Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Nahrungertheilend, sondern zugleich zerstörend und verhee 1 Il. 3, 185. 2 Str. 12. p. 819 c. Frgm. inc. 57. p. 645 Bh. 3 Aeschyl. Prometh. 723. Pherekyd. b. Schol.
Apoll. 2, 370. Herod. 4, 110. Arrian Peripl. p. 16. Skymn. Ch. 229. Creuzer Vett. hist. p. 80. Nach Pherekyd. bei Schol. Apoll. a. O. (vgl. 990.) gab es im pedion Doiantos in Phrygien (in der Nähe des Thermodon) drei Amazonische Städte, nahe lag Alkmonia (Akmonia Steph. Byz.), wo Harmonia mit Ares die Amazonen gebar. Nahrungertheilend, ſondern zugleich zerſtoͤrend und verhee 1 Il. 3, 185. 2 Str. 12. p. 819 c. Frgm. inc. 57. p. 645 Bh. 3 Aeſchyl. Prometh. 723. Pherekyd. b. Schol.
Apoll. 2, 370. Herod. 4, 110. Arrian Peripl. p. 16. Skymn. Ch. 229. Creuzer Vett. hist. p. 80. Nach Pherekyd. bei Schol. Apoll. a. O. (vgl. 990.) gab es im πεδίον Δοίαντος in Phrygien (in der Naͤhe des Thermodon) drei Amazoniſche Staͤdte, nahe lag Alkmonia (Akmonia Steph. Byz.), wo Harmonia mit Ares die Amazonen gebar. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0421" n="391"/> Nahrungertheilend, ſondern zugleich zerſtoͤrend und verhee<lb/> rend vorgeſtellt wurde — obgleich dieſe letztere Seite im<lb/> Epheſiſchen Cult verloſchen ſcheint — eine Goͤttin, die zu-<lb/> gleich Naturmutter und Enyo. — Fragen wir weiter nach<lb/> dem Vaterlande der Amazonen als Gruͤnderinnen die-<lb/> ſes Cultus: ſo kann es Phrygien nicht wohl geweſen<lb/> ſein, da ſie ſchon bei Homer von jenſeits des Sanga-<lb/> rios kommend mit den Phrygern ſtreiten <note place="foot" n="1">Il. 3, 185.</note>. An dieſen<lb/> Volkſtamm graͤnzt der Syriſche: und wenn nun Pindar<lb/> ſagt, daß die Amazonen das Syriſche mit breiten Lan-<lb/> zen geruͤſtete Heer leiteten <note place="foot" n="2">Str. 12. <hi rendition="#aq">p. 819 c. Frgm. inc. 57.<lb/> p.</hi> 645 Bh.</note>, ſo ſtimmt er darin voͤllig<lb/> uͤberein mit denen, die ihren Urſprung an den Ther-<lb/> modon, Chadeſios, Lykaſtos laͤngs der Kuͤſte von The-<lb/> miskyra ſetzten <note place="foot" n="3">Aeſchyl. Prometh. 723. Pherekyd. b. Schol.<lb/> Apoll. 2, 370. Herod. 4, 110. Arrian Peripl. <hi rendition="#aq">p.</hi> 16. Skymn.<lb/> Ch. 229. Creuzer <hi rendition="#aq">Vett. hist. p.</hi> 80. Nach Pherekyd. bei Schol.<lb/> Apoll. a. O. (vgl. 990.) gab es im πεδίον Δοίαντος in Phrygien<lb/> (in der Naͤhe des Thermodon) drei Amazoniſche Staͤdte, nahe lag<lb/> Alkmonia (Akmonia Steph. Byz.), wo Harmonia mit Ares die<lb/> Amazonen gebar.</note>. Die auffallende Uebereinſtimmung<lb/> Mehrerer in dieſer Anſetzung, ſo wie die ungewoͤhn-<lb/> liche Beſtimmtheit derſelben machen ſie doppelt wichtig.<lb/> Und welches Lokal duͤrfte eher als Vaterland der Ar-<lb/> temis Epheſia ſowohl als der kriegeriſchen Hierodulen<lb/> gelten, als Kappadokien. Wo ſich ausgebreitete Hie-<lb/> rarchien mit unzaͤhligen maͤnnlichen und weiblichen Hie-<lb/> rodulen in die geſchichtliche Zeit hinein erhalten hatten,<lb/> ein ſchamaniſch-orgiaſtiſcher Naturcultus bluͤhte, und<lb/> die Hauptgottheit zugleich Enyo und <hi rendition="#aq">Magna mater</hi><lb/> war. Wenn wir ſo den in Frage ſtehenden Cultus an<lb/> das naͤchſte Glied angeknuͤpft haben: ſo laͤugnen wir mit<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [391/0421]
Nahrungertheilend, ſondern zugleich zerſtoͤrend und verhee
rend vorgeſtellt wurde — obgleich dieſe letztere Seite im
Epheſiſchen Cult verloſchen ſcheint — eine Goͤttin, die zu-
gleich Naturmutter und Enyo. — Fragen wir weiter nach
dem Vaterlande der Amazonen als Gruͤnderinnen die-
ſes Cultus: ſo kann es Phrygien nicht wohl geweſen
ſein, da ſie ſchon bei Homer von jenſeits des Sanga-
rios kommend mit den Phrygern ſtreiten 1. An dieſen
Volkſtamm graͤnzt der Syriſche: und wenn nun Pindar
ſagt, daß die Amazonen das Syriſche mit breiten Lan-
zen geruͤſtete Heer leiteten 2, ſo ſtimmt er darin voͤllig
uͤberein mit denen, die ihren Urſprung an den Ther-
modon, Chadeſios, Lykaſtos laͤngs der Kuͤſte von The-
miskyra ſetzten 3. Die auffallende Uebereinſtimmung
Mehrerer in dieſer Anſetzung, ſo wie die ungewoͤhn-
liche Beſtimmtheit derſelben machen ſie doppelt wichtig.
Und welches Lokal duͤrfte eher als Vaterland der Ar-
temis Epheſia ſowohl als der kriegeriſchen Hierodulen
gelten, als Kappadokien. Wo ſich ausgebreitete Hie-
rarchien mit unzaͤhligen maͤnnlichen und weiblichen Hie-
rodulen in die geſchichtliche Zeit hinein erhalten hatten,
ein ſchamaniſch-orgiaſtiſcher Naturcultus bluͤhte, und
die Hauptgottheit zugleich Enyo und Magna mater
war. Wenn wir ſo den in Frage ſtehenden Cultus an
das naͤchſte Glied angeknuͤpft haben: ſo laͤugnen wir mit
1 Il. 3, 185.
2 Str. 12. p. 819 c. Frgm. inc. 57.
p. 645 Bh.
3 Aeſchyl. Prometh. 723. Pherekyd. b. Schol.
Apoll. 2, 370. Herod. 4, 110. Arrian Peripl. p. 16. Skymn.
Ch. 229. Creuzer Vett. hist. p. 80. Nach Pherekyd. bei Schol.
Apoll. a. O. (vgl. 990.) gab es im πεδίον Δοίαντος in Phrygien
(in der Naͤhe des Thermodon) drei Amazoniſche Staͤdte, nahe lag
Alkmonia (Akmonia Steph. Byz.), wo Harmonia mit Ares die
Amazonen gebar.
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