Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.stitute von ihm auf die Folgezeit gekommen, die sein 1 Aegin. p. 57. vgl. Add. p. 199. 2 und zwar blos Silber, (nicht to te allo kai to arguroun wie Strabon) da Kupfer bedeutend später, und Gold zuerst in Asien geprägt wurde. -- Sehr verkehrt sagt das Etym. Gud. 549, 58., Pheidon habe die Maaße verkleinert. 3 S. davon Buch 4. Auch die alten Makedonischen Münzen sind nach demselben Fuß geschlagen. 4 Polyb. 2, 37, 10.
ſtitute von ihm auf die Folgezeit gekommen, die ſein 1 Aegin. p. 57. vgl. Add. p. 199. 2 und zwar blos Silber, (nicht τό τε ἄλλο καὶ τὸ ἀϱγυϱοῦν wie Strabon) da Kupfer bedeutend ſpaͤter, und Gold zuerſt in Aſien gepraͤgt wurde. — Sehr verkehrt ſagt das Etym. Gud. 549, 58., Pheidon habe die Maaße verkleinert. 3 S. davon Buch 4. Auch die alten Makedoniſchen Muͤnzen ſind nach demſelben Fuß geſchlagen. 4 Polyb. 2, 37, 10.
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ſtitute von ihm auf die Folgezeit gekommen, die ſein
Andenken zieren. Er gab dem Peloponnes gleiches Maaß
und Gewicht, welches vor ihm bei der verſchiedenen
Abkunft der Peloponneſiſchen Voͤlkerſchaften nicht ſtatt
fand; er ſchlug zuerſt Muͤnzen. Beides konnte er mit
groͤßerem Erfolge unternehmen, da die beiden einzigen
Handelsſtaͤdte des Peloponnes in damaliger Zeit in ſei-
ner Herrſchaft lagen, naͤmlich Korinth (darum heißt er
auch Korinthier) und Aegina. Genauere Nachrichten
beſagen, daß er zuerſt in Aegina, wo damals ohne
Zweifel ſchon Metallarbeit gemacht wurde, Silbermuͤn-
zen 1 praͤgen ließ, und nach Einfuͤhrung derſelben die
alten, jetzt abgeſchafften Staͤbe (ὀβελίσκους) der Hera
von Argos weihte, wo man deren vermuthlich ſpaͤter
noch dem Fremden zeigte 2. Manche von den uraͤlte-
ſten der Aeginetiſchen Schildkroͤten-Drachmen koͤnnen
wohl bis in dieſe Zeit hinaufreichen, da die griechiſchen
Muͤnzen, welche vor den Zeiten des Peloponeſiſchen
Krieges geſchlagen ſind, Fortſchritte von mehrern Jahr-
hunderten in der Kunſt des Stempelſchneidens und Praͤ-
gens darzulegen ſcheinen. Das aber beweiſen auch noch
die vorhandenen, daß im alten Peloponnes gleicher
Muͤnzfuß herrſchte 3, und erſt nach dem Peloponneſi-
ſchen Kriege in Maaß, Gewicht und Muͤnzfuß Ver-
ſchiedenheit hinein kam, die dann zum zweitenmal auf
einige Zeit durch die allgemeine Herrſchaft des Achaͤi-
ſchen Bundes aufgehoben, und Gleichmaͤßigkeit herge-
ſtellt wurde 4.
1 Aegin. p. 57. vgl. Add. p. 199.
2 und zwar blos
Silber, (nicht τό τε ἄλλο καὶ τὸ ἀϱγυϱοῦν wie Strabon) da
Kupfer bedeutend ſpaͤter, und Gold zuerſt in Aſien gepraͤgt
wurde. — Sehr verkehrt ſagt das Etym. Gud. 549, 58., Pheidon
habe die Maaße verkleinert.
3 S. davon Buch 4. Auch die
alten Makedoniſchen Muͤnzen ſind nach demſelben Fuß geſchlagen.
4 Polyb. 2, 37, 10.
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