Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.ra 1, die Spartiaten bei dem der Flöte 2 in die Schlacht: Argos, (Anspielungen darauf bei Aeschyl. Eum. 556. Soph. Ajax 17.) geworden, da sie schon Schutzgottheit der Flötenspieler war, und dies war auch zu Sparta der Fall. Denn aus Polyän 1, 10. kann man deutlich abnehmen, daß die diabateria an der Gränze Lakonika's blos deswegen auch der Athena verrichtet wurden (oben S. 240.), weil diese durch die Flöten den Taktschritt des Heeres leitet. 1 Ath. 12, 517 a. 14, 627 d. Plut. Mus. 26. 2 Po- lyb. 4, 20, 6. Ath. 14, 626. Plut. a. O. Lukian vom Tanz 10. Dion Chrys. Or. 32. p. 380 R. Gell. N. A. 1, 11. Eust. zur Il. 23, 1320, 3 Rom. 3 Frgm. 14. Welck. Paus. 3, 17, 5. nennt Flöte, Lyra und Kithar zusammen. -- Durch Alkman scheint mir Polyän's mythische Erzählung geschichtlich wiederlegt, wie durch das Bd. 2. S. 344. bemerkte. 4 Polyb. 4, 20, 6. vgl. Str. 10, 483 b. 5 Oben S. 31. 240. 251. 6 5, 70. vgl. Lukian vom Tanze 10. 7 Eine Art der Epibateria
ra 1, die Spartiaten bei dem der Floͤte 2 in die Schlacht: Argos, (Anſpielungen darauf bei Aeſchyl. Eum. 556. Soph. Ajax 17.) geworden, da ſie ſchon Schutzgottheit der Floͤtenſpieler war, und dies war auch zu Sparta der Fall. Denn aus Polyaͤn 1, 10. kann man deutlich abnehmen, daß die διαβατήϱια an der Graͤnze Lakonika’s blos deswegen auch der Athena verrichtet wurden (oben S. 240.), weil dieſe durch die Floͤten den Taktſchritt des Heeres leitet. 1 Ath. 12, 517 a. 14, 627 d. Plut. Muſ. 26. 2 Po- lyb. 4, 20, 6. Ath. 14, 626. Plut. a. O. Lukian vom Tanz 10. Dion Chryſ. Or. 32. p. 380 R. Gell. N. A. 1, 11. Euſt. zur Il. 23, 1320, 3 Rom. 3 Frgm. 14. Welck. Pauſ. 3, 17, 5. nennt Floͤte, Lyra und Kithar zuſammen. — Durch Alkman ſcheint mir Polyaͤn’s mythiſche Erzaͤhlung geſchichtlich wiederlegt, wie durch das Bd. 2. S. 344. bemerkte. 4 Polyb. 4, 20, 6. vgl. Str. 10, 483 b. 5 Oben S. 31. 240. 251. 6 5, 70. vgl. Lukian vom Tanze 10. 7 Eine Art der Ἐπιβατήϱια
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0340" n="334"/> ra <note place="foot" n="1">Ath. 12, 517 <hi rendition="#aq">a. 14, 627 d.</hi> Plut. Muſ. 26.</note>, die Spartiaten bei dem der Floͤte <note place="foot" n="2">Po-<lb/> lyb. 4, 20, 6. Ath. 14, 626. Plut. a. O. Lukian vom Tanz 10.<lb/> Dion Chryſ. <hi rendition="#aq">Or. 32. p. 380</hi> R. Gell. <hi rendition="#aq">N. A.</hi> 1, 11. Euſt. zur<lb/> Il. 23, 1320, 3 <hi rendition="#aq">Rom.</hi></note> in die Schlacht:<lb/> wovon indeß die Floͤte eine Neuerung ſcheint, denn<lb/> noch Alkman der Lakone ſagt: Dem Eiſen geht das<lb/> ſchoͤne Kitharſpiel entgegen <note place="foot" n="3">Frgm. 14. Welck. Pauſ. 3, 17, 5.<lb/> nennt Floͤte, Lyra und Kithar zuſammen. — Durch Alkman ſcheint<lb/> mir Polyaͤn’s mythiſche Erzaͤhlung geſchichtlich wiederlegt, wie<lb/> durch das Bd. 2. S. 344. bemerkte.</note>; und umgekehrt nahmen<lb/> die Kreter auch die Floͤte in den Gebrauch des Heeres<lb/> auf <note place="foot" n="4">Polyb. 4, 20, 6.<lb/> vgl. Str. 10, 483 <hi rendition="#aq">b.</hi></note>. Auf jeden Fall war das Floͤtenſpiel in Sparta<lb/> dabei das herkoͤmmliche geworden, wahrſcheinlich beſon-<lb/> ders aus dem Grunde, weil die Toͤne der Kithar zur<lb/> Leitung groͤßerer Maſſen, auch wenn noch ſo große<lb/> Stille herrſchte, doch zu leiſe waren. Durchdringen-<lb/> der ſchallten ohne Zweifel die Floͤten, namentlich wenn<lb/> die geſammte Anzahl der Auleten, die in Sparta meh-<lb/> rere einheimiſche Geſchlechter bildeten <note place="foot" n="5">Oben S. 31. 240. 251.</note>, den Nomos<lb/> zum Angriffe blies; von dem Thukydides <note place="foot" n="6">5,<lb/> 70. vgl. Lukian vom Tanze 10.</note> mit einſei-<lb/> tiger Reflexion bemerkt, daß er nicht des Goͤttlichen<lb/> wegen, ſondern um den Takt des Heeres zu erhalten,<lb/> angeſtimmt wurde. Der allgemeine Name fuͤr einen<lb/> ſolchen Nomos war <hi rendition="#g">Embaterion</hi> oder <hi rendition="#g">Epibate-<lb/> rion</hi> <note xml:id="seg2pn_44_1" next="#seg2pn_44_2" place="foot" n="7">Eine Art der Ἐπιβατήϱια</note>; ein beſtimmter Nomos aber war das <hi rendition="#g">Ka-</hi><lb/><note xml:id="seg2pn_43_2" prev="#seg2pn_43_1" place="foot" n="4">Argos, (Anſpielungen darauf bei Aeſchyl. Eum. 556. Soph. Ajax<lb/> 17.) geworden, da ſie ſchon Schutzgottheit der Floͤtenſpieler war,<lb/> und dies war auch zu Sparta der Fall. Denn aus Polyaͤn 1, 10.<lb/> kann man deutlich abnehmen, daß die διαβατήϱια an der Graͤnze<lb/> Lakonika’s blos deswegen auch der Athena verrichtet wurden (oben<lb/> S. 240.), weil dieſe durch die Floͤten den Taktſchritt des Heeres<lb/> leitet.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [334/0340]
ra 1, die Spartiaten bei dem der Floͤte 2 in die Schlacht:
wovon indeß die Floͤte eine Neuerung ſcheint, denn
noch Alkman der Lakone ſagt: Dem Eiſen geht das
ſchoͤne Kitharſpiel entgegen 3; und umgekehrt nahmen
die Kreter auch die Floͤte in den Gebrauch des Heeres
auf 4. Auf jeden Fall war das Floͤtenſpiel in Sparta
dabei das herkoͤmmliche geworden, wahrſcheinlich beſon-
ders aus dem Grunde, weil die Toͤne der Kithar zur
Leitung groͤßerer Maſſen, auch wenn noch ſo große
Stille herrſchte, doch zu leiſe waren. Durchdringen-
der ſchallten ohne Zweifel die Floͤten, namentlich wenn
die geſammte Anzahl der Auleten, die in Sparta meh-
rere einheimiſche Geſchlechter bildeten 5, den Nomos
zum Angriffe blies; von dem Thukydides 6 mit einſei-
tiger Reflexion bemerkt, daß er nicht des Goͤttlichen
wegen, ſondern um den Takt des Heeres zu erhalten,
angeſtimmt wurde. Der allgemeine Name fuͤr einen
ſolchen Nomos war Embaterion oder Epibate-
rion 7; ein beſtimmter Nomos aber war das Ka-
4
1 Ath. 12, 517 a. 14, 627 d. Plut. Muſ. 26.
2 Po-
lyb. 4, 20, 6. Ath. 14, 626. Plut. a. O. Lukian vom Tanz 10.
Dion Chryſ. Or. 32. p. 380 R. Gell. N. A. 1, 11. Euſt. zur
Il. 23, 1320, 3 Rom.
3 Frgm. 14. Welck. Pauſ. 3, 17, 5.
nennt Floͤte, Lyra und Kithar zuſammen. — Durch Alkman ſcheint
mir Polyaͤn’s mythiſche Erzaͤhlung geſchichtlich wiederlegt, wie
durch das Bd. 2. S. 344. bemerkte.
4 Polyb. 4, 20, 6.
vgl. Str. 10, 483 b.
5 Oben S. 31. 240. 251.
6 5,
70. vgl. Lukian vom Tanze 10.
7 Eine Art der Ἐπιβατήϱια
4 Argos, (Anſpielungen darauf bei Aeſchyl. Eum. 556. Soph. Ajax
17.) geworden, da ſie ſchon Schutzgottheit der Floͤtenſpieler war,
und dies war auch zu Sparta der Fall. Denn aus Polyaͤn 1, 10.
kann man deutlich abnehmen, daß die διαβατήϱια an der Graͤnze
Lakonika’s blos deswegen auch der Athena verrichtet wurden (oben
S. 240.), weil dieſe durch die Floͤten den Taktſchritt des Heeres
leitet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |