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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Der Passagier des Bootes, welcher es gemiethet hatte, um damit nach der Handelsstelle von Lenvig zu gelangen, saß oben auf dem Halbdeck auf einigen Kissen, an welchen er halb liegend lehnte, und betrachtete nachsinnend und schweigend den düsteren Kranz zerrissener Felsen und Felsennadeln, die überall aus dem Meere aufwuchsen, spitz und zackig ihre kahlen Häupter in die klare Luft tauchten und ihre Wände und schroffen Seiten im hellen Sonnenlichte glänzen ließen.

So weit das Auge reichte, war nichts zu entdecken, als dies öde, lautlose Felsengewirr; die hohe Nordlandsküste in ihrer schweigenden Wildheit, die Meeresschlünde, welche sich darin verloren, nur da und dort ein grüner Streif, ein weiß leuchtendes Birkengebüsch, eine Felsenspalte, wo schwarze traurige Nadelbäume wuchsen, oder ein kleines Thal, durch welches ein Bach in hastigen Sprüngen und Wasserstürzen niederschoß.

Auf den Klippen und Steinen, die aus dem blanken stillen Meere ragten, saßen eben so schweigsame Vögel in dichtgedrängten Haufen. Rothkämmige Alke steckten die Köpfe zusammen, viele andere entenartige Thiere und große Möven sonnten sich behaglich und ließen das Boot vorüberziehen, ohne sich zu rühren; nur bei einem heftigen Geplätscher der Ruder oder bei dem lauten Ruf der Bootsleute fuhr ein Schwarm in die Tiefe und verschwand darin ohne Lärm und Geschrei.

Der Reisende warf sich mißmuthig auf die andere

Der Passagier des Bootes, welcher es gemiethet hatte, um damit nach der Handelsstelle von Lenvig zu gelangen, saß oben auf dem Halbdeck auf einigen Kissen, an welchen er halb liegend lehnte, und betrachtete nachsinnend und schweigend den düsteren Kranz zerrissener Felsen und Felsennadeln, die überall aus dem Meere aufwuchsen, spitz und zackig ihre kahlen Häupter in die klare Luft tauchten und ihre Wände und schroffen Seiten im hellen Sonnenlichte glänzen ließen.

So weit das Auge reichte, war nichts zu entdecken, als dies öde, lautlose Felsengewirr; die hohe Nordlandsküste in ihrer schweigenden Wildheit, die Meeresschlünde, welche sich darin verloren, nur da und dort ein grüner Streif, ein weiß leuchtendes Birkengebüsch, eine Felsenspalte, wo schwarze traurige Nadelbäume wuchsen, oder ein kleines Thal, durch welches ein Bach in hastigen Sprüngen und Wasserstürzen niederschoß.

Auf den Klippen und Steinen, die aus dem blanken stillen Meere ragten, saßen eben so schweigsame Vögel in dichtgedrängten Haufen. Rothkämmige Alke steckten die Köpfe zusammen, viele andere entenartige Thiere und große Möven sonnten sich behaglich und ließen das Boot vorüberziehen, ohne sich zu rühren; nur bei einem heftigen Geplätscher der Ruder oder bei dem lauten Ruf der Bootsleute fuhr ein Schwarm in die Tiefe und verschwand darin ohne Lärm und Geschrei.

Der Reisende warf sich mißmuthig auf die andere

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[0008] Der Passagier des Bootes, welcher es gemiethet hatte, um damit nach der Handelsstelle von Lenvig zu gelangen, saß oben auf dem Halbdeck auf einigen Kissen, an welchen er halb liegend lehnte, und betrachtete nachsinnend und schweigend den düsteren Kranz zerrissener Felsen und Felsennadeln, die überall aus dem Meere aufwuchsen, spitz und zackig ihre kahlen Häupter in die klare Luft tauchten und ihre Wände und schroffen Seiten im hellen Sonnenlichte glänzen ließen. So weit das Auge reichte, war nichts zu entdecken, als dies öde, lautlose Felsengewirr; die hohe Nordlandsküste in ihrer schweigenden Wildheit, die Meeresschlünde, welche sich darin verloren, nur da und dort ein grüner Streif, ein weiß leuchtendes Birkengebüsch, eine Felsenspalte, wo schwarze traurige Nadelbäume wuchsen, oder ein kleines Thal, durch welches ein Bach in hastigen Sprüngen und Wasserstürzen niederschoß. Auf den Klippen und Steinen, die aus dem blanken stillen Meere ragten, saßen eben so schweigsame Vögel in dichtgedrängten Haufen. Rothkämmige Alke steckten die Köpfe zusammen, viele andere entenartige Thiere und große Möven sonnten sich behaglich und ließen das Boot vorüberziehen, ohne sich zu rühren; nur bei einem heftigen Geplätscher der Ruder oder bei dem lauten Ruf der Bootsleute fuhr ein Schwarm in die Tiefe und verschwand darin ohne Lärm und Geschrei. Der Reisende warf sich mißmuthig auf die andere

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/8>, abgerufen am 22.12.2024.