Ein Herr, der nicht zu befehlen und seine Be- fehle von jedermann respectiren zu machen weiss, wird immer nur halb und oft mit Scha- den bedient werden.
Ein Herr, der es auf den eigenen guten Wil- len seiner Ministers und Diener aussetzen mag, ob sie seine Entschliessungen gutheissen und befolgen wollen, wird dadurch entweder ihre Düpe und der Knecht seiner Diener, oder er kommt doch bey den besten Vorsätzen nie wei- ter voran, als es dem Eigennutz und Eigensinn anderer beliebt.
Es giebt freylich Herrn, denen Friede, Ruhe und Eintracht unter ihren Dienern und ihre ei- gene Ruhe und Gemächlichkeit so sehr am Her- zen liegen, dass sie lieber selbst anerkannte Schlechtigkeiten geschehen lassen und gut heis- sen, um nur Widerspruch, Zank und Streit zu
Ein Herr, der nicht zu befehlen und seine Be- fehle von jedermann respectiren zu machen weiſs, wird immer nur halb und oft mit Scha- den bedient werden.
Ein Herr, der es auf den eigenen guten Wil- len seiner Ministers und Diener aussetzen mag, ob sie seine Entschliessungen gutheissen und befolgen wollen, wird dadurch entweder ihre Düpe und der Knecht seiner Diener, oder er kommt doch bey den besten Vorsätzen nie wei- ter voran, als es dem Eigennutz und Eigensinn anderer beliebt.
Es giebt freylich Herrn, denen Friede, Ruhe und Eintracht unter ihren Dienern und ihre ei- gene Ruhe und Gemächlichkeit so sehr am Her- zen liegen, daſs sie lieber selbst anerkannte Schlechtigkeiten geschehen lassen und gut heis- sen, um nur Widerspruch, Zank und Streit zu
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[[5]/0011]
Ein Herr, der nicht zu befehlen und seine Be-
fehle von jedermann respectiren zu machen
weiſs, wird immer nur halb und oft mit Scha-
den bedient werden.
Ein Herr, der es auf den eigenen guten Wil-
len seiner Ministers und Diener aussetzen mag,
ob sie seine Entschliessungen gutheissen und
befolgen wollen, wird dadurch entweder ihre
Düpe und der Knecht seiner Diener, oder er
kommt doch bey den besten Vorsätzen nie wei-
ter voran, als es dem Eigennutz und Eigensinn
anderer beliebt.
Es giebt freylich Herrn, denen Friede, Ruhe
und Eintracht unter ihren Dienern und ihre ei-
gene Ruhe und Gemächlichkeit so sehr am Her-
zen liegen, daſs sie lieber selbst anerkannte
Schlechtigkeiten geschehen lassen und gut heis-
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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/11>, abgerufen am 21.11.2024.
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