Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.storeion, der, wie die andern, auf der Flöte gespielt war das Adonion nach Hesych, dessen Glosse oper usteron para Lesbiois onomasthe, so wie der Name selbst, noch keineswegs klar ist. -- Enoplia mele für emb. Athen. 14, 630 f. Valckenaer ad Adon. p. 283. meint auch, daß der sarsiteios khoros zur Flöte ein emb. gewesen sein (von thaRRein), aber ein embaterion ist kein Chor. 1 Plut. Musik 26. Lyk. 22. wo aber das Kastoreion melos der Flötenspieler von dem embaterios paian, den der König an- stimmt, getrennt wird (dagegen Polyän 1, 10, embaterion endi- dosin aulos); weil Kastoreion vorzugsweise die Melodie der In- strumente, embaterion aber auch das Lied bedeutet. 2 Pollux 4, 10, 78. 3 Messeniacum metrum s. embaterium, Vic- torin p. 2522. Putsch. vgl. Hephaestion p. 25. 46, 1. Gaisf. Schol. Eurip. Hek. 59. und Dem. Triklin zu Soph. Ajax 134. Cic. Qu. Tusc. 2, 16. 4 Vgl. Plut. Inst. Lac. p. 251. Val. Max. 2, 6, 2. 5 Pind. P. 2, 69. Hermann de dial. Pind. p. 19. 20. Böckh de metr. Pind. p. 276. Expl. P. 2. p. 249. 6 Isthm. 1, 16.
ſtoreion, der, wie die andern, auf der Floͤte geſpielt war das Ἀδὠνιον nach Heſych, deſſen Gloſſe ὅπεϱ ὕστεϱον παϱὰ Λεσβίοις ὠνομάσϑη, ſo wie der Name ſelbſt, noch keineswegs klar iſt. — Ἐνόπλια μέλη fuͤr ἐμβ. Athen. 14, 630 f. Valckenaer ad Adon. p. 283. meint auch, daß der σαϱσίτειος χοϱὸς zur Floͤte ein ἐμβ. geweſen ſein (von ϑαῤῥεῖν), aber ein ἐμβατήϱιον iſt kein Chor. 1 Plut. Muſik 26. Lyk. 22. wo aber das Καστὀϱειον μἐλος der Floͤtenſpieler von dem ἐμβατήϱιος παιὰν, den der Koͤnig an- ſtimmt, getrennt wird (dagegen Polyaͤn 1, 10, ἐμβατήϱιον ἐνδί- δωσιν αὐλός); weil Καστόϱειον vorzugsweiſe die Melodie der In- ſtrumente, ἐμβατήϱιον aber auch das Lied bedeutet. 2 Pollux 4, 10, 78. 3 Messeniacum metrum s. embaterium, Vic- torin p. 2522. Putſch. vgl. Hephaeſtion p. 25. 46, 1. Gaisf. Schol. Eurip. Hek. 59. und Dem. Triklin zu Soph. Ajax 134. Cic. Qu. Tusc. 2, 16. 4 Vgl. Plut. Inst. Lac. p. 251. Val. Max. 2, 6, 2. 5 Pind. P. 2, 69. Hermann de dial. Pind. p. 19. 20. Boͤckh de metr. Pind. p. 276. Expl. P. 2. p. 249. 6 Iſthm. 1, 16.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0341" n="335"/><hi rendition="#g">ſtoreion</hi>, der, wie die andern, auf der Floͤte geſpielt<lb/> wurde, wenn das Heer in geordneter Reihe dem Fein-<lb/> de entgegenzog <note place="foot" n="1">Plut. Muſik 26. Lyk. 22. wo aber das Καστὀϱειον μἐλος<lb/> der Floͤtenſpieler von dem ἐμβατήϱιος παιὰν, den der Koͤnig an-<lb/> ſtimmt, getrennt wird (dagegen Polyaͤn 1, 10, ἐμβατήϱιον ἐνδί-<lb/> δωσιν αὐλός); weil Καστόϱειον vorzugsweiſe die Melodie der In-<lb/> ſtrumente, ἐμβατήϱιον aber auch das Lied bedeutet.</note>. Auch hatte er denſelben Rhyth-<lb/> mos <note place="foot" n="2">Pollux<lb/> 4, 10, 78.</note> wie die uͤbrigen Embaterien <note place="foot" n="3"><hi rendition="#aq">Messeniacum metrum s. embaterium</hi>, Vic-<lb/> torin <hi rendition="#aq">p. 2522.</hi> Putſch. vgl. Hephaeſtion <hi rendition="#aq">p.</hi> 25. 46, 1. Gaisf. Schol.<lb/> Eurip. Hek. 59. und Dem. Triklin zu Soph. Ajax 134. Cic. <hi rendition="#aq">Qu.<lb/> Tusc.</hi> 2, 16.</note>, d. h. einen<lb/> anapaͤſtiſchen; in Takt wie Melodie lag etwas unge-<lb/> mein Anregendes und Herzſtaͤhlendes <note place="foot" n="4">Vgl. Plut. <hi rendition="#aq">Inst. Lac. p. 251.</hi> Val. Max.<lb/> 2, 6, 2.</note>, ſo daß ſich<lb/> noch Alexandros, der Makedonier, immer beſonders<lb/> zur Tapferkeit entflammt fuͤhlte, wenn ihm Timotheos<lb/> der Thebaͤer das Kaſtoreion blies. Es iſt nicht un-<lb/> wahrſcheinlich, daß es urſpruͤnglich in Doriſcher Ton-<lb/> art geſetzt war, aber es wurde hernach auch aͤoliſch<lb/> komponirt, zur Kithar geſpielt <note place="foot" n="5">Pind. P. 2, 69. Hermann <hi rendition="#aq">de dial. Pind. p. 19.<lb/> 20.</hi> Boͤckh <hi rendition="#aq">de metr. Pind. p. 276. Expl. P. 2. p. 249.</hi></note>, und uͤberhaupt man-<lb/> nigfach variirt. Pindaros denkt bei dem Namen an<lb/> den Roſſebaͤndiger und Wagenlenker Kaſtor <note place="foot" n="6">Iſthm. 1, 16.</note>; aber<lb/> ich ſehe nicht ein, welchen Bezug darauf der aͤlteſte<lb/> Gebrauch dieſes Nomos als eines Marſches fuͤr Spar-<lb/> tiaten haben konnte; als ſolcher hat er wahrſcheinlich<lb/><note xml:id="seg2pn_44_2" prev="#seg2pn_44_1" place="foot" n="7">war das Ἀδὠνιον nach Heſych, deſſen Gloſſe ὅπεϱ ὕστεϱον παϱὰ<lb/> Λεσβίοις ὠνομάσϑη, ſo wie der Name ſelbſt, noch keineswegs klar<lb/> iſt. — Ἐνόπλια μέλη fuͤr ἐμβ. Athen. 14, 630 <hi rendition="#aq">f.</hi> Valckenaer <hi rendition="#aq">ad<lb/> Adon. p. 283.</hi> meint auch, daß der σαϱσίτειος χοϱὸς zur Floͤte ein<lb/> ἐμβ. geweſen ſein (von ϑαῤῥεῖν), aber ein ἐμβατήϱιον iſt kein<lb/> Chor.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [335/0341]
ſtoreion, der, wie die andern, auf der Floͤte geſpielt
wurde, wenn das Heer in geordneter Reihe dem Fein-
de entgegenzog 1. Auch hatte er denſelben Rhyth-
mos 2 wie die uͤbrigen Embaterien 3, d. h. einen
anapaͤſtiſchen; in Takt wie Melodie lag etwas unge-
mein Anregendes und Herzſtaͤhlendes 4, ſo daß ſich
noch Alexandros, der Makedonier, immer beſonders
zur Tapferkeit entflammt fuͤhlte, wenn ihm Timotheos
der Thebaͤer das Kaſtoreion blies. Es iſt nicht un-
wahrſcheinlich, daß es urſpruͤnglich in Doriſcher Ton-
art geſetzt war, aber es wurde hernach auch aͤoliſch
komponirt, zur Kithar geſpielt 5, und uͤberhaupt man-
nigfach variirt. Pindaros denkt bei dem Namen an
den Roſſebaͤndiger und Wagenlenker Kaſtor 6; aber
ich ſehe nicht ein, welchen Bezug darauf der aͤlteſte
Gebrauch dieſes Nomos als eines Marſches fuͤr Spar-
tiaten haben konnte; als ſolcher hat er wahrſcheinlich
7
1 Plut. Muſik 26. Lyk. 22. wo aber das Καστὀϱειον μἐλος
der Floͤtenſpieler von dem ἐμβατήϱιος παιὰν, den der Koͤnig an-
ſtimmt, getrennt wird (dagegen Polyaͤn 1, 10, ἐμβατήϱιον ἐνδί-
δωσιν αὐλός); weil Καστόϱειον vorzugsweiſe die Melodie der In-
ſtrumente, ἐμβατήϱιον aber auch das Lied bedeutet.
2 Pollux
4, 10, 78.
3 Messeniacum metrum s. embaterium, Vic-
torin p. 2522. Putſch. vgl. Hephaeſtion p. 25. 46, 1. Gaisf. Schol.
Eurip. Hek. 59. und Dem. Triklin zu Soph. Ajax 134. Cic. Qu.
Tusc. 2, 16.
4 Vgl. Plut. Inst. Lac. p. 251. Val. Max.
2, 6, 2.
5 Pind. P. 2, 69. Hermann de dial. Pind. p. 19.
20. Boͤckh de metr. Pind. p. 276. Expl. P. 2. p. 249.
6 Iſthm. 1, 16.
7 war das Ἀδὠνιον nach Heſych, deſſen Gloſſe ὅπεϱ ὕστεϱον παϱὰ
Λεσβίοις ὠνομάσϑη, ſo wie der Name ſelbſt, noch keineswegs klar
iſt. — Ἐνόπλια μέλη fuͤr ἐμβ. Athen. 14, 630 f. Valckenaer ad
Adon. p. 283. meint auch, daß der σαϱσίτειος χοϱὸς zur Floͤte ein
ἐμβ. geweſen ſein (von ϑαῤῥεῖν), aber ein ἐμβατήϱιον iſt kein
Chor.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |