Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.Seite Waden und Schenkel entblößt; und mit demsel- Auf eine dieser Weisen, je nachdem diese oder jene 1 monopeplos, Doris os kora, Eurip. Hekabe 928. Doris nullo culta palliolo Juven. 3, 94. Darauf geht auch das gu- mnos oden S. 261. und unten N. 4. 2 Daß damals schon das Korinthische Kleid vom ächtdorischen einigermaßen abwich, ist hiernach und nach Her. 5, 87. schon Aegin. p. 64, 6. bemerkt. Das Syrakusische emperonama war vielleicht aus dem Dorischen Spangenchiton entstanden, Theokr. 15, 34. vgl. Spohn Lection. Theocr. 1. p. 36., aber es ward über das khitonion gezogen. -- Ein Korinthisches Frauenkleid war auch das parapekhu, Athen. 13. p. 582. 3 Pythänetos Aeginet. p. 63. Vergl. noch Theogn. 1002 Bekker, wo die Lakaina kore Kränze für die Gäste bringt. So setzten auch die Dorischen Sikelioten eine parthenos phialepho- ros an die Stelle des pais. Polyb. 12, 5, 7. 4 Plut. Lyk.
14. tas koras gumnas te pompeuein kai pros ierois tisin or- kheisthai kti adein. vgl. Lak. Ap. p. 223. Hesych doriazein. Seite Waden und Schenkel entbloͤßt; und mit demſel- Auf eine dieſer Weiſen, je nachdem dieſe oder jene 1 μονόπεπλος, Δωϱὶς ὡς κὀϱα, Eurip. Hekabe 928. Doris nullo culta palliolo Juven. 3, 94. Darauf geht auch das γυ- μνὸς oden S. 261. und unten N. 4. 2 Daß damals ſchon das Korinthiſche Kleid vom aͤchtdoriſchen einigermaßen abwich, iſt hiernach und nach Her. 5, 87. ſchon Aegin. p. 64, 6. bemerkt. Das Syrakuſiſche ἐμπεϱόναμα war vielleicht aus dem Doriſchen Spangenchiton entſtanden, Theokr. 15, 34. vgl. Spohn Lection. Theocr. 1. p. 36., aber es ward uͤber das χιτὠνιον gezogen. — Ein Korinthiſches Frauenkleid war auch das παϱάπηχυ, Athen. 13. p. 582. 3 Pythaͤnetos Aeginet. p. 63. Vergl. noch Theogn. 1002 Bekker, wo die Λἀκαινα κὀϱη Kraͤnze fuͤr die Gaͤſte bringt. So ſetzten auch die Doriſchen Sikelioten eine παϱϑένος φιαληφό- ϱος an die Stelle des παῖς. Polyb. 12, 5, 7. 4 Plut. Lyk.
14. τὰς κόϱας γυμνάς τε πομπεύειν καὶ πϱὸς ἱεϱοῖς τισὶν ὀϱ- χεῖσϑαι κτὶ ᾄδειν. vgl. Lak. Ap. p. 223. Heſych δωϱιἀζειν. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0271" n="265"/> Seite Waden und Schenkel entbloͤßt; und mit demſel-<lb/> ben, nur faltenreicheren, Chiton — ſo daß die Falten<lb/> am linken Beine herab ſich ineinanderlegen — Pallas<lb/> im Coſtuͤm der vollendeten Kunſt; mit hochgeguͤrtetem<lb/> Doriſchen Chiton aber Artemis die Jaͤgerin.</p><lb/> <p>Auf eine dieſer Weiſen, je nachdem dieſe oder jene<lb/> Anſtand und Thaͤtigkeit forderte, trug auch die Jung-<lb/> frau Sparta’s, meiſt ohne Himation <note place="foot" n="1">μονόπεπλος, Δωϱὶς ὡς κὀϱα, Eurip. Hekabe 928. <hi rendition="#aq">Doris<lb/> nullo culta palliolo</hi> Juven. 3, 94. Darauf geht auch das γυ-<lb/> μνὸς oden S. 261. und unten N. 4.</note>, ihr einfaches<lb/> Gewand, und zeigte ſich auch in Maͤnnergeſellſchaft<lb/> ohne weitere Verhuͤllung. So gewann Periandros der<lb/> Korinthier <note place="foot" n="2">Daß damals ſchon das<lb/> Korinthiſche Kleid vom aͤchtdoriſchen einigermaßen abwich, iſt<lb/> hiernach und nach Her. 5, 87. ſchon <hi rendition="#aq">Aegin. p.</hi> 64, 6. bemerkt.<lb/> Das Syrakuſiſche ἐμπεϱόναμα war vielleicht aus dem Doriſchen<lb/> Spangenchiton entſtanden, Theokr. 15, 34. vgl. Spohn <hi rendition="#aq">Lection.<lb/> Theocr. 1. p.</hi> 36., aber es ward uͤber das χιτὠνιον gezogen. —<lb/> Ein Korinthiſches Frauenkleid war auch das παϱάπηχυ, Athen. 13.<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 582.</note> die ſchoͤne Meliſſa zu Epidauros lieb, da<lb/> er ſie Peloponneſiſch gekleidet ohne Obergewand und<lb/> blos im Chiton ſah, wie ſie den Arbeitern Wein<lb/> ſchenkte <note place="foot" n="3">Pythaͤnetos <hi rendition="#aq">Aeginet. p.</hi> 63. Vergl. noch Theogn.<lb/> 1002 Bekker, wo die Λἀκαινα κὀϱη Kraͤnze fuͤr die Gaͤſte bringt.<lb/> So ſetzten auch die Doriſchen Sikelioten eine παϱϑένος φιαληφό-<lb/> ϱος an die Stelle des παῖς. Polyb. 12, 5, 7.</note>; ebenſo ſchaute man die Doriſchen Maͤdchen<lb/> auf ihren Uebungsplaͤtzen und im Chor tanzend <note place="foot" n="4">Plut. Lyk.<lb/> 14. τὰς κόϱας <hi rendition="#g">γυμνάς</hi> τε πομπεύειν καὶ πϱὸς ἱεϱοῖς τισὶν ὀϱ-<lb/> χεῖσϑαι κτὶ ᾄδειν. vgl. Lak. Ap. <hi rendition="#aq">p.</hi> 223. Heſych δωϱιἀζειν.</note>. Die<lb/> Frauen dagegen erblickte man ſchwerlich ohne ein Ueber-<lb/> kleid, das wahrſcheinlich vom Himation der Maͤnner<lb/> nicht weſentlich verſchieden war; wie z. B. die Frau<lb/> des nach Doriſcher Weiſe lebenden Phokion, nach Plu-<lb/> tarchs Erzaͤhlung, oft im Himation ihres Mannes<lb/> ausging.</p> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [265/0271]
Seite Waden und Schenkel entbloͤßt; und mit demſel-
ben, nur faltenreicheren, Chiton — ſo daß die Falten
am linken Beine herab ſich ineinanderlegen — Pallas
im Coſtuͤm der vollendeten Kunſt; mit hochgeguͤrtetem
Doriſchen Chiton aber Artemis die Jaͤgerin.
Auf eine dieſer Weiſen, je nachdem dieſe oder jene
Anſtand und Thaͤtigkeit forderte, trug auch die Jung-
frau Sparta’s, meiſt ohne Himation 1, ihr einfaches
Gewand, und zeigte ſich auch in Maͤnnergeſellſchaft
ohne weitere Verhuͤllung. So gewann Periandros der
Korinthier 2 die ſchoͤne Meliſſa zu Epidauros lieb, da
er ſie Peloponneſiſch gekleidet ohne Obergewand und
blos im Chiton ſah, wie ſie den Arbeitern Wein
ſchenkte 3; ebenſo ſchaute man die Doriſchen Maͤdchen
auf ihren Uebungsplaͤtzen und im Chor tanzend 4. Die
Frauen dagegen erblickte man ſchwerlich ohne ein Ueber-
kleid, das wahrſcheinlich vom Himation der Maͤnner
nicht weſentlich verſchieden war; wie z. B. die Frau
des nach Doriſcher Weiſe lebenden Phokion, nach Plu-
tarchs Erzaͤhlung, oft im Himation ihres Mannes
ausging.
1 μονόπεπλος, Δωϱὶς ὡς κὀϱα, Eurip. Hekabe 928. Doris
nullo culta palliolo Juven. 3, 94. Darauf geht auch das γυ-
μνὸς oden S. 261. und unten N. 4.
2 Daß damals ſchon das
Korinthiſche Kleid vom aͤchtdoriſchen einigermaßen abwich, iſt
hiernach und nach Her. 5, 87. ſchon Aegin. p. 64, 6. bemerkt.
Das Syrakuſiſche ἐμπεϱόναμα war vielleicht aus dem Doriſchen
Spangenchiton entſtanden, Theokr. 15, 34. vgl. Spohn Lection.
Theocr. 1. p. 36., aber es ward uͤber das χιτὠνιον gezogen. —
Ein Korinthiſches Frauenkleid war auch das παϱάπηχυ, Athen. 13.
p. 582.
3 Pythaͤnetos Aeginet. p. 63. Vergl. noch Theogn.
1002 Bekker, wo die Λἀκαινα κὀϱη Kraͤnze fuͤr die Gaͤſte bringt.
So ſetzten auch die Doriſchen Sikelioten eine παϱϑένος φιαληφό-
ϱος an die Stelle des παῖς. Polyb. 12, 5, 7.
4 Plut. Lyk.
14. τὰς κόϱας γυμνάς τε πομπεύειν καὶ πϱὸς ἱεϱοῖς τισὶν ὀϱ-
χεῖσϑαι κτὶ ᾄδειν. vgl. Lak. Ap. p. 223. Heſych δωϱιἀζειν.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |