Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.stheniten, Pantikapäer 1, mögen sie zuerst ausgebildet 1 Münze von Pantikapäon: ein Greif auf eine Aehre tre- tend (khrus. theros) mit einem Pfeil im Schnabel (vgl. die Fabel von Abaris). 2 Schol. Aesch. Prom. 803. -- Greife kamen zuerst, so viel wir wissen, in der Kunst vor, an dem Kessel, den die Samier Ol. 38. in ihr Heräon weihten; dann in dem Hofe des Skythischen Königs, Her. 4, 79. -- Vgl. über die Kunstdarstellungen beson- ders Millin Mon. ined. T. 2. p. 129. Böttiger im N. Teutschen Merkur 1792. T. 2. N. 6. S. 143. Rhode's Ansicht: "die heil. Sage der Perser", S. 226. scheint mir nicht ganz vom rechten Standpunkte gefaßt. 3 bei Steph. B. `Uperboreoi, Uckert Damastes S. 48. 4 Die beiden letzten Punkte nennt auch
Hellanikos bei Klem. Al. Str. 1. S. 305. Sturz S. 132. Spätere Zeugen für dasselbe übergehe ich. ſtheniten, Pantikapaͤer 1, moͤgen ſie zuerſt ausgebildet 1 Muͤnze von Pantikapaͤon: ein Greif auf eine Aehre tre- tend (χϱυσ. ϑέϱος) mit einem Pfeil im Schnabel (vgl. die Fabel von Abaris). 2 Schol. Aeſch. Prom. 803. — Greife kamen zuerſt, ſo viel wir wiſſen, in der Kunſt vor, an dem Keſſel, den die Samier Ol. 38. in ihr Heraͤon weihten; dann in dem Hofe des Skythiſchen Koͤnigs, Her. 4, 79. — Vgl. uͤber die Kunſtdarſtellungen beſon- ders Millin Mon. ined. T. 2. p. 129. Boͤttiger im N. Teutſchen Merkur 1792. T. 2. N. 6. S. 143. Rhode’s Anſicht: “die heil. Sage der Perſer”, S. 226. ſcheint mir nicht ganz vom rechten Standpunkte gefaßt. 3 bei Steph. B. ῾ϒπεϱβόϱεοι, Uckert Damaſtes S. 48. 4 Die beiden letzten Punkte nennt auch
Hellanikos bei Klem. Al. Str. 1. S. 305. Sturz S. 132. Spaͤtere Zeugen fuͤr daſſelbe uͤbergehe ich. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0306" n="276"/> ſtheniten, Pantikapaͤer <note place="foot" n="1">Muͤnze von Pantikapaͤon: ein Greif auf eine Aehre tre-<lb/> tend (χϱυσ. ϑέϱος) mit einem Pfeil im Schnabel (vgl. die Fabel<lb/> von Abaris).</note>, moͤgen ſie zuerſt ausgebildet<lb/> haben; von ihnen kamen ſie zu den ebenfalls Mileſi-<lb/> ſchen Prokonneſiern in der Propontis. Die Greifen<lb/> wurden als wunderbare Fabelweſen ſchon in Heſiodi-<lb/> ſchen Gedichten genannt <note place="foot" n="2">Schol. Aeſch. Prom. 803. — Greife kamen zuerſt,<lb/> ſo viel wir wiſſen, in der Kunſt vor, an dem Keſſel, den die Samier<lb/> Ol. 38. in ihr Heraͤon weihten; dann in dem Hofe des Skythiſchen<lb/> Koͤnigs, Her. 4, 79. — Vgl. uͤber die Kunſtdarſtellungen beſon-<lb/> ders Millin <hi rendition="#aq">Mon. ined. T. 2. p.</hi> 129. Boͤttiger im N. Teutſchen<lb/> Merkur 1792. T. 2. N. 6. S. 143. Rhode’s Anſicht: “die heil.<lb/> Sage der Perſer”, S. 226. ſcheint mir nicht ganz vom rechten<lb/> Standpunkte gefaßt.</note>, aber ihre aus Adler und<lb/> Loͤwen zuſammengeſetzte Geſtalt moͤgen ſie doch erſt<lb/> durch die ſpaͤter eintretende Bekanntſchaft mit dem<lb/> innern Orient erhalten haben. Wir ſehen an den Sei-<lb/> tenpfoſten der Pforten von Perſepolis den alten Achaͤ-<lb/> menes, wenn man will, im Kampfe mit einem Loͤwen-<lb/> adler, der dem Greife ſehr nahe kommt: Perſiſche und<lb/> Babyloniſche Tapeten mit dieſer und aͤhnlichen Arabes-<lb/> ken kamen uͤber Milet fruͤh in alle Gegenden Griechen-<lb/> lands; ſo verſchmolz das Orientaliſche Gebilde mit der<lb/> nordiſchen Phantaſie. — Mit den Arimaspeen ſtimmt<lb/> in der Anordnung der fabelhaften Nordvoͤlker der alte<lb/> Damaſtes uͤberein <note place="foot" n="3">bei Steph. B. ῾ϒπεϱβόϱεοι, Uckert<lb/> Damaſtes S. 48.</note>: Ueber den Skythen die Iſſedo-<lb/> nen, dann die Arimaspen, dann die Rhipaͤengebirge,<lb/> von denen Boreas blaͤſt, und jenſeits am andern Meere<lb/> die Hyperboreer <note place="foot" n="4">Die beiden letzten Punkte nennt auch<lb/> Hellanikos bei Klem. Al. Str. 1. S. 305. Sturz S. 132. Spaͤtere<lb/> Zeugen fuͤr daſſelbe uͤbergehe ich.</note>. Ohne Zweifel dachte er ſich die<lb/> Iſſedonen mit den daran haͤngenden Gegenden noͤrdlich<lb/> vom Pont Euxin, und eher etwas oͤſtlich von Griechen-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [276/0306]
ſtheniten, Pantikapaͤer 1, moͤgen ſie zuerſt ausgebildet
haben; von ihnen kamen ſie zu den ebenfalls Mileſi-
ſchen Prokonneſiern in der Propontis. Die Greifen
wurden als wunderbare Fabelweſen ſchon in Heſiodi-
ſchen Gedichten genannt 2, aber ihre aus Adler und
Loͤwen zuſammengeſetzte Geſtalt moͤgen ſie doch erſt
durch die ſpaͤter eintretende Bekanntſchaft mit dem
innern Orient erhalten haben. Wir ſehen an den Sei-
tenpfoſten der Pforten von Perſepolis den alten Achaͤ-
menes, wenn man will, im Kampfe mit einem Loͤwen-
adler, der dem Greife ſehr nahe kommt: Perſiſche und
Babyloniſche Tapeten mit dieſer und aͤhnlichen Arabes-
ken kamen uͤber Milet fruͤh in alle Gegenden Griechen-
lands; ſo verſchmolz das Orientaliſche Gebilde mit der
nordiſchen Phantaſie. — Mit den Arimaspeen ſtimmt
in der Anordnung der fabelhaften Nordvoͤlker der alte
Damaſtes uͤberein 3: Ueber den Skythen die Iſſedo-
nen, dann die Arimaspen, dann die Rhipaͤengebirge,
von denen Boreas blaͤſt, und jenſeits am andern Meere
die Hyperboreer 4. Ohne Zweifel dachte er ſich die
Iſſedonen mit den daran haͤngenden Gegenden noͤrdlich
vom Pont Euxin, und eher etwas oͤſtlich von Griechen-
1 Muͤnze von Pantikapaͤon: ein Greif auf eine Aehre tre-
tend (χϱυσ. ϑέϱος) mit einem Pfeil im Schnabel (vgl. die Fabel
von Abaris).
2 Schol. Aeſch. Prom. 803. — Greife kamen zuerſt,
ſo viel wir wiſſen, in der Kunſt vor, an dem Keſſel, den die Samier
Ol. 38. in ihr Heraͤon weihten; dann in dem Hofe des Skythiſchen
Koͤnigs, Her. 4, 79. — Vgl. uͤber die Kunſtdarſtellungen beſon-
ders Millin Mon. ined. T. 2. p. 129. Boͤttiger im N. Teutſchen
Merkur 1792. T. 2. N. 6. S. 143. Rhode’s Anſicht: “die heil.
Sage der Perſer”, S. 226. ſcheint mir nicht ganz vom rechten
Standpunkte gefaßt.
3 bei Steph. B. ῾ϒπεϱβόϱεοι, Uckert
Damaſtes S. 48.
4 Die beiden letzten Punkte nennt auch
Hellanikos bei Klem. Al. Str. 1. S. 305. Sturz S. 132. Spaͤtere
Zeugen fuͤr daſſelbe uͤbergehe ich.
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