Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.Geistliche Gedichte und Lieder. Jch überliefer auch den Geist in deine Hände.Den Leib bedeckt ein Kloß. Jch sitz in deiner Schos/ Und preise Gottes Treu und Güte sonder Ende. Auf das heilige Pfingst-Fest. WEsendliche Flamme/Heisse Liebes-Amme/ O GOtt heil'ger Geist/ Brenne mit der Kertze/ Doch mein träges Hertze/ Das mit Frost beeist. Weil auf allen Seiten/ Stündlich ich muß streiten/ Ach/ so steh mir bey! Hilff mir hurtig kämpffen/ Daß ich möge dämpffen/ Der Welt Gauckeley. Finsternüß und Schrecken Wollen mich bedecken/ Fleisch und Blut ist schlimm/ Hilfft die Waffen schärffen/ Dem/ der mich verwerffen Will in seinem Grimm. Wenn es blitzt und schneiet/ Wenn es Donner speyet/ So bewahre mich/ Wenn die Welt erhitzet/ Jhre Pfeile spitzet/ Lehn ich mich auf dich. Du kanst mir im Leben Kraft und Tröstung geben; Unn wenn ich nun soll Von dem Jrrweg scheiden/ Führ mich ein zur Freuden/ Da mir ewig wohl. Stärcke mich im Glauben/ Daß mir nicht kan rauben Satan
Geiſtliche Gedichte und Lieder. Jch uͤberliefer auch den Geiſt in deine Haͤnde.Den Leib bedeckt ein Kloß. Jch ſitz in deiner Schos/ Und preiſe Gottes Treu und Guͤte ſonder Ende. Auf das heilige Pfingſt-Feſt. WEſendliche Flamme/Heiſſe Liebes-Amme/ O GOtt heil’ger Geiſt/ Brenne mit der Kertze/ Doch mein traͤges Hertze/ Das mit Froſt beeiſt. Weil auf allen Seiten/ Stuͤndlich ich muß ſtreiten/ Ach/ ſo ſteh mir bey! Hilff mir hurtig kaͤmpffen/ Daß ich moͤge daͤmpffen/ Der Welt Gauckeley. Finſternuͤß und Schrecken Wollen mich bedecken/ Fleiſch und Blut iſt ſchlimm/ Hilfft die Waffen ſchaͤrffen/ Dem/ der mich verwerffen Will in ſeinem Grimm. Wenn es blitzt und ſchneiet/ Wenn es Donner ſpeyet/ So bewahre mich/ Wenn die Welt erhitzet/ Jhre Pfeile ſpitzet/ Lehn ich mich auf dich. Du kanſt mir im Leben Kraft und Troͤſtung geben; Unn wenn ich nun ſoll Von dem Jrrweg ſcheiden/ Fuͤhr mich ein zur Freuden/ Da mir ewig wohl. Staͤrcke mich im Glauben/ Daß mir nicht kan rauben Satan
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0760" n="32"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Geiſtliche Gedichte und Lieder.</hi> </fw><lb/> <l>Jch uͤberliefer auch den Geiſt in deine Haͤnde.</l><lb/> <l>Den Leib bedeckt ein Kloß.</l><lb/> <l>Jch ſitz in deiner Schos/</l><lb/> <l>Und preiſe Gottes Treu und Guͤte ſonder Ende.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Auf das heilige Pfingſt-Feſt.</hi> </hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">W</hi>Eſendliche Flamme/</l><lb/> <l>Heiſſe Liebes-Amme/</l><lb/> <l>O GOtt heil’ger Geiſt/</l><lb/> <l>Brenne mit der Kertze/</l><lb/> <l>Doch mein traͤges Hertze/</l><lb/> <l>Das mit Froſt beeiſt.</l><lb/> <l>Weil auf allen Seiten/</l><lb/> <l>Stuͤndlich ich muß ſtreiten/</l><lb/> <l>Ach/ ſo ſteh mir bey!</l><lb/> <l>Hilff mir hurtig kaͤmpffen/</l><lb/> <l>Daß ich moͤge daͤmpffen/</l><lb/> <l>Der Welt Gauckeley.</l><lb/> <l>Finſternuͤß und Schrecken</l><lb/> <l>Wollen mich bedecken/</l><lb/> <l>Fleiſch und Blut iſt ſchlimm/</l><lb/> <l>Hilfft die Waffen ſchaͤrffen/</l><lb/> <l>Dem/ der mich verwerffen</l><lb/> <l>Will in ſeinem Grimm.</l><lb/> <l>Wenn es blitzt und ſchneiet/</l><lb/> <l>Wenn es Donner ſpeyet/</l><lb/> <l>So bewahre mich/</l><lb/> <l>Wenn die Welt erhitzet/</l><lb/> <l>Jhre Pfeile ſpitzet/</l><lb/> <l>Lehn ich mich auf dich.</l><lb/> <l>Du kanſt mir im Leben</l><lb/> <l>Kraft und Troͤſtung geben;</l><lb/> <l>Unn wenn ich nun ſoll</l><lb/> <l>Von dem Jrrweg ſcheiden/</l><lb/> <l>Fuͤhr mich ein zur Freuden/</l><lb/> <l>Da mir ewig wohl.</l><lb/> <l>Staͤrcke mich im Glauben/</l><lb/> <l>Daß mir nicht kan rauben</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Satan</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [32/0760]
Geiſtliche Gedichte und Lieder.
Jch uͤberliefer auch den Geiſt in deine Haͤnde.
Den Leib bedeckt ein Kloß.
Jch ſitz in deiner Schos/
Und preiſe Gottes Treu und Guͤte ſonder Ende.
Auf das heilige Pfingſt-Feſt.
WEſendliche Flamme/
Heiſſe Liebes-Amme/
O GOtt heil’ger Geiſt/
Brenne mit der Kertze/
Doch mein traͤges Hertze/
Das mit Froſt beeiſt.
Weil auf allen Seiten/
Stuͤndlich ich muß ſtreiten/
Ach/ ſo ſteh mir bey!
Hilff mir hurtig kaͤmpffen/
Daß ich moͤge daͤmpffen/
Der Welt Gauckeley.
Finſternuͤß und Schrecken
Wollen mich bedecken/
Fleiſch und Blut iſt ſchlimm/
Hilfft die Waffen ſchaͤrffen/
Dem/ der mich verwerffen
Will in ſeinem Grimm.
Wenn es blitzt und ſchneiet/
Wenn es Donner ſpeyet/
So bewahre mich/
Wenn die Welt erhitzet/
Jhre Pfeile ſpitzet/
Lehn ich mich auf dich.
Du kanſt mir im Leben
Kraft und Troͤſtung geben;
Unn wenn ich nun ſoll
Von dem Jrrweg ſcheiden/
Fuͤhr mich ein zur Freuden/
Da mir ewig wohl.
Staͤrcke mich im Glauben/
Daß mir nicht kan rauben
Satan
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |