Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Zweifel oft für das Alter von Götterdiensten in einer 1 Ebenda wurde jährlich den acht Kindern des Her. geopfert. S. Paus. Pind. J. 3, 79. und Chrysipp bei den Schol. Amphi- tryons, Jolaos u. Alkmenas Grab und das Gymnasion für die Jo- laischen oder Herakleischen Wettspiele war vor dem Proetidenthore. Pind. P. 9, 82. N. 4, 20. Schol. u. Dissen Expl. p. 382., wo der Gegenstand sehr lichtvoll auseinandergesetzt ist. 2 bei An- ton. Lib. 33. 3 Marini Ville Alban. p. 150. vgl. Bötti-
gers Amalthea Bd. 1. S. 130. Zweifel oft fuͤr das Alter von Goͤtterdienſten in einer 1 Ebenda wurde jaͤhrlich den acht Kindern des Her. geopfert. S. Pauſ. Pind. J. 3, 79. und Chryſipp bei den Schol. Amphi- tryons, Jolaos u. Alkmenas Grab und das Gymnaſion fuͤr die Jo- laiſchen oder Herakleiſchen Wettſpiele war vor dem Proetidenthore. Pind. P. 9, 82. N. 4, 20. Schol. u. Diſſen Expl. p. 382., wo der Gegenſtand ſehr lichtvoll auseinandergeſetzt iſt. 2 bei An- ton. Lib. 33. 3 Marini Ville Alban. p. 150. vgl. Boͤtti-
gers Amalthea Bd. 1. S. 130. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0460" n="430"/> Zweifel oft fuͤr das Alter von Goͤtterdienſten in einer<lb/> Stadt ſehr entſcheidend. Die uralteinheimiſchen Goͤt-<lb/> ter und Gruͤnder der Stadt beſaßen die Burg als erb-<lb/> liches und vaͤterliches Eigenthum; erſt ſpaͤter eingebuͤr-<lb/> gerte mußten ſich in den unten liegenden Gegenden an-<lb/> ſiedeln. Nun wiſſen wir aber genauer, daß Amphi-<lb/> tryons Haus (Ἡϱακλέος ὀλβία αὐλὰ nach Pindar)<lb/> und das Herakleiſche Gymnaſion vor dem Elektriſchen<lb/> Thore dem Ismenion gegen uͤber <choice><sic>lageu</sic><corr>lagen</corr></choice> <note place="foot" n="1">Ebenda wurde jaͤhrlich den acht Kindern des Her. geopfert.<lb/> S. Pauſ. Pind. J. 3, 79. und Chryſipp bei den Schol. Amphi-<lb/> tryons, Jolaos u. Alkmenas Grab und das Gymnaſion fuͤr die Jo-<lb/> laiſchen oder Herakleiſchen Wettſpiele war vor dem Proetidenthore.<lb/> Pind. P. 9, 82. N. 4, 20. Schol. u. Diſſen <hi rendition="#aq">Expl. p.</hi> 382., wo<lb/> der Gegenſtand ſehr lichtvoll auseinandergeſetzt iſt.</note>: und damit ver-<lb/> binden wir die Nachricht des Pherekydes <note place="foot" n="2">bei An-<lb/> ton. Lib. 33.</note> von einer<lb/> Ortſchaft an eben dem Elektriſchen Thore, die die He-<lb/> rakliden vor dem Einfalle in den Peloponnes angelegt,<lb/> und wo auch Herakles auf dem Markte ſtand. Was<lb/> kann klarer ſein, als daß es dieſe Herakliden waren,<lb/> die den Dienſt des Heros — wenigſtens zum Theil —<lb/> in Theben angepflanzt? Daß aber zugleich in derſelben<lb/> Gegend das Ismeniſche Heiligthum des Apollon lag,<lb/> iſt ein weſentlicher Umſtand fuͤr die Entwickelung des<lb/> Mythus. Dem Tempel des Gottes gegenuͤber war der<lb/> Knabe Herakles erzogen worden; er hatte, nach der<lb/> Sage beim Feſte des Gottes, als Daphnephoros, dem<lb/> Jungfrauenchore den Lorbeer vorausgetragen, und dar-<lb/> auf einen Dreifuß in den Tempel geweiht, wie es auch<lb/> ſpaͤter allgemeine Sitte war. Dieſen Dreifuß ſieht<lb/> man auf dem bekannten Relief, welches die Argiviſche<lb/> Apotheoſe des Herakles darſtellt <note place="foot" n="3">Marini <hi rendition="#aq">Ville Alban. p.</hi> 150. vgl. Boͤtti-<lb/> gers Amalthea Bd. 1. S. 130.</note>, mit der Inſchrift:<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [430/0460]
Zweifel oft fuͤr das Alter von Goͤtterdienſten in einer
Stadt ſehr entſcheidend. Die uralteinheimiſchen Goͤt-
ter und Gruͤnder der Stadt beſaßen die Burg als erb-
liches und vaͤterliches Eigenthum; erſt ſpaͤter eingebuͤr-
gerte mußten ſich in den unten liegenden Gegenden an-
ſiedeln. Nun wiſſen wir aber genauer, daß Amphi-
tryons Haus (Ἡϱακλέος ὀλβία αὐλὰ nach Pindar)
und das Herakleiſche Gymnaſion vor dem Elektriſchen
Thore dem Ismenion gegen uͤber lagen 1: und damit ver-
binden wir die Nachricht des Pherekydes 2 von einer
Ortſchaft an eben dem Elektriſchen Thore, die die He-
rakliden vor dem Einfalle in den Peloponnes angelegt,
und wo auch Herakles auf dem Markte ſtand. Was
kann klarer ſein, als daß es dieſe Herakliden waren,
die den Dienſt des Heros — wenigſtens zum Theil —
in Theben angepflanzt? Daß aber zugleich in derſelben
Gegend das Ismeniſche Heiligthum des Apollon lag,
iſt ein weſentlicher Umſtand fuͤr die Entwickelung des
Mythus. Dem Tempel des Gottes gegenuͤber war der
Knabe Herakles erzogen worden; er hatte, nach der
Sage beim Feſte des Gottes, als Daphnephoros, dem
Jungfrauenchore den Lorbeer vorausgetragen, und dar-
auf einen Dreifuß in den Tempel geweiht, wie es auch
ſpaͤter allgemeine Sitte war. Dieſen Dreifuß ſieht
man auf dem bekannten Relief, welches die Argiviſche
Apotheoſe des Herakles darſtellt 3, mit der Inſchrift:
1 Ebenda wurde jaͤhrlich den acht Kindern des Her. geopfert.
S. Pauſ. Pind. J. 3, 79. und Chryſipp bei den Schol. Amphi-
tryons, Jolaos u. Alkmenas Grab und das Gymnaſion fuͤr die Jo-
laiſchen oder Herakleiſchen Wettſpiele war vor dem Proetidenthore.
Pind. P. 9, 82. N. 4, 20. Schol. u. Diſſen Expl. p. 382., wo
der Gegenſtand ſehr lichtvoll auseinandergeſetzt iſt.
2 bei An-
ton. Lib. 33.
3 Marini Ville Alban. p. 150. vgl. Boͤtti-
gers Amalthea Bd. 1. S. 130.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |