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Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ruhigen sei. Aber, fuhr er fort, wann können wir diese Wohnung beziehen?

Heute, wenn Sie wollen, antwortete der Professor, in dieser Stunde, in diesem Augenblick. Vor acht Tagen hat eine englische Familie es geräumt, und unsre fleißige Wirthin wird es gewiß nicht vierundzwanzig Stunden ungeordnet gelassen haben. Ich wette darauf, das Nachtlicht steht schon im Schlafzimmer, und die Bettdecken sind aufgeschlagen. Wenn Sie wollen, so gehe ich mit Ihnen gleich hinunter zu der guten Frau und mache den Contract für Sie.

Arthur hemmte die Eile des dienstfertigen Professors durch die Versicherung, daß der Marquis sich für diese Nacht schon in dem Gasthofe eingerichtet habe, und nachdem er sich genauer von der Beschaffenheit der Wohnung und den Bedingungen der Miethe unterrichtet hatte, übertrug er Jenem den Abschluß des Geschäfts mit der Wirthin. Während dieser Verhandlungen hatte er, um das Gespräch darauf zu lenken, mit dem Heftchen gespielt, welches vor ihm auf dem Tische lag, und seine Andeutungen blieben nicht unbeachtet.

Verbrennen Sie sich die Finger nicht, Herr Doctor, warnte der Professor mit komischer Aengstlichkeit. Sie spielen da mit einer verbotenen Waare.

Verboten? frug Arthur betroffen und gab sich das Ansehn, als ob er jetzt erst auf das Papier auf-

ruhigen sei. Aber, fuhr er fort, wann können wir diese Wohnung beziehen?

Heute, wenn Sie wollen, antwortete der Professor, in dieser Stunde, in diesem Augenblick. Vor acht Tagen hat eine englische Familie es geräumt, und unsre fleißige Wirthin wird es gewiß nicht vierundzwanzig Stunden ungeordnet gelassen haben. Ich wette darauf, das Nachtlicht steht schon im Schlafzimmer, und die Bettdecken sind aufgeschlagen. Wenn Sie wollen, so gehe ich mit Ihnen gleich hinunter zu der guten Frau und mache den Contract für Sie.

Arthur hemmte die Eile des dienstfertigen Professors durch die Versicherung, daß der Marquis sich für diese Nacht schon in dem Gasthofe eingerichtet habe, und nachdem er sich genauer von der Beschaffenheit der Wohnung und den Bedingungen der Miethe unterrichtet hatte, übertrug er Jenem den Abschluß des Geschäfts mit der Wirthin. Während dieser Verhandlungen hatte er, um das Gespräch darauf zu lenken, mit dem Heftchen gespielt, welches vor ihm auf dem Tische lag, und seine Andeutungen blieben nicht unbeachtet.

Verbrennen Sie sich die Finger nicht, Herr Doctor, warnte der Professor mit komischer Aengstlichkeit. Sie spielen da mit einer verbotenen Waare.

Verboten? frug Arthur betroffen und gab sich das Ansehn, als ob er jetzt erst auf das Papier auf-

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[0064] ruhigen sei. Aber, fuhr er fort, wann können wir diese Wohnung beziehen? Heute, wenn Sie wollen, antwortete der Professor, in dieser Stunde, in diesem Augenblick. Vor acht Tagen hat eine englische Familie es geräumt, und unsre fleißige Wirthin wird es gewiß nicht vierundzwanzig Stunden ungeordnet gelassen haben. Ich wette darauf, das Nachtlicht steht schon im Schlafzimmer, und die Bettdecken sind aufgeschlagen. Wenn Sie wollen, so gehe ich mit Ihnen gleich hinunter zu der guten Frau und mache den Contract für Sie. Arthur hemmte die Eile des dienstfertigen Professors durch die Versicherung, daß der Marquis sich für diese Nacht schon in dem Gasthofe eingerichtet habe, und nachdem er sich genauer von der Beschaffenheit der Wohnung und den Bedingungen der Miethe unterrichtet hatte, übertrug er Jenem den Abschluß des Geschäfts mit der Wirthin. Während dieser Verhandlungen hatte er, um das Gespräch darauf zu lenken, mit dem Heftchen gespielt, welches vor ihm auf dem Tische lag, und seine Andeutungen blieben nicht unbeachtet. Verbrennen Sie sich die Finger nicht, Herr Doctor, warnte der Professor mit komischer Aengstlichkeit. Sie spielen da mit einer verbotenen Waare. Verboten? frug Arthur betroffen und gab sich das Ansehn, als ob er jetzt erst auf das Papier auf-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:21:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:21:38Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_debora_1910/64>, abgerufen am 21.11.2024.