Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.konnten, von neuem auf Lakonika angewiesen sein woll- 1 Plut. Agis 5. kai ton oikon on o Lukourgos orisou phulattontoo arithmon en tais diadokhais, kai patros paidi ton kleron apolipontos. -- vgl. Heyne a. O. p. 15. 2 Wohl erkannt hat die Schwierigkeiten Fr. v. Raumer Vorles. über alte Gesch. 1. S. 236. 3 So Herod. 6, 86. von dem Spartiaten Glaukos: outa ti apogonon, out istie oud[ - 1 Zeichen fehlt]mie nomizomene einat Glaukou. 4 Herod. 7, 205.
konnten, von neuem auf Lakonika angewieſen ſein woll- 1 Plut. Agis 5. καὶ τῶν οἴκων ὃν ὁ Λυκοῦϱγος ὥϱισȣ φυλαττόντοω ἀϱιϑμὸν ἐν ταῖς διαδοχαῖς, καὶ πατϱὸς παιδὶ τὸν κλῆϱον ἀπολιπόντος. — vgl. Heyne a. O. p. 15. 2 Wohl erkannt hat die Schwierigkeiten Fr. v. Raumer Vorleſ. uͤber alte Geſch. 1. S. 236. 3 So Herod. 6, 86. von dem Spartiaten Glaukos: οὔτα τι ἀπόγονον, οὐτ̛ ἱστίη οὐδ[ – 1 Zeichen fehlt]μίη νομιζομένη εἶνατ Γλαύκου. 4 Herod. 7, 205.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0198" n="192"/> konnten, von neuem auf Lakonika angewieſen ſein woll-<lb/> ten. — Als aber jene Eintheilung gemacht wurde,<lb/> muß Sparta wirklich ungefaͤhr 9000 Familienvaͤter<lb/> gehabt haben, oder, nach altem Ausdrucke, ſo viel<lb/> οἴκους, von denen nun jeder einen κλῆρος erhielt; denn<lb/> οἶκοι und κλῆϱοι gehoͤrten nothwendig zuſammen <note place="foot" n="1">Plut. Agis 5. καὶ τῶν <hi rendition="#g">οἴκων</hi> ὃν ὁ Λυκοῦϱγος ὥϱισȣ<lb/> φυλαττόντοω ἀϱιϑμὸν ἐν ταῖς διαδοχαῖς, καὶ πατϱὸς παιδὶ τὸν<lb/><hi rendition="#g">κλῆϱον</hi> ἀπολιπόντος. — vgl. Heyne a. O. <hi rendition="#aq">p.</hi> 15.</note>.<lb/> Setzen wir alſo jeden οἶκος eines Spartiaten mit ei-<lb/> nem κλῆρος verſehen: ſo bleibt die Hauptaufgabe uͤbrig,<lb/> beide in dieſer Vereinigung durch dazu geeignete In-<lb/> ſtitute fuͤr die Folgezeit zu erhalten; und <hi rendition="#g">wie</hi> dies ei-<lb/> gentlich geſchehen, denn geſchehen iſt es im Ganzen,<lb/> iſt auch fuͤr die neuere Forſchung ein noch immer nicht<lb/> befriedigend geloͤstes Problem <note place="foot" n="2">Wohl<lb/> erkannt hat die Schwierigkeiten Fr. v. Raumer Vorleſ. uͤber alte<lb/> Geſch. 1. S. 236.</note>. Der <hi rendition="#g">erſte</hi> Theil deſ-<lb/> ſelben iſt die Erhaltung der Haͤuſer fuͤr ſich: uͤber die<lb/> im Alterthum außer der politiſchen Oekonomie auch<lb/> ſchon die Religion zu wachen gebot. Nichts fuͤrchterli-<lb/> cher fuͤr Griechen aͤlterer Zeit, als das Ausſterben der<lb/> Familie, die Veroͤdung des Hauſes <note place="foot" n="3">So Herod. 6, 86. von dem Spartiaten<lb/> Glaukos: οὔτα τι ἀπόγονον, οὐτ̛ ἱστίη οὐδ<gap unit="chars" quantity="1"/>μίη νομιζομένη εἶνατ<lb/> Γλαύκου.</note>, durch die der<lb/> Todte ſeine religioͤſe Ehre, die Goͤtter des Geſchlechts<lb/> ihre Opfer, der Heerd ſeine Flamme, die Vorfahren<lb/> ihren Namen unter den Lebenden verlieren. Dieſer<lb/> konnte man in Sparta durch Verfuͤgungen uͤber die<lb/> Erbtoͤchter, Adoptionen, Einfuͤhrungen von Mothaken<lb/> in Familien ohne Deſcendenz und andere, unten zu be-<lb/> ruͤhrende, Mittel wehren; auch ſchonte man im Kriege<lb/> die, welche noch keine Soͤhne hatten <note place="foot" n="4">Herod. 7, 205.</note>. Dazu kam<lb/> nun <hi rendition="#g">zweitens</hi> die durch Sitte und Herkommen gebotene<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0198]
konnten, von neuem auf Lakonika angewieſen ſein woll-
ten. — Als aber jene Eintheilung gemacht wurde,
muß Sparta wirklich ungefaͤhr 9000 Familienvaͤter
gehabt haben, oder, nach altem Ausdrucke, ſo viel
οἴκους, von denen nun jeder einen κλῆρος erhielt; denn
οἶκοι und κλῆϱοι gehoͤrten nothwendig zuſammen 1.
Setzen wir alſo jeden οἶκος eines Spartiaten mit ei-
nem κλῆρος verſehen: ſo bleibt die Hauptaufgabe uͤbrig,
beide in dieſer Vereinigung durch dazu geeignete In-
ſtitute fuͤr die Folgezeit zu erhalten; und wie dies ei-
gentlich geſchehen, denn geſchehen iſt es im Ganzen,
iſt auch fuͤr die neuere Forſchung ein noch immer nicht
befriedigend geloͤstes Problem 2. Der erſte Theil deſ-
ſelben iſt die Erhaltung der Haͤuſer fuͤr ſich: uͤber die
im Alterthum außer der politiſchen Oekonomie auch
ſchon die Religion zu wachen gebot. Nichts fuͤrchterli-
cher fuͤr Griechen aͤlterer Zeit, als das Ausſterben der
Familie, die Veroͤdung des Hauſes 3, durch die der
Todte ſeine religioͤſe Ehre, die Goͤtter des Geſchlechts
ihre Opfer, der Heerd ſeine Flamme, die Vorfahren
ihren Namen unter den Lebenden verlieren. Dieſer
konnte man in Sparta durch Verfuͤgungen uͤber die
Erbtoͤchter, Adoptionen, Einfuͤhrungen von Mothaken
in Familien ohne Deſcendenz und andere, unten zu be-
ruͤhrende, Mittel wehren; auch ſchonte man im Kriege
die, welche noch keine Soͤhne hatten 4. Dazu kam
nun zweitens die durch Sitte und Herkommen gebotene
1 Plut. Agis 5. καὶ τῶν οἴκων ὃν ὁ Λυκοῦϱγος ὥϱισȣ
φυλαττόντοω ἀϱιϑμὸν ἐν ταῖς διαδοχαῖς, καὶ πατϱὸς παιδὶ τὸν
κλῆϱον ἀπολιπόντος. — vgl. Heyne a. O. p. 15.
2 Wohl
erkannt hat die Schwierigkeiten Fr. v. Raumer Vorleſ. uͤber alte
Geſch. 1. S. 236.
3 So Herod. 6, 86. von dem Spartiaten
Glaukos: οὔτα τι ἀπόγονον, οὐτ̛ ἱστίη οὐδ_μίη νομιζομένη εἶνατ
Γλαύκου.
4 Herod. 7, 205.
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