Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Akakallis, mit der er den Naxos zeugte 1, oder den Wenn uns auch freilich nicht Angaben genug er- 1 Alexander Kretika 1. bei Schol. Apoll. 4, 1492. vergl. Paus. 8, 53, 2. 2 Antonin. Lib. 30. vgl. Verheyk. 3 P. 10, 16, 3. Daher auf Münzen von Elyros die Ziege. Auch auf den Münzen von Kydonia eine Wölfin, die den kleinen Kydon säugt. 4 Tarrha ist die Mutterstadt von Lappa, dessen Mün-
zen darum den Apollon oder eine Kithar haben; vielleicht gab der Cultus dem Orte das Jus asyli. Spanheim de praest. num. p. 342. -- Andere Spuren des Dienstes auf Kreta: Der Tem- pel von Allaria, Chishull p. 137. Oaxos, Sohn Apollons, Serv. zu Virg. Ecl. 1, 66. Eleutherna hat auf alten Münzen den Gott in der R. eine Kugel (einen Apfel, mela iera tou theou Lukian Anach. 9.) in der L. einen Bogen haltend. Eben so die von Rhi- tymna. Auf denen von Tylissos ist der Jüngling mit dem Ziegen- kopf in der R. Bogen in der L. gewiß auch Apoll. Auch die von Präsos, Aptera, Chersonesos, Rhaukos haben ihn. Akakallis, mit der er den Naxos zeugte 1, oder den Wenn uns auch freilich nicht Angaben genug er- 1 Alexander Kretika 1. bei Schol. Apoll. 4, 1492. vergl. Pauſ. 8, 53, 2. 2 Antonin. Lib. 30. vgl. Verheyk. 3 P. 10, 16, 3. Daher auf Muͤnzen von Elyros die Ziege. Auch auf den Muͤnzen von Kydonia eine Woͤlfin, die den kleinen Kydon ſaͤugt. 4 Tarrha iſt die Mutterſtadt von Lappa, deſſen Muͤn-
zen darum den Apollon oder eine Kithar haben; vielleicht gab der Cultus dem Orte das Jus asyli. Spanheim de praest. num. p. 342. — Andere Spuren des Dienſtes auf Kreta: Der Tem- pel von Allaria, Chiſhull p. 137. Oaxos, Sohn Apollons, Serv. zu Virg. Ecl. 1, 66. Eleutherna hat auf alten Muͤnzen den Gott in der R. eine Kugel (einen Apfel, μῆλα ἰεϱὰ τοῦ ϑεοῦ Lukian Anach. 9.) in der L. einen Bogen haltend. Eben ſo die von Rhi- tymna. Auf denen von Tyliſſos iſt der Juͤngling mit dem Ziegen- kopf in der R. Bogen in der L. gewiß auch Apoll. Auch die von Praͤſos, Aptera, Cherſoneſos, Rhaukos haben ihn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0238" n="208"/> Akakallis, mit der er den Naxos zeugte <note place="foot" n="1">Alexander Kretika 1. bei Schol. Apoll. 4, 1492. vergl.<lb/> Pauſ. 8, 53, 2.</note>, oder den<lb/> Miletos <note place="foot" n="2">Antonin. Lib. 30. vgl. Verheyk.</note>, oder den Phylandros und die Phylakis, die<lb/> ein Weihgeſchenk der Elyrier zu Delphen an den Zitzen<lb/> einer Ziege ſaugend vorſtellte <note place="foot" n="3">P.<lb/> 10, 16, 3. Daher auf Muͤnzen von Elyros die Ziege. Auch auf<lb/> den Muͤnzen von Kydonia eine Woͤlfin, die den kleinen Kydon<lb/> ſaͤugt.</note>. Dieſes Elyros liegt,<lb/> wie die aͤlteren Staͤdte Kreta’s meiſt, im innern Ge-<lb/> birgslande, und wahrſcheinlich in der Naͤhe Tarrhas <note place="foot" n="4">Tarrha iſt die Mutterſtadt von <hi rendition="#g">Lappa</hi>, deſſen Muͤn-<lb/> zen darum den Apollon oder eine Kithar haben; vielleicht gab der<lb/> Cultus dem Orte das <hi rendition="#aq">Jus asyli.</hi> Spanheim <hi rendition="#aq">de praest. num.<lb/> p.</hi> 342. — Andere Spuren des Dienſtes auf Kreta: Der Tem-<lb/> pel von Allaria, Chiſhull <hi rendition="#aq">p.</hi> 137. Oaxos, Sohn Apollons, Serv.<lb/> zu Virg. Ecl. 1, 66. Eleutherna hat auf alten Muͤnzen den Gott<lb/> in der R. eine Kugel (einen Apfel, μῆλα ἰεϱὰ τοῦ ϑεοῦ Lukian<lb/> Anach. 9.) in der L. einen Bogen haltend. Eben ſo die von Rhi-<lb/> tymna. Auf denen von Tyliſſos iſt der Juͤngling mit dem Ziegen-<lb/> kopf in der R. Bogen in der L. gewiß auch Apoll. Auch die von<lb/> Praͤſos, Aptera, Cherſoneſos, Rhaukos haben ihn.</note>.</p><lb/> <p>Wenn uns auch freilich nicht Angaben genug er-<lb/> halten ſind zu einem vollſtaͤndigen Schluſſe, ſo fuͤhren<lb/> doch auch ſchon die angefuͤhrten auf das Reſultat, daß<lb/> nicht etwa die Ureinwohner des Idaͤiſchen Gebirges,<lb/> oder ſupponirte Ankoͤmmlinge von Phoͤnizien, ſondern<lb/> die Doriſchen Anlander Kreta zu einer Metropole der<lb/> Apolliniſchen Religion machten. Sonach werden wir<lb/> behaupten, daß dieſelbe urſpruͤnglich auf Kreta in kei-<lb/> ner Verbindung ſteht mit dem enthuſiaſtiſchen, wahr-<lb/> ſcheinlich Phrygiſchen, Dienſte des Idaͤiſchen Zeus,<lb/> der Korybanten u. ſ. w. Indeſſen entſtanden doch<lb/> leicht durch die gemeinſame oder benachbarte Lokalitaͤt<lb/> Vermiſchungen, die z. B. veranlaßten, daß Epimeni-<lb/> des der juͤngſte der Kureten heißt, deſſen religioͤſe Thaͤ-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [208/0238]
Akakallis, mit der er den Naxos zeugte 1, oder den
Miletos 2, oder den Phylandros und die Phylakis, die
ein Weihgeſchenk der Elyrier zu Delphen an den Zitzen
einer Ziege ſaugend vorſtellte 3. Dieſes Elyros liegt,
wie die aͤlteren Staͤdte Kreta’s meiſt, im innern Ge-
birgslande, und wahrſcheinlich in der Naͤhe Tarrhas 4.
Wenn uns auch freilich nicht Angaben genug er-
halten ſind zu einem vollſtaͤndigen Schluſſe, ſo fuͤhren
doch auch ſchon die angefuͤhrten auf das Reſultat, daß
nicht etwa die Ureinwohner des Idaͤiſchen Gebirges,
oder ſupponirte Ankoͤmmlinge von Phoͤnizien, ſondern
die Doriſchen Anlander Kreta zu einer Metropole der
Apolliniſchen Religion machten. Sonach werden wir
behaupten, daß dieſelbe urſpruͤnglich auf Kreta in kei-
ner Verbindung ſteht mit dem enthuſiaſtiſchen, wahr-
ſcheinlich Phrygiſchen, Dienſte des Idaͤiſchen Zeus,
der Korybanten u. ſ. w. Indeſſen entſtanden doch
leicht durch die gemeinſame oder benachbarte Lokalitaͤt
Vermiſchungen, die z. B. veranlaßten, daß Epimeni-
des der juͤngſte der Kureten heißt, deſſen religioͤſe Thaͤ-
1 Alexander Kretika 1. bei Schol. Apoll. 4, 1492. vergl.
Pauſ. 8, 53, 2.
2 Antonin. Lib. 30. vgl. Verheyk.
3 P.
10, 16, 3. Daher auf Muͤnzen von Elyros die Ziege. Auch auf
den Muͤnzen von Kydonia eine Woͤlfin, die den kleinen Kydon
ſaͤugt.
4 Tarrha iſt die Mutterſtadt von Lappa, deſſen Muͤn-
zen darum den Apollon oder eine Kithar haben; vielleicht gab der
Cultus dem Orte das Jus asyli. Spanheim de praest. num.
p. 342. — Andere Spuren des Dienſtes auf Kreta: Der Tem-
pel von Allaria, Chiſhull p. 137. Oaxos, Sohn Apollons, Serv.
zu Virg. Ecl. 1, 66. Eleutherna hat auf alten Muͤnzen den Gott
in der R. eine Kugel (einen Apfel, μῆλα ἰεϱὰ τοῦ ϑεοῦ Lukian
Anach. 9.) in der L. einen Bogen haltend. Eben ſo die von Rhi-
tymna. Auf denen von Tyliſſos iſt der Juͤngling mit dem Ziegen-
kopf in der R. Bogen in der L. gewiß auch Apoll. Auch die von
Praͤſos, Aptera, Cherſoneſos, Rhaukos haben ihn.
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