Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886.

Bild:
<< vorherige Seite

[Formel 1] ;
diese hat die gleiche Form, wie die aus (28) und (31) auf Seite 59 und
60 für den geraden Stab sich ergebende und als Annäherungsgleichung
für Bögen mit grossen Krümmungshalbmessern bislang benutzte Beziehung
[Formel 2] und es geht thatsächlich (102) in (103) über, sobald r = infinity also e' = e
gesetzt wird, womit dann gleichzeitig s den durch die Gleich. (40) ge-
gebenen Werth annimmt. *)

Aus der übereinstimmenden Form der Gleich. (102) und (103) folgt
überdies, dass die früher für den Fall eines beliebig veränderlichen e t
und für beliebige s gegebenen Ableitungen, namentlich die zu dem Max-
well'schen Satze führenden Gleichungen (73), (74) sowie die Gleichungen
(80), (84), (85) auch bei den in diesem Paragraphen gemachten Voraus-
setzungen giltig sind.

Die weiteren Entwickelungen knüpfen wir an die Gleichung (101);
die Anwendung derselben auf die Belastungszustände X' = 1, X'' = 1,
..... führt, wenn diesen Zuständen beziehungsweise die Längskräfte
N', N'', .... und Biegungsmomente M', M'', .... entsprechen, zu den
die Berechnung der statisch nicht bestimmbaren Grössen X ermöglichenden
Beziehungen:
[Formel 5] ,
wobei L', L'', ..... die von den Auflagerkräften bei Eintreten jener
Belastungszustände geleisteten virtuellen Arbeiten bedeuten.

Die Gleichungen (104) lassen sich auch durch die Bedingung
[Formel 6] ersetzen, unter X irgend eine statisch nicht bestimmbare Grösse und
unter L die virtuelle Arbeit der Auflagerkräfte für den Zustand X = 1
verstanden.

*) Man gelangt auch zur Gleich. 102 durch die Erwägung, dass die Kräfte
S = s d F (Fig. 43) eine in die Halbirungslinie des Winkels (-- d ph) fallende
Mittelkraft [Formel 3] besitzen, dass ihnen also die virtuelle Formänderungsarbeit
[Formel 4] entspricht.

[Formel 1] ;
diese hat die gleiche Form, wie die aus (28) und (31) auf Seite 59 und
60 für den geraden Stab sich ergebende und als Annäherungsgleichung
für Bögen mit grossen Krümmungshalbmessern bislang benutzte Beziehung
[Formel 2] und es geht thatsächlich (102) in (103) über, sobald r = ∞ also ε' = ε
gesetzt wird, womit dann gleichzeitig σ den durch die Gleich. (40) ge-
gebenen Werth annimmt. *)

Aus der übereinstimmenden Form der Gleich. (102) und (103) folgt
überdies, dass die früher für den Fall eines beliebig veränderlichen ε t
und für beliebige σ gegebenen Ableitungen, namentlich die zu dem Max-
well’schen Satze führenden Gleichungen (73), (74) sowie die Gleichungen
(80), (84), (85) auch bei den in diesem Paragraphen gemachten Voraus-
setzungen giltig sind.

Die weiteren Entwickelungen knüpfen wir an die Gleichung (101);
die Anwendung derselben auf die Belastungszustände X' = 1, X'' = 1,
..... führt, wenn diesen Zuständen beziehungsweise die Längskräfte
N', N'', .... und Biegungsmomente M', M'', .... entsprechen, zu den
die Berechnung der statisch nicht bestimmbaren Grössen X ermöglichenden
Beziehungen:
[Formel 5] ,
wobei L', L'', ..... die von den Auflagerkräften bei Eintreten jener
Belastungszustände geleisteten virtuellen Arbeiten bedeuten.

Die Gleichungen (104) lassen sich auch durch die Bedingung
[Formel 6] ersetzen, unter X irgend eine statisch nicht bestimmbare Grösse und
unter L die virtuelle Arbeit der Auflagerkräfte für den Zustand X = 1
verstanden.

*) Man gelangt auch zur Gleich. 102 durch die Erwägung, dass die Kräfte
S = σ d F (Fig. 43) eine in die Halbirungslinie des Winkels (— d φ) fallende
Mittelkraft [Formel 3] besitzen, dass ihnen also die virtuelle Formänderungsarbeit
[Formel 4] entspricht.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0163" n="151"/><hi rendition="#c"><formula/>;</hi><lb/>
diese hat die gleiche Form, wie die aus (28) und (31) auf Seite 59 und<lb/>
60 für den geraden Stab sich ergebende und als Annäherungsgleichung<lb/>
für Bögen mit grossen Krümmungshalbmessern bislang benutzte Beziehung<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> und es geht thatsächlich (102) in (103) über, sobald <hi rendition="#i">r</hi> = &#x221E; also &#x03B5;' = &#x03B5;<lb/>
gesetzt wird, womit dann gleichzeitig &#x03C3; den durch die Gleich. (40) ge-<lb/>
gebenen Werth annimmt. <note place="foot" n="*)">Man gelangt auch zur Gleich. 102 durch die Erwägung, dass die Kräfte<lb/><hi rendition="#i">S</hi> = &#x03C3; <hi rendition="#i">d F</hi> (Fig. 43) eine in die Halbirungslinie des Winkels (&#x2014; <hi rendition="#i">d</hi> &#x03C6;) fallende<lb/>
Mittelkraft <formula/> besitzen, dass ihnen also die virtuelle Formänderungsarbeit<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> entspricht.</note></p><lb/>
          <p>Aus der übereinstimmenden Form der Gleich. (102) und (103) folgt<lb/>
überdies, dass die früher für den Fall eines beliebig veränderlichen &#x03B5; <hi rendition="#i">t</hi><lb/>
und für beliebige &#x03C3; gegebenen Ableitungen, namentlich die zu dem Max-<lb/>
well&#x2019;schen Satze führenden Gleichungen (73), (74) sowie die Gleichungen<lb/>
(80), (84), (85) auch bei den in diesem Paragraphen gemachten Voraus-<lb/>
setzungen giltig sind.</p><lb/>
          <p>Die weiteren Entwickelungen knüpfen wir an die Gleichung (101);<lb/>
die Anwendung derselben auf die Belastungszustände <hi rendition="#i">X'</hi> = 1, <hi rendition="#i">X''</hi> = 1,<lb/>
..... führt, wenn diesen Zuständen beziehungsweise die Längskräfte<lb/><hi rendition="#i">N'</hi>, <hi rendition="#i">N''</hi>, .... und Biegungsmomente M', M'', .... entsprechen, zu den<lb/>
die Berechnung der statisch nicht bestimmbaren Grössen <hi rendition="#i">X</hi> ermöglichenden<lb/>
Beziehungen:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
wobei <hi rendition="#i">L'</hi>, <hi rendition="#i">L''</hi>, ..... die von den Auflagerkräften bei Eintreten jener<lb/>
Belastungszustände geleisteten virtuellen Arbeiten bedeuten.</p><lb/>
          <p>Die Gleichungen (104) lassen sich auch durch die Bedingung<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> ersetzen, unter <hi rendition="#i">X</hi> irgend eine statisch nicht bestimmbare Grösse und<lb/>
unter <hi rendition="#i">L</hi> die virtuelle Arbeit der Auflagerkräfte für den Zustand <hi rendition="#i">X</hi> = 1<lb/>
verstanden.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0163] [FORMEL]; diese hat die gleiche Form, wie die aus (28) und (31) auf Seite 59 und 60 für den geraden Stab sich ergebende und als Annäherungsgleichung für Bögen mit grossen Krümmungshalbmessern bislang benutzte Beziehung [FORMEL] und es geht thatsächlich (102) in (103) über, sobald r = ∞ also ε' = ε gesetzt wird, womit dann gleichzeitig σ den durch die Gleich. (40) ge- gebenen Werth annimmt. *) Aus der übereinstimmenden Form der Gleich. (102) und (103) folgt überdies, dass die früher für den Fall eines beliebig veränderlichen ε t und für beliebige σ gegebenen Ableitungen, namentlich die zu dem Max- well’schen Satze führenden Gleichungen (73), (74) sowie die Gleichungen (80), (84), (85) auch bei den in diesem Paragraphen gemachten Voraus- setzungen giltig sind. Die weiteren Entwickelungen knüpfen wir an die Gleichung (101); die Anwendung derselben auf die Belastungszustände X' = 1, X'' = 1, ..... führt, wenn diesen Zuständen beziehungsweise die Längskräfte N', N'', .... und Biegungsmomente M', M'', .... entsprechen, zu den die Berechnung der statisch nicht bestimmbaren Grössen X ermöglichenden Beziehungen: [FORMEL], wobei L', L'', ..... die von den Auflagerkräften bei Eintreten jener Belastungszustände geleisteten virtuellen Arbeiten bedeuten. Die Gleichungen (104) lassen sich auch durch die Bedingung [FORMEL] ersetzen, unter X irgend eine statisch nicht bestimmbare Grösse und unter L die virtuelle Arbeit der Auflagerkräfte für den Zustand X = 1 verstanden. *) Man gelangt auch zur Gleich. 102 durch die Erwägung, dass die Kräfte S = σ d F (Fig. 43) eine in die Halbirungslinie des Winkels (— d φ) fallende Mittelkraft [FORMEL] besitzen, dass ihnen also die virtuelle Formänderungsarbeit [FORMEL] entspricht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/163
Zitationshilfe: Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/163>, abgerufen am 28.11.2024.