeyn, was maſſen da der ſuſpendirte Burgermeiſter Doͤrrien verwichenen Donnerſtag war der 15te dieſes jetzt lauffenden Monats 7bris, einſeitiger Weiſe ſeine Complices unter denen Buͤr- geren zu Rahthaus fordern laſſen, was nun allda von ſelbigen nicht allein, ſondern von J. P. Muͤllern dem ſich ausgegebenen Jure Practico proponiret worden, wird E. E. Raht hoffentlich der Gebuͤhr nach gemeldet haben;
Allein, wie ſelbige Buͤrger-Rotte ſich gegen uns 6. Buͤrgere mit allerley ſchimpfflichen und herben Draͤu-Worten heraus gelaſſen, kan man nicht genugſam beſchreiben, ja, wie ſie die Waͤchter mit Lantzen zu ſich aufs Rahthaus genommen, um uns wiederum zu incarceriren oͤffentlich ausgeſchrien haben, wozu ſie auch wuͤrcklich den Keller und der al- lerherbeſten Diebes-Rotte Gefaͤngnuͤß auskehren laſſen, um uns darin zu bringen, da ſie ihr unſinnige Begehren zum theil nicht erfuͤllet, weil viele Buͤrger darin nicht conſentiren wol- len, oder mochten, auch zum theil da wir uns retiriret hatten, haben ſich nachgeſetzte Buͤr- ger unterſtanden, auf uns bey naͤchtlicher Weile zu lauren, und ſo wohl mit Knuͤppeln als geladenen Gewehr zu patroulliren, ſelbige ſind diejenige geweſen, Doͤrrie junior, Schoͤttler, die beyde Gebruͤdere Tegedmeyers, Schencke, Brans, Wienroht, Buͤtner und Nieters, die- ſer Nieters iſt ſo frech geweſen, daß er ſich unterſtanden, den Nacht-Waͤchter, welcher ab- blaſen wollen, unter dem Rahthaus das Horn wegzunehmen, geblaſen, auch die Uhr 11. abgeruffen, welches David Achterkerken und ein Nachtes-Waͤchter Johann Nettelnſtruck bezeugen koͤnnen, daß obbenannte Tumultuanten patroulliren gangen, davon koͤnnen der geweſene Wachtmeiſter Schilli und Hans Hinrich, ein Buͤrger, welcher bey einen andern Nahmens Farcken auf der Braunſchw. Straſſe mit im Hauſe wohnet, nebſt vielen Leuten mehr atteſtiren, ja es duͤrffen ſich nunmehro die unruhige Buͤrger und Freveler unterſtehen oͤffentlich auszuſagen, daß wir 6. Buͤrgere vor deren Augen nicht ſicher ſeyn ſolten. Wei- len wir aber niemahlen jemand beleidiget, oder keinen, wer der auch ſeyn mag, unter der gantzen Buͤrgerſchafft wiſſentlich ſo wenig vor-als nach der Zeit zu all unſer angefuͤgter Schmach und Beſchimffung nicht die geringſte Anleitung gegeben, welches klar am Tage, und niemahlen erwieſen werden kan. Als ergehet an Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden Unſern gnaͤdigen und gehuldigten Herrn Dom-Probſten unſer gehorſamſtes und durch GOtt hoͤchſt- flehentliches Suchen und Bitten, Dieſelbe wollen hoch-gnaͤdig geruhen, uns, und andere viele mitbedraͤngte Buͤrgere (anerwogen unſere Obrigkeit uns im geringſten nicht zu helffen vermag, welche ohne dem leyder durch die gottloſe rebellirende Rotte disguſtiret worden, auchihr noch taͤglich allerhand Schmach zugefuͤget wird, wie ſolches aus deren an Jhro Hoch- Biſchoͤffl. Gnaden faſt taͤglich fuͤhrenden Beſchwerden von ſelbſten bezeuget) durch nachdruͤck- liche forçe und aſſiſtence ſicher Geleit, Ruhe, und fuͤr allen erlittenen Schmach und Beſchimpf- fungen zulaͤngliche Satisfaction angedeyen zu laſſen. Woruͤber
Lit.
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Lit. Vv.
An Jhro Hoch-Biſchoͤffl. und Freyherrl. Gnaden von Twickel
Unſern Gnaͤdigen und gehuldigten Herrn Dom-Probſten.
Unterthaͤnig gehorſamſtes und durch GOtt hoͤchſt-flehentliches Suchen und Bitten
utì intùs
Unſer der 6. incarceriret geweſenen Buͤrgern Godtfried Gruͤndler, Henrich Wilhelm
Foderloh und Conſorten.
Præſent. den 17ten Septembr. 1729.
Hochwuͤrdigſter Biſchoff/
Gnaͤdig und hochgebietender Herr Dom-Probſt.
Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden hiemit unterthaͤnigſt klagend vorzuſtellen, koͤnnen wir 6.
incarceriret geweſene Buͤrger aus hoͤchſt-dringender Noht nicht entuͤbriget ſeyn, was
maſſen da der ſuſpendirte Burgermeiſter Doͤrrien verwichenen Donnerſtag war der 15te
dieſes jetzt lauffenden Monats 7bris, einſeitiger Weiſe ſeine Complices unter denen Buͤr-
geren zu Rahthaus fordern laſſen, was nun allda von ſelbigen nicht allein, ſondern von
J. P. Muͤllern dem ſich ausgegebenen Jure Practico proponiret worden, wird E. E. Raht
hoffentlich der Gebuͤhr nach gemeldet haben;
Allein, wie ſelbige Buͤrger-Rotte ſich gegen uns 6. Buͤrgere mit allerley ſchimpfflichen
und herben Draͤu-Worten heraus gelaſſen, kan man nicht genugſam beſchreiben, ja,
wie ſie die Waͤchter mit Lantzen zu ſich aufs Rahthaus genommen, um uns wiederum zu
incarceriren oͤffentlich ausgeſchrien haben, wozu ſie auch wuͤrcklich den Keller und der al-
lerherbeſten Diebes-Rotte Gefaͤngnuͤß auskehren laſſen, um uns darin zu bringen, da ſie
ihr unſinnige Begehren zum theil nicht erfuͤllet, weil viele Buͤrger darin nicht conſentiren wol-
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ſer Nieters iſt ſo frech geweſen, daß er ſich unterſtanden, den Nacht-Waͤchter, welcher ab-
blaſen wollen, unter dem Rahthaus das Horn wegzunehmen, geblaſen, auch die Uhr 11.
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bezeugen koͤnnen, daß obbenannte Tumultuanten patroulliren gangen, davon koͤnnen der
geweſene Wachtmeiſter Schilli und Hans Hinrich, ein Buͤrger, welcher bey einen andern
Nahmens Farcken auf der Braunſchw. Straſſe mit im Hauſe wohnet, nebſt vielen Leuten
mehr atteſtiren, ja es duͤrffen ſich nunmehro die unruhige Buͤrger und Freveler unterſtehen
oͤffentlich auszuſagen, daß wir 6. Buͤrgere vor deren Augen nicht ſicher ſeyn ſolten. Wei-
len wir aber niemahlen jemand beleidiget, oder keinen, wer der auch ſeyn mag, unter der
gantzen Buͤrgerſchafft wiſſentlich ſo wenig vor-als nach der Zeit zu all unſer angefuͤgter
Schmach und Beſchimffung nicht die geringſte Anleitung gegeben, welches klar am Tage,
und niemahlen erwieſen werden kan. Als ergehet an Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden Unſern
gnaͤdigen und gehuldigten Herrn Dom-Probſten unſer gehorſamſtes und durch GOtt hoͤchſt-
flehentliches Suchen und Bitten, Dieſelbe wollen hoch-gnaͤdig geruhen, uns, und andere
viele mitbedraͤngte Buͤrgere (anerwogen unſere Obrigkeit uns im geringſten nicht zu helffen
vermag, welche ohne dem leyder durch die gottloſe rebellirende Rotte disguſtiret worden,
auchihr noch taͤglich allerhand Schmach zugefuͤget wird, wie ſolches aus deren an Jhro Hoch-
Biſchoͤffl. Gnaden faſt taͤglich fuͤhrenden Beſchwerden von ſelbſten bezeuget) durch nachdruͤck-
liche forçe und aſſiſtence ſicher Geleit, Ruhe, und fuͤr allen erlittenen Schmach und Beſchimpf-
fungen zulaͤngliche Satisfaction angedeyen zu laſſen. Woruͤber
Lit.
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Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/95>, abgerufen am 25.02.2025.
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