Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Noch im leichten Gewand, noch geringelter Locken sich freuend 1; 1 Apoll. Rh. 2, 707. vgl. Jambl. Pyth. 10. 2 Hesych ekatebolos. 3 Schol. Aesch. Eumen. 2. 4 vgl. Hygin. fb. 140. 5 Hom. Hymn. auf Ap. P. 120. Vergl. Hesych Toxiou bounos, ein Grabhügel des Python in einer Schlucht bei Delphi, der auch nach Sikyon versetzt wurde. Paus. 2, 7, 7. 6 Apoll. Rh. 2, 706. Schol. (wo auch Delphunes msc.) Dion.
P. 441. Tz. Lok. 208. Eine emither kore nach Spätern bei Apolld. 1, 6, 3. Noch im leichten Gewand, noch geringelter Locken ſich freuend 1; 1 Apoll. Rh. 2, 707. vgl. Jambl. Pyth. 10. 2 Heſych ἑκατηβόλος. 3 Schol. Aeſch. Eumen. 2. 4 vgl. Hygin. fb. 140. 5 Hom. Hymn. auf Ap. P. 120. Vergl. Heſych Τοξὶου βοῦνος, ein Grabhuͤgel des Python in einer Schlucht bei Delphi, der auch nach Sikyon verſetzt wurde. Pauſ. 2, 7, 7. 6 Apoll. Rh. 2, 706. Schol. (wo auch Δελφύνης msc.) Dion.
P. 441. Tz. Lok. 208. Eine ἡμίϑηϱ κόϱη nach Spaͤtern bei Apolld. 1, 6, 3. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0346" n="316"/> <p>Noch im leichten Gewand, noch geringelter Locken ſich freuend <note place="foot" n="1">Apoll. Rh. 2, 707. vgl. Jambl. Pyth. 10.</note>;<lb/> und dem gemaͤß ſtellte ein Delphiſcher Knabe, deſſen<lb/> Vater und Mutter lebten, die Begebenheiten des Got-<lb/> tes am großen Feſte deſſelben dar. Immer aber war<lb/> die Erlegung des Python das Hauptereigniß des hei-<lb/> ligen Mythus, der entſcheidende Moment, wenn auch<lb/> der Ferntreffer an ihm zuerſt die Bogenkunſt uͤbte <note place="foot" n="2">Heſych<lb/> ἑκατηβόλος.</note>.<lb/> Der Gott bemaͤchtigte ſich dadurch der Orakelkluft,<lb/> aus welcher fruͤher Gaͤa ſelbſt in dunkeln Toͤnen ge-<lb/> ſprochen hatte. Nicht gutwillig aber weicht ſie den An-<lb/> ſpruͤchen des jungen Gottes, den ſie nach Pindar ſelbſt in<lb/> den Tartaros zu ſtoßen ſuchte <note place="foot" n="3">Schol. Aeſch. Eumen. 2.</note>. Der Waͤchter des<lb/> alten Erdorakels <note place="foot" n="4">vgl. Hygin.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">fb</hi>.</hi> 140.</note> und ein Kind der Erde ſelbſt, ent-<lb/> ſtanden aus dem erwaͤrmten Schlamme, der von der<lb/> allgemeinen Fluth zuruͤckgeblieben, iſt die Schlange Py-<lb/> thon, in einer dunkeln Thalſchlucht bei dem Born Ka-<lb/> ſtalia hauſend <note place="foot" n="5">Hom. Hymn. auf Ap. P. 120. Vergl. Heſych<lb/> Τοξὶου βοῦνος, ein Grabhuͤgel des Python in einer Schlucht bei<lb/> Delphi, der auch nach Sikyon verſetzt wurde. Pauſ. 2, 7, 7.</note>, wo ſie auch ein anderes Ungeheuer<lb/> ernaͤhrt hatte, den Sohn der zornigen Hera, Typhaon.<lb/> Der Gegenſatz, welcher den Kampf hervorbringt, iſt<lb/> wohl deutlich. Die Schlange gilt hier wie oft als tel-<lb/> luriſches Weſen, und repraͤſentirt jede rohe und maaß-<lb/> loſe Ausgeburt der Natur; deren prolifike Kraft auch<lb/> im Namen des Python, Delphyne <note place="foot" n="6">Apoll. Rh. 2, 706. Schol. (wo auch Δελφύνης <hi rendition="#aq">msc.</hi>) Dion.<lb/> P. 441. Tz. Lok. 208. Eine ἡμίϑηϱ κόϱη nach Spaͤtern bei Apolld.<lb/> 1, 6, 3.</note>, bezeichnet ſcheint,<lb/> den man am natuͤrlichſten von δελφὺς, δελφύα, Baͤr-<lb/> mutter, ableitet. Davon hat auch das fruchtbare und<lb/> ſich ſchnell vermehrende Schwein den Namen δέλφαξ;<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [316/0346]
Noch im leichten Gewand, noch geringelter Locken ſich freuend 1;
und dem gemaͤß ſtellte ein Delphiſcher Knabe, deſſen
Vater und Mutter lebten, die Begebenheiten des Got-
tes am großen Feſte deſſelben dar. Immer aber war
die Erlegung des Python das Hauptereigniß des hei-
ligen Mythus, der entſcheidende Moment, wenn auch
der Ferntreffer an ihm zuerſt die Bogenkunſt uͤbte 2.
Der Gott bemaͤchtigte ſich dadurch der Orakelkluft,
aus welcher fruͤher Gaͤa ſelbſt in dunkeln Toͤnen ge-
ſprochen hatte. Nicht gutwillig aber weicht ſie den An-
ſpruͤchen des jungen Gottes, den ſie nach Pindar ſelbſt in
den Tartaros zu ſtoßen ſuchte 3. Der Waͤchter des
alten Erdorakels 4 und ein Kind der Erde ſelbſt, ent-
ſtanden aus dem erwaͤrmten Schlamme, der von der
allgemeinen Fluth zuruͤckgeblieben, iſt die Schlange Py-
thon, in einer dunkeln Thalſchlucht bei dem Born Ka-
ſtalia hauſend 5, wo ſie auch ein anderes Ungeheuer
ernaͤhrt hatte, den Sohn der zornigen Hera, Typhaon.
Der Gegenſatz, welcher den Kampf hervorbringt, iſt
wohl deutlich. Die Schlange gilt hier wie oft als tel-
luriſches Weſen, und repraͤſentirt jede rohe und maaß-
loſe Ausgeburt der Natur; deren prolifike Kraft auch
im Namen des Python, Delphyne 6, bezeichnet ſcheint,
den man am natuͤrlichſten von δελφὺς, δελφύα, Baͤr-
mutter, ableitet. Davon hat auch das fruchtbare und
ſich ſchnell vermehrende Schwein den Namen δέλφαξ;
1 Apoll. Rh. 2, 707. vgl. Jambl. Pyth. 10.
2 Heſych
ἑκατηβόλος.
3 Schol. Aeſch. Eumen. 2.
4 vgl. Hygin.
fb. 140.
5 Hom. Hymn. auf Ap. P. 120. Vergl. Heſych
Τοξὶου βοῦνος, ein Grabhuͤgel des Python in einer Schlucht bei
Delphi, der auch nach Sikyon verſetzt wurde. Pauſ. 2, 7, 7.
6 Apoll. Rh. 2, 706. Schol. (wo auch Δελφύνης msc.) Dion.
P. 441. Tz. Lok. 208. Eine ἡμίϑηϱ κόϱη nach Spaͤtern bei Apolld.
1, 6, 3.
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