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Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Seite und starrte über ein weites Wasserbecken auf die zahllosen Klippen und Brocken zwischen den großen Inseln Hindöen und Senjenöen. Ganz dieselben Felsen, dieselbe Oede, dieselbe wilde Größe der Natur und dasselbe Schweigen traten ihm entgegen. -- Dann und wann nur, wie von einer unsichtbaren Hand gehoben, brach sich das Meer an irgend einem Steine und warf eine schäumende Fontaine hoch in die Luft, gleichsam um zu zeigen, daß es träume aber nicht schlafe. Der Reisende sah auf die Schaumflocken, welche das Boot umschwammen; er verfolgte die großen roth und blau gezeichneten Quallen, wie sie, wunderbar glänzend, ihre langen Arme nach Raub ausstreckten; dann lachte er spöttisch vor sich hin, indem er eigenthümliche Vergleiche mit diesen seltsamen gallertartigen Geschöpfen anstellte.

Es war ein Herr aus guter Familie, der im Süden des Landes längere Zeit ein einträgliches Amt bekleidet, aber durch mehrere gewaltthätige Handlungen und zunehmende Schulden es endlich dahin gebracht hatte, daß er es räthlich und passend fand, sich als Landrichter oder Sorenskriver, d. h. geschworener Schreiber, hier oben ans äußerste Ende Nordland's, an den Malanger Fjord, versetzen zu lassen.

Herr Lars Stureson sah ganz so aus, wie ein Mann, dem man Paschalaunen zutrauen kann, und seine Verwandten im Staatsrath und im Storthing mochten wohl Recht haben, wenn sie glaubten, daß die

Seite und starrte über ein weites Wasserbecken auf die zahllosen Klippen und Brocken zwischen den großen Inseln Hindöen und Senjenöen. Ganz dieselben Felsen, dieselbe Oede, dieselbe wilde Größe der Natur und dasselbe Schweigen traten ihm entgegen. — Dann und wann nur, wie von einer unsichtbaren Hand gehoben, brach sich das Meer an irgend einem Steine und warf eine schäumende Fontaine hoch in die Luft, gleichsam um zu zeigen, daß es träume aber nicht schlafe. Der Reisende sah auf die Schaumflocken, welche das Boot umschwammen; er verfolgte die großen roth und blau gezeichneten Quallen, wie sie, wunderbar glänzend, ihre langen Arme nach Raub ausstreckten; dann lachte er spöttisch vor sich hin, indem er eigenthümliche Vergleiche mit diesen seltsamen gallertartigen Geschöpfen anstellte.

Es war ein Herr aus guter Familie, der im Süden des Landes längere Zeit ein einträgliches Amt bekleidet, aber durch mehrere gewaltthätige Handlungen und zunehmende Schulden es endlich dahin gebracht hatte, daß er es räthlich und passend fand, sich als Landrichter oder Sorenskriver, d. h. geschworener Schreiber, hier oben ans äußerste Ende Nordland's, an den Malanger Fjord, versetzen zu lassen.

Herr Lars Stureson sah ganz so aus, wie ein Mann, dem man Paschalaunen zutrauen kann, und seine Verwandten im Staatsrath und im Storthing mochten wohl Recht haben, wenn sie glaubten, daß die

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

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Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/9>, abgerufen am 09.11.2024.