in seiner Last zu Hälfe kommen, mit Seufzen und mit Beten.
Endlich zum dritten dienet es dazu, dass wir Gott dem Herrn dancken, wenn uns Gott eine gewissenhaffte recht christlishe Obrigkeit be- scheret, und dass wir desto mehr und hefftiger für dieselbige zu Gott beten. Das wollen wir nun auch auff dissmahl thun:
Grosser Gott, du Herr aller Herren, der Du Fürsten, als deines Reichs Amptleute, über dein Volck gesetzet hast, und befohlen, dass sie, als deine Stadthalter, für ihre Unterthanen sorgen und Schutz halten sollen: Wir dancken dir für solche deine heilsame Ordnung. Nun Vater, diese unsere Fürsten sind, als Menschen, viel zu schwach, solchen Stand recht zu führen; darumb bitten wir demütig, sey du ein Regierer der Regenten, ein Schild und Gewalt der Ge- waltigen. Lass Fürsten fürstliche Gedancken haben, und darüber halten. So sie aber ihre Gewalt missbrauchen, so schone ihrer gnädig- lich, und gib ihnen ein ander Hertz; denn das kanst du. O du gewaltiger Gott, Du hast die Hertzen aller Herren in deinen Händen, und lenckest sie wie Du wilt. Insonderheit befehlen
in seiner Last zu Hälfe kommen, mit Seufzen und mit Beten.
Endlich zum dritten dienet es dazu, daſs wir Gott dem Herrn dancken, wenn uns Gott eine gewissenhaffte recht christlishe Obrigkeit be- scheret, und daſs wir desto mehr und hefftiger für dieselbige zu Gott beten. Das wollen wir nun auch auff diſsmahl thun:
Groſser Gott, du Herr aller Herren, der Du Fürsten, als deines Reichs Amptleute, über dein Volck gesetzet hast, und befohlen, daſs sie, als deine Stadthalter, für ihre Unterthanen sorgen und Schutz halten sollen: Wir dancken dir für solche deine heilsame Ordnung. Nun Vater, diese unsere Fürsten sind, als Menschen, viel zu schwach, solchen Stand recht zu führen; darumb bitten wir demütig, sey du ein Regierer der Regenten, ein Schild und Gewalt der Ge- waltigen. Laſs Fürsten fürstliche Gedancken haben, und darüber halten. So sie aber ihre Gewalt miſsbrauchen, so schone ihrer gnädig- lich, und gib ihnen ein ander Hertz; denn das kanst du. O du gewaltiger Gott, Du hast die Hertzen aller Herren in deinen Händen, und lenckest sie wie Du wilt. Insonderheit befehlen
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0316"n="310"/>
in seiner Last zu Hälfe kommen, mit Seufzen<lb/>
und mit Beten.</p><lb/><p>Endlich zum dritten dienet es dazu, daſs wir<lb/>
Gott dem Herrn dancken, wenn uns Gott eine<lb/>
gewissenhaffte recht christlishe Obrigkeit be-<lb/>
scheret, und daſs wir desto mehr und hefftiger<lb/>
für dieselbige zu Gott beten. Das wollen wir<lb/>
nun auch auff diſsmahl thun:</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>Groſser Gott, du Herr aller Herren, der Du<lb/>
Fürsten, als deines Reichs Amptleute, über dein<lb/>
Volck gesetzet hast, und befohlen, daſs sie, als<lb/>
deine Stadthalter, für ihre Unterthanen sorgen<lb/>
und Schutz halten sollen: Wir dancken dir für<lb/>
solche deine heilsame Ordnung. Nun Vater,<lb/>
diese unsere Fürsten sind, als Menschen, viel<lb/>
zu schwach, solchen Stand recht zu führen;<lb/>
darumb bitten wir demütig, sey du ein Regierer<lb/>
der Regenten, ein Schild und Gewalt der Ge-<lb/>
waltigen. Laſs Fürsten fürstliche Gedancken<lb/>
haben, und darüber halten. So sie aber ihre<lb/>
Gewalt miſsbrauchen, so schone ihrer gnädig-<lb/>
lich, und gib ihnen ein ander Hertz; denn das<lb/>
kanst du. O du gewaltiger Gott, Du hast die<lb/>
Hertzen aller Herren in deinen Händen, und<lb/>
lenckest sie wie Du wilt. Insonderheit befehlen<lb/></p></div></body></text></TEI>
[310/0316]
in seiner Last zu Hälfe kommen, mit Seufzen
und mit Beten.
Endlich zum dritten dienet es dazu, daſs wir
Gott dem Herrn dancken, wenn uns Gott eine
gewissenhaffte recht christlishe Obrigkeit be-
scheret, und daſs wir desto mehr und hefftiger
für dieselbige zu Gott beten. Das wollen wir
nun auch auff diſsmahl thun:
Groſser Gott, du Herr aller Herren, der Du
Fürsten, als deines Reichs Amptleute, über dein
Volck gesetzet hast, und befohlen, daſs sie, als
deine Stadthalter, für ihre Unterthanen sorgen
und Schutz halten sollen: Wir dancken dir für
solche deine heilsame Ordnung. Nun Vater,
diese unsere Fürsten sind, als Menschen, viel
zu schwach, solchen Stand recht zu führen;
darumb bitten wir demütig, sey du ein Regierer
der Regenten, ein Schild und Gewalt der Ge-
waltigen. Laſs Fürsten fürstliche Gedancken
haben, und darüber halten. So sie aber ihre
Gewalt miſsbrauchen, so schone ihrer gnädig-
lich, und gib ihnen ein ander Hertz; denn das
kanst du. O du gewaltiger Gott, Du hast die
Hertzen aller Herren in deinen Händen, und
lenckest sie wie Du wilt. Insonderheit befehlen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/316>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.