Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.treffend bezeichnete das Orakel die Grundsätze, welche Feind umwohnender Völker, doch Freund der unsterblichen Götter, Ziehe die Waffe zurück, und sinne nur stets dich zu wahren, Schirme das Haupt insonders; das Haupt wird retten die Glieder. Zugleich aber wurde durch diese Umstände eine völlige Die andern Thaten des Kleomenes, von denen 8. Auffallend ist es, daß in dieser ganzen Zeit, in 1 Her. 7, 148. 2 Herod. 1, 30., wo die astugeito- nes die Megarer, nicht die Eleusinier sind, wie Lobeck Progr. de bello Eleusinio versteht. 3 Paus. 1, 40. 45. Str. 9, 271. Herod. L. Homers 23. Polyän Strateg. 1, 20, 1. 2. Diog. L. 1. 48. Quinctil. 5, 11. 4 Plut. Compar. Solon. et
Publ. 4. treffend bezeichnete das Orakel die Grundſaͤtze, welche Feind umwohnender Voͤlker, doch Freund der unſterblichen Goͤtter, Ziehe die Waffe zuruͤck, und ſinne nur ſtets dich zu wahren, Schirme das Haupt inſonders; das Haupt wird retten die Glieder. Zugleich aber wurde durch dieſe Umſtaͤnde eine voͤllige Die andern Thaten des Kleomenes, von denen 8. Auffallend iſt es, daß in dieſer ganzen Zeit, in 1 Her. 7, 148. 2 Herod. 1, 30., wo die ἀστυγείτο- νες die Megarer, nicht die Eleuſinier ſind, wie Lobeck Progr. de bello Eleusinio verſteht. 3 Pauſ. 1, 40. 45. Str. 9, 271. Herod. L. Homers 23. Polyaͤn Strateg. 1, 20, 1. 2. Diog. L. 1. 48. Quinctil. 5, 11. 4 Plut. Compar. Solon. et
Publ. 4. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0206" n="176"/> treffend bezeichnete das Orakel die Grundſaͤtze, welche<lb/> damals Argos befolgen mußte <note place="foot" n="1">Her. 7, 148.</note>:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Feind umwohnender Voͤlker, doch Freund der unſterblichen Goͤtter,</l><lb/> <l>Ziehe die Waffe zuruͤck, und ſinne nur ſtets dich zu wahren,</l><lb/> <l>Schirme das Haupt inſonders; das Haupt wird retten die Glieder.</l> </lg><lb/> <p>Zugleich aber wurde durch dieſe Umſtaͤnde eine voͤllige<lb/> Umwaͤlzung der Verfaſſung herbeigefuͤhrt, und Argos<lb/> verlor uͤberhaupt allgemach den eigentlich Doriſchen<lb/> Charakter, wie wir unten ſehen werden.</p><lb/> <p>Die andern Thaten des Kleomenes, von denen<lb/> wir wiſſen, beziehen ſich auf die politiſchen Umwaͤlzun-<lb/> gen Athens, und koͤnnen nur in der Attiſchen Staatsge-<lb/> ſchichte im Zuſammenhange dargeſtellt werden, oder auf<lb/> die Begebniſſe Aegina’s, die wir anderswo erzaͤhlt haben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>8.</head><lb/> <p>Auffallend iſt es, daß in dieſer ganzen Zeit, in<lb/> welcher Sparta ſein Principat gruͤndet, von keinem<lb/> ernſthaften Kampfe zwiſchen Doriern und Joniern die<lb/> Rede iſt. Denn wenn auch die Graͤnzvoͤlker, Megara<lb/> und Aegina, dies ſeit ſeinem Abfall von Epidauros,<lb/> fortgeſetzte Kriege mit Athen fuͤhrten: ſo nahm ſich<lb/> doch deren nichtsweniger als der ganze Stamm an,<lb/> und Sparta ſelbſt gab einen unpartheiiſchen Richter<lb/> zwiſchen Athen und Megara ab. Schon vor Solons<lb/> Zeit kaͤmpften Athener und Megarer im Gebiet von<lb/> Eleuſis <note place="foot" n="2">Herod. 1, 30., wo die ἀστυγείτο-<lb/> νες die Megarer, <hi rendition="#g">nicht</hi> die Eleuſinier ſind, wie Lobeck <hi rendition="#aq">Progr.<lb/> de bello Eleusinio</hi> verſteht.</note>. Beſonders drehte ſich der Krieg um Sa-<lb/> lamis, das Solon durch die bekannte Kriegsliſt gewon-<lb/> nen haben ſoll <note place="foot" n="3">Pauſ. 1, 40. 45. Str. 9,<lb/> 271. Herod. L. Homers 23. Polyaͤn Strateg. 1, 20, 1. 2. Diog.<lb/> L. 1. 48. Quinctil. 5, 11.</note>, welche Geſchichte indeß Daimachos<lb/> von Plataͤaͤ laͤugnete <note place="foot" n="4">Plut. <hi rendition="#aq">Compar. Solon. et<lb/> Publ.</hi> 4.</note>. Nach Megariſcher Erzaͤhlung<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0206]
treffend bezeichnete das Orakel die Grundſaͤtze, welche
damals Argos befolgen mußte 1:
Feind umwohnender Voͤlker, doch Freund der unſterblichen Goͤtter,
Ziehe die Waffe zuruͤck, und ſinne nur ſtets dich zu wahren,
Schirme das Haupt inſonders; das Haupt wird retten die Glieder.
Zugleich aber wurde durch dieſe Umſtaͤnde eine voͤllige
Umwaͤlzung der Verfaſſung herbeigefuͤhrt, und Argos
verlor uͤberhaupt allgemach den eigentlich Doriſchen
Charakter, wie wir unten ſehen werden.
Die andern Thaten des Kleomenes, von denen
wir wiſſen, beziehen ſich auf die politiſchen Umwaͤlzun-
gen Athens, und koͤnnen nur in der Attiſchen Staatsge-
ſchichte im Zuſammenhange dargeſtellt werden, oder auf
die Begebniſſe Aegina’s, die wir anderswo erzaͤhlt haben.
8.
Auffallend iſt es, daß in dieſer ganzen Zeit, in
welcher Sparta ſein Principat gruͤndet, von keinem
ernſthaften Kampfe zwiſchen Doriern und Joniern die
Rede iſt. Denn wenn auch die Graͤnzvoͤlker, Megara
und Aegina, dies ſeit ſeinem Abfall von Epidauros,
fortgeſetzte Kriege mit Athen fuͤhrten: ſo nahm ſich
doch deren nichtsweniger als der ganze Stamm an,
und Sparta ſelbſt gab einen unpartheiiſchen Richter
zwiſchen Athen und Megara ab. Schon vor Solons
Zeit kaͤmpften Athener und Megarer im Gebiet von
Eleuſis 2. Beſonders drehte ſich der Krieg um Sa-
lamis, das Solon durch die bekannte Kriegsliſt gewon-
nen haben ſoll 3, welche Geſchichte indeß Daimachos
von Plataͤaͤ laͤugnete 4. Nach Megariſcher Erzaͤhlung
1 Her. 7, 148.
2 Herod. 1, 30., wo die ἀστυγείτο-
νες die Megarer, nicht die Eleuſinier ſind, wie Lobeck Progr.
de bello Eleusinio verſteht.
3 Pauſ. 1, 40. 45. Str. 9,
271. Herod. L. Homers 23. Polyaͤn Strateg. 1, 20, 1. 2. Diog.
L. 1. 48. Quinctil. 5, 11.
4 Plut. Compar. Solon. et
Publ. 4.
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