Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
10. Capitel.
§. 7.

Ausserordentliche Gastgerichte ihretwegen zu
halten, ist wenigstens keine Schuldigkeit.

§. 8.

Wohl aber thut man etwa, aus Staatsur-
sachen, zuweilen sonst etwas übriges.

*) Mein T. Auswärt. Staatsr. S. 325.
§. 9.

Fremde Unterthanen, und deren Souve-
rain, müssen sich bey denen an den Landesge-
richten gefällten Urtheilen und denen den Inn-
ländern dagegen zustehenden Rechtsmitteln be-
gnügen, und können nichts besonderes verlan-
gen.

*) Vattel 2, 101.
§. 10.

Nur, wann erweislich ist, daß selbst gegen
die eigene Landesgeseze zum Nachtheil eines Aus-
wärtigen gehandelt oder gesprochen worden ist,
kan man dessen Abänderung verlangen und be-
treiben.



Justizverweigerung.
§. 11.

Angebliche Justizverweigerungen in kleinen
privat-Justizsachen seynd noch keine rechtmäßige
Ursach zu einem Krieg.

*) Rußland und Schweden.
§. 12.

Eher aber zu gelinderen gewaltsamen Mitteln.

§. 13.
10. Capitel.
§. 7.

Auſſerordentliche Gaſtgerichte ihretwegen zu
halten, iſt wenigſtens keine Schuldigkeit.

§. 8.

Wohl aber thut man etwa, aus Staatsur-
ſachen, zuweilen ſonſt etwas uͤbriges.

*) Mein T. Auswaͤrt. Staatsr. S. 325.
§. 9.

Fremde Unterthanen, und deren Souve-
rain, muͤſſen ſich bey denen an den Landesge-
richten gefaͤllten Urtheilen und denen den Inn-
laͤndern dagegen zuſtehenden Rechtsmitteln be-
gnuͤgen, und koͤnnen nichts beſonderes verlan-
gen.

*) Vattel 2, 101.
§. 10.

Nur, wann erweislich iſt, daß ſelbſt gegen
die eigene Landesgeſeze zum Nachtheil eines Aus-
waͤrtigen gehandelt oder geſprochen worden iſt,
kan man deſſen Abaͤnderung verlangen und be-
treiben.



Juſtizverweigerung.
§. 11.

Angebliche Juſtizverweigerungen in kleinen
privat-Juſtizſachen ſeynd noch keine rechtmaͤßige
Urſach zu einem Krieg.

*) Rußland und Schweden.
§. 12.

Eher aber zu gelinderen gewaltſamen Mitteln.

§. 13.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0172" n="160"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">10. Capitel.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 7.</head><lb/>
            <p>Au&#x017F;&#x017F;erordentliche Ga&#x017F;tgerichte ihretwegen zu<lb/>
halten, i&#x017F;t wenig&#x017F;tens keine Schuldigkeit.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.</head><lb/>
            <p>Wohl aber thut man etwa, aus Staatsur-<lb/>
&#x017F;achen, zuweilen &#x017F;on&#x017F;t etwas u&#x0364;briges.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Mein T. Auswa&#x0364;rt. Staatsr. S. 325.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 9.</head><lb/>
            <p>Fremde Unterthanen, und deren Souve-<lb/>
rain, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich bey denen an den Landesge-<lb/>
richten gefa&#x0364;llten Urtheilen und denen den Inn-<lb/>
la&#x0364;ndern dagegen zu&#x017F;tehenden Rechtsmitteln be-<lb/>
gnu&#x0364;gen, und ko&#x0364;nnen nichts be&#x017F;onderes verlan-<lb/>
gen.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Vattel</hi></hi> 2, 101.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 10.</head><lb/>
            <p>Nur, wann erweislich i&#x017F;t, daß &#x017F;elb&#x017F;t gegen<lb/>
die eigene Landesge&#x017F;eze zum Nachtheil eines Aus-<lb/>
wa&#x0364;rtigen gehandelt oder ge&#x017F;prochen worden i&#x017F;t,<lb/>
kan man de&#x017F;&#x017F;en Aba&#x0364;nderung verlangen und be-<lb/>
treiben.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tizverweigerung.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 11.</head><lb/>
            <p>Angebliche Ju&#x017F;tizverweigerungen in kleinen<lb/>
privat-Ju&#x017F;tiz&#x017F;achen &#x017F;eynd noch keine rechtma&#x0364;ßige<lb/>
Ur&#x017F;ach zu einem Krieg.</p><lb/>
            <note place="end" n="*)">Rußland und Schweden.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 12.</head><lb/>
            <p>Eher aber zu gelinderen gewalt&#x017F;amen Mitteln.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 13.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0172] 10. Capitel. §. 7. Auſſerordentliche Gaſtgerichte ihretwegen zu halten, iſt wenigſtens keine Schuldigkeit. §. 8. Wohl aber thut man etwa, aus Staatsur- ſachen, zuweilen ſonſt etwas uͤbriges. *⁾ Mein T. Auswaͤrt. Staatsr. S. 325. §. 9. Fremde Unterthanen, und deren Souve- rain, muͤſſen ſich bey denen an den Landesge- richten gefaͤllten Urtheilen und denen den Inn- laͤndern dagegen zuſtehenden Rechtsmitteln be- gnuͤgen, und koͤnnen nichts beſonderes verlan- gen. *⁾ Vattel 2, 101. §. 10. Nur, wann erweislich iſt, daß ſelbſt gegen die eigene Landesgeſeze zum Nachtheil eines Aus- waͤrtigen gehandelt oder geſprochen worden iſt, kan man deſſen Abaͤnderung verlangen und be- treiben. Juſtizverweigerung. §. 11. Angebliche Juſtizverweigerungen in kleinen privat-Juſtizſachen ſeynd noch keine rechtmaͤßige Urſach zu einem Krieg. *⁾ Rußland und Schweden. §. 12. Eher aber zu gelinderen gewaltſamen Mitteln. §. 13.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/172
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/172>, abgerufen am 18.12.2024.