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Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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begeben sollen, das wäre riskant für Sie; aber, was meinen Sie dazu, wenn wir heute Nachmittag auf ein Stündchen als Zuschauer nach dem Corso gingen? Ein Freund, welcher in der Nähe des venetianischen Palastes wohnt, hat mir ein paar Plätze auf seinem Balcone angeboten. Wollen wir davon Gebrauch machen? Ich höre, das Pferderennen soll heute besonders glänzend werden, die Gesandten fahren auch, und was hat denn unser lieber Doctor für eine Maske?

Sehen Sie zu, ob Sie mich aus Ihrer Höhe erkennen werden, entgegnete Arthur. Wer wird Ihnen die Geheimnisse des Corso so unzeitig verrathen?

Der Marquis blickte unterdessen nachdenklich in seine leere Kaffeetasse hinein, und der Professor wiederholte mit dringenderen Worten seinen Vorschlag.

Mein sehr lieber Freund, sprach endlich der Alte, nachdem er sich mit merklicher Anstrengung zu einem Entschlusse aufgerafft hatte, Sie wissen, wie gern ich Ihnen folge in Allem, was Sie mir rathen. Aber nehmen Sie es nicht für ungut, wenn ich Ihnen sage, daß ich Ihnen nicht würde folgen dieses Mal zu dem Narrenspectakel, wenn ich nicht hätte in mir selbst eine stärkere Ueberredung dazu. Ich will mit Ihnen kommen, weil ich habe gehabt diese Nacht eine dumme Ahnung, eine alberne Phantasie, die mir will setzen in den Kopf ein Unglück, das mir soll begegnen

begeben sollen, das wäre riskant für Sie; aber, was meinen Sie dazu, wenn wir heute Nachmittag auf ein Stündchen als Zuschauer nach dem Corso gingen? Ein Freund, welcher in der Nähe des venetianischen Palastes wohnt, hat mir ein paar Plätze auf seinem Balcone angeboten. Wollen wir davon Gebrauch machen? Ich höre, das Pferderennen soll heute besonders glänzend werden, die Gesandten fahren auch, und was hat denn unser lieber Doctor für eine Maske?

Sehen Sie zu, ob Sie mich aus Ihrer Höhe erkennen werden, entgegnete Arthur. Wer wird Ihnen die Geheimnisse des Corso so unzeitig verrathen?

Der Marquis blickte unterdessen nachdenklich in seine leere Kaffeetasse hinein, und der Professor wiederholte mit dringenderen Worten seinen Vorschlag.

Mein sehr lieber Freund, sprach endlich der Alte, nachdem er sich mit merklicher Anstrengung zu einem Entschlusse aufgerafft hatte, Sie wissen, wie gern ich Ihnen folge in Allem, was Sie mir rathen. Aber nehmen Sie es nicht für ungut, wenn ich Ihnen sage, daß ich Ihnen nicht würde folgen dieses Mal zu dem Narrenspectakel, wenn ich nicht hätte in mir selbst eine stärkere Ueberredung dazu. Ich will mit Ihnen kommen, weil ich habe gehabt diese Nacht eine dumme Ahnung, eine alberne Phantasie, die mir will setzen in den Kopf ein Unglück, das mir soll begegnen

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[0079] begeben sollen, das wäre riskant für Sie; aber, was meinen Sie dazu, wenn wir heute Nachmittag auf ein Stündchen als Zuschauer nach dem Corso gingen? Ein Freund, welcher in der Nähe des venetianischen Palastes wohnt, hat mir ein paar Plätze auf seinem Balcone angeboten. Wollen wir davon Gebrauch machen? Ich höre, das Pferderennen soll heute besonders glänzend werden, die Gesandten fahren auch, und was hat denn unser lieber Doctor für eine Maske? Sehen Sie zu, ob Sie mich aus Ihrer Höhe erkennen werden, entgegnete Arthur. Wer wird Ihnen die Geheimnisse des Corso so unzeitig verrathen? Der Marquis blickte unterdessen nachdenklich in seine leere Kaffeetasse hinein, und der Professor wiederholte mit dringenderen Worten seinen Vorschlag. Mein sehr lieber Freund, sprach endlich der Alte, nachdem er sich mit merklicher Anstrengung zu einem Entschlusse aufgerafft hatte, Sie wissen, wie gern ich Ihnen folge in Allem, was Sie mir rathen. Aber nehmen Sie es nicht für ungut, wenn ich Ihnen sage, daß ich Ihnen nicht würde folgen dieses Mal zu dem Narrenspectakel, wenn ich nicht hätte in mir selbst eine stärkere Ueberredung dazu. Ich will mit Ihnen kommen, weil ich habe gehabt diese Nacht eine dumme Ahnung, eine alberne Phantasie, die mir will setzen in den Kopf ein Unglück, das mir soll begegnen

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:21:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:21:38Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_debora_1910/79>, abgerufen am 21.11.2024.