Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.riode, und ordnete nach ihr die großen Apollo-Feste 5. Die bis hieher gegebenen Data überzeugen von 1 Ueber diese s. oben S. 202. 235. 242. 252. Vgl. über die alten ennaeterischen Pythischen Spiele Demetr. von Phaleron bei Eust. Od. 3. p. 1466. Rom. Schol. Od. 3, 267. Mai. 2 Auch
diese trug stets ein pais amphithales, wie den Lorbeer. Auch das Kochen von Frchten ist den Thargellen und Pyanepsien gemein. riode, und ordnete nach ihr die großen Apollo-Feſte 5. Die bis hieher gegebenen Data uͤberzeugen von 1 Ueber dieſe ſ. oben S. 202. 235. 242. 252. Vgl. uͤber die alten ennaëteriſchen Pythiſchen Spiele Demetr. von Phaleron bei Euſt. Od. 3. p. 1466. Rom. Schol. Od. 3, 267. Mai. 2 Auch
dieſe trug ſtets ein παῖς ἀμφιϑαλὴς, wie den Lorbeer. Auch das Kochen von Frchten iſt den Thargellen und Pyanepſien gemein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0361" n="331"/><hi rendition="#g">riode</hi>, und ordnete nach ihr die großen Apollo-Feſte<lb/> von Delphi, Kreta, Theben ſeit uralter Zeit an <note place="foot" n="1">Ueber dieſe ſ. oben S. 202. 235. 242. 252. Vgl. uͤber die<lb/> alten ennaëteriſchen Pythiſchen Spiele Demetr. von Phaleron bei<lb/> Euſt. Od. 3. <hi rendition="#aq">p.</hi> 1466. Rom. Schol. Od. 3, 267. Mai.</note>.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>5.</head><lb/> <p>Die bis hieher gegebenen Data uͤberzeugen von<lb/> einem ungemein conſequenten Zuſammenhange und einer<lb/> ſinnvollen Ordnung der Apolliniſchen Suͤhnfeſte, ſie ge-<lb/> ben Fragmente eines Feſtkalenders, der ehemals gewiß<lb/> noch in ſich geſchloſſener war, aber durch die mannig-<lb/> fache Combination des Griechiſchen Cultus auseinander<lb/> geriſſen und zerſtuͤckelt wurde. Beſonders iſt in den<lb/> Attiſchen Feſten Alles ſehr durcheinander geworfen,<lb/> auch iſt oft daſſelbe Feſt gleichſam verdoppelt, und fin-<lb/> det ſich in verſchiedenen Abſchnitten des Jahres. Ein<lb/> merkwuͤrdiges Beiſpiel bietet ſich gleich hier dar. Wie<lb/> Munychion und Thargelion in der zweiten Jahreshaͤlfte<lb/> nebeneinander ſtehen, ſo Boedromion und Pyanepſion<lb/> in der erſten. Der ſechste Boedromion iſt nun der Ar-<lb/> temis Agrotera, der ſiebente ohne Zweifel dem Apollon<lb/> Boedromios heilig, dem ſtreitbaren, kampfruͤſtigen Gotte,<lb/> der alſo in der Idee dem Delphinios, das Feſt den<lb/> Delphinien entſpricht. Die Pyanepſien aber ſind den<lb/> Thargelien ſehr aͤhnlich; die an ihnen umgetragene Ei-<lb/> reſione <note place="foot" n="2">Auch<lb/> dieſe trug ſtets ein παῖς ἀμφιϑαλὴς, wie den Lorbeer. Auch das<lb/> Kochen von Frchten iſt den Thargellen und Pyanepſien gemein.</note> erinnert an Daphnephorien, nur dae, wie<lb/> oben ſchon bemerkt, Dionyſos-Religion von Naxos her-<lb/> uͤber — denn Theſeus ſoll ſie nach der Heimkehr von<lb/> den Inſeln geſtiftet haben — hineingemiſcht iſt, die fuͤr<lb/> ſich in den damit verbundenen Oſchophorien hervortritt.<lb/> So entſprechen ſich denn alſo dieſe vier ἑβδόμαι des<lb/> Jahrs auf dieſe Weiſe:</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [331/0361]
riode, und ordnete nach ihr die großen Apollo-Feſte
von Delphi, Kreta, Theben ſeit uralter Zeit an 1.
5.
Die bis hieher gegebenen Data uͤberzeugen von
einem ungemein conſequenten Zuſammenhange und einer
ſinnvollen Ordnung der Apolliniſchen Suͤhnfeſte, ſie ge-
ben Fragmente eines Feſtkalenders, der ehemals gewiß
noch in ſich geſchloſſener war, aber durch die mannig-
fache Combination des Griechiſchen Cultus auseinander
geriſſen und zerſtuͤckelt wurde. Beſonders iſt in den
Attiſchen Feſten Alles ſehr durcheinander geworfen,
auch iſt oft daſſelbe Feſt gleichſam verdoppelt, und fin-
det ſich in verſchiedenen Abſchnitten des Jahres. Ein
merkwuͤrdiges Beiſpiel bietet ſich gleich hier dar. Wie
Munychion und Thargelion in der zweiten Jahreshaͤlfte
nebeneinander ſtehen, ſo Boedromion und Pyanepſion
in der erſten. Der ſechste Boedromion iſt nun der Ar-
temis Agrotera, der ſiebente ohne Zweifel dem Apollon
Boedromios heilig, dem ſtreitbaren, kampfruͤſtigen Gotte,
der alſo in der Idee dem Delphinios, das Feſt den
Delphinien entſpricht. Die Pyanepſien aber ſind den
Thargelien ſehr aͤhnlich; die an ihnen umgetragene Ei-
reſione 2 erinnert an Daphnephorien, nur dae, wie
oben ſchon bemerkt, Dionyſos-Religion von Naxos her-
uͤber — denn Theſeus ſoll ſie nach der Heimkehr von
den Inſeln geſtiftet haben — hineingemiſcht iſt, die fuͤr
ſich in den damit verbundenen Oſchophorien hervortritt.
So entſprechen ſich denn alſo dieſe vier ἑβδόμαι des
Jahrs auf dieſe Weiſe:
1 Ueber dieſe ſ. oben S. 202. 235. 242. 252. Vgl. uͤber die
alten ennaëteriſchen Pythiſchen Spiele Demetr. von Phaleron bei
Euſt. Od. 3. p. 1466. Rom. Schol. Od. 3, 267. Mai.
2 Auch
dieſe trug ſtets ein παῖς ἀμφιϑαλὴς, wie den Lorbeer. Auch das
Kochen von Frchten iſt den Thargellen und Pyanepſien gemein.
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