Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Vom Krieg.


Schlachten, etc.
§. 117.

Die auf einem Schlachtfeld ligen geblibene
Verwundete müssen auch von dem Feind, so
vil möglich, gerettet und verpfleget werden.

§. 118.

Vil weniger darff man sie, oder die Todte,
mißhandlen.

§. 119.

Nach geblibenen oder verlohrenen Standes-
personen erlaubt man zu forschen, und lässet,
auf Verlangen, deren Cörper abfolgen.

§. 120.

Wann eine kriegende Parthie ihre erhaltene
Vortheile anderen Höfen, oder dem Publico,
(der anderen Parthie Meinung nach,) allzu-
groß vorstellt, können beede Theile darüber in
unangenehme Streitigkeiten gerathen.



Belagerungen.
§. 121.

Eine Vestung heißt berennet, wenn Nie-
mand heraus- oder hinein kan, ohne durch das
feindliche Feuer zu paßieren.

§. 122.

Doch kan ein Plaz auch nur auf einer Seite
berennt- und auf der andern offen seyn.

§. 123.
Q 2
Vom Krieg.


Schlachten, ꝛc.
§. 117.

Die auf einem Schlachtfeld ligen geblibene
Verwundete muͤſſen auch von dem Feind, ſo
vil moͤglich, gerettet und verpfleget werden.

§. 118.

Vil weniger darff man ſie, oder die Todte,
mißhandlen.

§. 119.

Nach geblibenen oder verlohrenen Standes-
perſonen erlaubt man zu forſchen, und laͤſſet,
auf Verlangen, deren Coͤrper abfolgen.

§. 120.

Wann eine kriegende Parthie ihre erhaltene
Vortheile anderen Hoͤfen, oder dem Publico,
(der anderen Parthie Meinung nach,) allzu-
groß vorſtellt, koͤnnen beede Theile daruͤber in
unangenehme Streitigkeiten gerathen.



Belagerungen.
§. 121.

Eine Veſtung heißt berennet, wenn Nie-
mand heraus- oder hinein kan, ohne durch das
feindliche Feuer zu paßieren.

§. 122.

Doch kan ein Plaz auch nur auf einer Seite
berennt- und auf der andern offen ſeyn.

§. 123.
Q 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0255" n="243"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Krieg.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Schlachten, &#xA75B;c.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 117.</head><lb/>
            <p>Die auf einem Schlachtfeld ligen geblibene<lb/>
Verwundete mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auch von dem Feind, &#x017F;o<lb/>
vil mo&#x0364;glich, gerettet und verpfleget werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 118.</head><lb/>
            <p>Vil weniger darff man &#x017F;ie, oder die Todte,<lb/>
mißhandlen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 119.</head><lb/>
            <p>Nach geblibenen oder verlohrenen Standes-<lb/>
per&#x017F;onen erlaubt man zu for&#x017F;chen, und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et,<lb/>
auf Verlangen, deren Co&#x0364;rper abfolgen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 120.</head><lb/>
            <p>Wann eine kriegende Parthie ihre erhaltene<lb/>
Vortheile anderen Ho&#x0364;fen, oder dem Publico,<lb/>
(der anderen Parthie Meinung nach,) allzu-<lb/>
groß vor&#x017F;tellt, ko&#x0364;nnen beede Theile daru&#x0364;ber in<lb/>
unangenehme Streitigkeiten gerathen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Belagerungen.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 121.</head><lb/>
            <p>Eine Ve&#x017F;tung heißt berennet, wenn Nie-<lb/>
mand heraus- oder hinein kan, ohne durch das<lb/>
feindliche Feuer zu paßieren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 122.</head><lb/>
            <p>Doch kan ein Plaz auch nur auf einer Seite<lb/>
berennt- und auf der andern offen &#x017F;eyn.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Q 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 123.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[243/0255] Vom Krieg. Schlachten, ꝛc. §. 117. Die auf einem Schlachtfeld ligen geblibene Verwundete muͤſſen auch von dem Feind, ſo vil moͤglich, gerettet und verpfleget werden. §. 118. Vil weniger darff man ſie, oder die Todte, mißhandlen. §. 119. Nach geblibenen oder verlohrenen Standes- perſonen erlaubt man zu forſchen, und laͤſſet, auf Verlangen, deren Coͤrper abfolgen. §. 120. Wann eine kriegende Parthie ihre erhaltene Vortheile anderen Hoͤfen, oder dem Publico, (der anderen Parthie Meinung nach,) allzu- groß vorſtellt, koͤnnen beede Theile daruͤber in unangenehme Streitigkeiten gerathen. Belagerungen. §. 121. Eine Veſtung heißt berennet, wenn Nie- mand heraus- oder hinein kan, ohne durch das feindliche Feuer zu paßieren. §. 122. Doch kan ein Plaz auch nur auf einer Seite berennt- und auf der andern offen ſeyn. §. 123. Q 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/255
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/255>, abgerufen am 22.11.2024.