1. Was der Kayser, als Richter im Reich, seyn sollte und nicht allezeit ist.
Der Kayser sollte der Beschützer und Beschir- mer jedes rechtschaffenen deutschen Mannes seyn. Jeder gewissenhafte Fürstendiener, wenn er im harten Kampf gegen unehrbare, Land und Leuth verderbliche Zumuthungen und An- stalten, endlich weichen, oder gar unterliegen müssen; wenn er von der Rotte der Bösen ge- drückt, verfolgt, misshandelt, beschädigt wird, sollte zu diesem Hüter der Gesetze, zu diesem Richter der Fürsten, mit Zuversicht seine Zu- flucht nehmen, und thätige Hülfe, Rettung, Entschädigung verhoffen können. Diss würde der Sclaven weniger machen, hingegen den Muth so mancher unter geheimen Druck und Noth seufzender Biedermänner stärken und ent- flammen, vor Tugend, Recht, Gesetz, Wahr- heit und das allgemeine und besondere Vater-
1. Was der Kayser, als Richter im Reich, seyn sollte und nicht allezeit ist.
Der Kayser sollte der Beschützer und Beschir- mer jedes rechtschaffenen deutschen Mannes seyn. Jeder gewissenhafte Fürstendiener, wenn er im harten Kampf gegen unehrbare, Land und Leuth verderbliche Zumuthungen und An- stalten, endlich weichen, oder gar unterliegen müssen; wenn er von der Rotte der Bösen ge- drückt, verfolgt, miſshandelt, beschädigt wird, sollte zu diesem Hüter der Gesetze, zu diesem Richter der Fürsten, mit Zuversicht seine Zu- flucht nehmen, und thätige Hülfe, Rettung, Entschädigung verhoffen können. Diſs würde der Sclaven weniger machen, hingegen den Muth so mancher unter geheimen Druck und Noth seufzender Biedermänner stärken und ent- flammen, vor Tugend, Recht, Gesetz, Wahr- heit und das allgemeine und besondere Vater-
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1.
Was der Kayser, als Richter im Reich, seyn
sollte und nicht allezeit ist.
Der Kayser sollte der Beschützer und Beschir-
mer jedes rechtschaffenen deutschen Mannes
seyn. Jeder gewissenhafte Fürstendiener, wenn
er im harten Kampf gegen unehrbare, Land
und Leuth verderbliche Zumuthungen und An-
stalten, endlich weichen, oder gar unterliegen
müssen; wenn er von der Rotte der Bösen ge-
drückt, verfolgt, miſshandelt, beschädigt wird,
sollte zu diesem Hüter der Gesetze, zu diesem
Richter der Fürsten, mit Zuversicht seine Zu-
flucht nehmen, und thätige Hülfe, Rettung,
Entschädigung verhoffen können. Diſs würde
der Sclaven weniger machen, hingegen den
Muth so mancher unter geheimen Druck und
Noth seufzender Biedermänner stärken und ent-
flammen, vor Tugend, Recht, Gesetz, Wahr-
heit und das allgemeine und besondere Vater-
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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. [213]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/219>, abgerufen am 24.11.2024.
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