Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.Industriesysteme erreicht werden, so würde sich ergeben, daß, Wenn die Natur zwey Dinge für einander bestimmt hat, In diesem feindselig-freundlichen Geschlechtsverhältniß Induſtrieſyſteme erreicht werden, ſo wuͤrde ſich ergeben, daß, Wenn die Natur zwey Dinge fuͤr einander beſtimmt hat, In dieſem feindſelig-freundlichen Geſchlechtsverhaͤltniß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0148" n="134"/> Induſtrieſyſteme erreicht werden, ſo wuͤrde ſich ergeben, daß,<lb/> weil der Menſch außer ſeiner mechaniſchen Kraft noch die<lb/> hoͤhere des Geiſtes beſitzt, und auf dieſe in jener Maſchine<lb/> keine Ruͤckſicht genommen waͤre, dieſe Kraft des Geiſtes<lb/> aber, ſobald ſie abgeſondert von den koͤrperlichen Kraͤf-<lb/> ten, auch unmittelbar die entſchiedenſte Feindinn derſel-<lb/> ben wird, — das Ganze nothwendig zerſtoͤrt werden<lb/> muͤßte.</p><lb/> <p>Wenn die Natur zwey Dinge fuͤr einander beſtimmt hat,<lb/> und mit einander gruͤndlich, und fuͤr die Dauer verbunden<lb/> ſehen will, ſo gibt ſie ſolchen eine recht große Verſchieden-<lb/> heit, eine ſo beſtimmte Anlage zu einer unendlichen Feind-<lb/> ſeligkeit, daß ihnen Beyden nichts uͤbrig bleibt, als ſich<lb/> auf Tod und Leben zu verbinden. Deßhalb anſtatt Einzelne<lb/> Geſchoͤpfe vollſtaͤndig hinzuſtellen, hat ſie nur Zweyheiten<lb/> erſchaffen, in dieſe Zweyheiten aber eine ſo vollſtaͤndige<lb/> Entzweyung gelegt, daß den entzweyten Weſen keine andere<lb/> Zuflucht bleibt, als in dem unendlichen Sichvereinigen:<lb/> ſie wollte die Einheit, alſo ordnete ſie die Zweyheit,<lb/> die Spaltung aller Creaturen in zwey Geſchlechter an,<lb/> in denen die unendliche und vollſtaͤndige Feindſeligkeit<lb/> eine unendliche Vereinigung und Befriedigung veranlaſſen<lb/> mußte.</p><lb/> <p>In dieſem feindſelig-freundlichen Geſchlechtsverhaͤltniß<lb/> ſtehen nicht bloß die ſo genannten Naturgegenſtaͤnde, ſon-<lb/> dern der Menſch iſt nur Ebenbild Gottes, weil ihm kein-<lb/> anderes Kunſtgeſchaͤft zuſteht, als was in jener goͤttlichen<lb/> Manier getrieben wird, wobey der Zweck Einheit iſt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [134/0148]
Induſtrieſyſteme erreicht werden, ſo wuͤrde ſich ergeben, daß,
weil der Menſch außer ſeiner mechaniſchen Kraft noch die
hoͤhere des Geiſtes beſitzt, und auf dieſe in jener Maſchine
keine Ruͤckſicht genommen waͤre, dieſe Kraft des Geiſtes
aber, ſobald ſie abgeſondert von den koͤrperlichen Kraͤf-
ten, auch unmittelbar die entſchiedenſte Feindinn derſel-
ben wird, — das Ganze nothwendig zerſtoͤrt werden
muͤßte.
Wenn die Natur zwey Dinge fuͤr einander beſtimmt hat,
und mit einander gruͤndlich, und fuͤr die Dauer verbunden
ſehen will, ſo gibt ſie ſolchen eine recht große Verſchieden-
heit, eine ſo beſtimmte Anlage zu einer unendlichen Feind-
ſeligkeit, daß ihnen Beyden nichts uͤbrig bleibt, als ſich
auf Tod und Leben zu verbinden. Deßhalb anſtatt Einzelne
Geſchoͤpfe vollſtaͤndig hinzuſtellen, hat ſie nur Zweyheiten
erſchaffen, in dieſe Zweyheiten aber eine ſo vollſtaͤndige
Entzweyung gelegt, daß den entzweyten Weſen keine andere
Zuflucht bleibt, als in dem unendlichen Sichvereinigen:
ſie wollte die Einheit, alſo ordnete ſie die Zweyheit,
die Spaltung aller Creaturen in zwey Geſchlechter an,
in denen die unendliche und vollſtaͤndige Feindſeligkeit
eine unendliche Vereinigung und Befriedigung veranlaſſen
mußte.
In dieſem feindſelig-freundlichen Geſchlechtsverhaͤltniß
ſtehen nicht bloß die ſo genannten Naturgegenſtaͤnde, ſon-
dern der Menſch iſt nur Ebenbild Gottes, weil ihm kein-
anderes Kunſtgeſchaͤft zuſteht, als was in jener goͤttlichen
Manier getrieben wird, wobey der Zweck Einheit iſt,
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