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Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756.

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Das sechste Hauptstück.
die letzte aber wieder ganz allein abgeigen: so hat man eine neue Veränderung.
Z. E.

[Abbildung]
§. 19.

Dieß sind nun jene Veränderungen der Triolen, die mir itzt beyfallen.
Sie können in allen Gattungen des Tactes gebrauchet, und nach Erforderung
der Umstände bald besonders bald vermischt angebracht werden. Man wird mir
wohl vorwerfen: daß ich die bisher eingeschalteten Beyspiele nicht meistentheils
in (C) Dur hätte setzen sollen? Es ist wahr, sie sind fast alle in dem nämlichen
Tone angebracht. Aber ist es denn nicht besser, wenn ein Anfänger die diato-
nische Tonleiter sich rechtschaffen bekannt macht; als wenn er aus mehr Ton-
leitern zu spielen anfängt ohne eine derselben vorher vom Grunde zu ver-
stehen? Jst es einem Schüler nicht vorträglicher, wenn er sich in jener Ton-
leiter übet, wo die Jntervallen schon natürlich liegen, und er folglich hierdurch
alle Töne gut in das Gehör bekömmt; als wenn er bald aus dieser bald aus
jener Tonart spielet, aller Orten falsch greift, dadurch in eine Verwirrung ge-
räth, und etwa gar so unglücklich wird, daß er das Falsche von dem Reinen
nimmer unterscheiden kann. Solche Leute kommen gemeiniglich dahin, daß sie
letztlich so gar ihre Violin rein zusammen zu stimmen verler-
nen. Es giebt lebendige Beyspiele hiervon.

[Abbildung]

Das
Mozarts Violinschule. Q

Das ſechſte Hauptſtuͤck.
die letzte aber wieder ganz allein abgeigen: ſo hat man eine neue Veraͤnderung.
Z. E.

[Abbildung]
§. 19.

Dieß ſind nun jene Veraͤnderungen der Triolen, die mir itzt beyfallen.
Sie koͤnnen in allen Gattungen des Tactes gebrauchet, und nach Erforderung
der Umſtaͤnde bald beſonders bald vermiſcht angebracht werden. Man wird mir
wohl vorwerfen: daß ich die bisher eingeſchalteten Beyſpiele nicht meiſtentheils
in (C) Dur haͤtte ſetzen ſollen? Es iſt wahr, ſie ſind faſt alle in dem naͤmlichen
Tone angebracht. Aber iſt es denn nicht beſſer, wenn ein Anfaͤnger die diato-
niſche Tonleiter ſich rechtſchaffen bekannt macht; als wenn er aus mehr Ton-
leitern zu ſpielen anfaͤngt ohne eine derſelben vorher vom Grunde zu ver-
ſtehen? Jſt es einem Schuͤler nicht vortraͤglicher, wenn er ſich in jener Ton-
leiter uͤbet, wo die Jntervallen ſchon natuͤrlich liegen, und er folglich hierdurch
alle Toͤne gut in das Gehoͤr bekoͤmmt; als wenn er bald aus dieſer bald aus
jener Tonart ſpielet, aller Orten falſch greift, dadurch in eine Verwirrung ge-
raͤth, und etwa gar ſo ungluͤcklich wird, daß er das Falſche von dem Reinen
nimmer unterſcheiden kann. Solche Leute kommen gemeiniglich dahin, daß ſie
letztlich ſo gar ihre Violin rein zuſammen zu ſtimmen verler-
nen. Es giebt lebendige Beyſpiele hiervon.

[Abbildung]

Das
Mozarts Violinſchule. Q
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[121/0149] Das ſechſte Hauptſtuͤck. die letzte aber wieder ganz allein abgeigen: ſo hat man eine neue Veraͤnderung. Z. E. [Abbildung] §. 19. Dieß ſind nun jene Veraͤnderungen der Triolen, die mir itzt beyfallen. Sie koͤnnen in allen Gattungen des Tactes gebrauchet, und nach Erforderung der Umſtaͤnde bald beſonders bald vermiſcht angebracht werden. Man wird mir wohl vorwerfen: daß ich die bisher eingeſchalteten Beyſpiele nicht meiſtentheils in (C) Dur haͤtte ſetzen ſollen? Es iſt wahr, ſie ſind faſt alle in dem naͤmlichen Tone angebracht. Aber iſt es denn nicht beſſer, wenn ein Anfaͤnger die diato- niſche Tonleiter ſich rechtſchaffen bekannt macht; als wenn er aus mehr Ton- leitern zu ſpielen anfaͤngt ohne eine derſelben vorher vom Grunde zu ver- ſtehen? Jſt es einem Schuͤler nicht vortraͤglicher, wenn er ſich in jener Ton- leiter uͤbet, wo die Jntervallen ſchon natuͤrlich liegen, und er folglich hierdurch alle Toͤne gut in das Gehoͤr bekoͤmmt; als wenn er bald aus dieſer bald aus jener Tonart ſpielet, aller Orten falſch greift, dadurch in eine Verwirrung ge- raͤth, und etwa gar ſo ungluͤcklich wird, daß er das Falſche von dem Reinen nimmer unterſcheiden kann. Solche Leute kommen gemeiniglich dahin, daß ſie letztlich ſo gar ihre Violin rein zuſammen zu ſtimmen verler- nen. Es giebt lebendige Beyſpiele hiervon. [Abbildung] Das Mozarts Violinſchule. Q

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Zitationshilfe: Mozart, Leopold: Versuch einer gründlichen Violinschule. Augsburg, 1756, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mozart_violinschule_1756/149>, abgerufen am 21.11.2024.