Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.Volke, und ganz aus dem Stegereif, keineswegs von 1 Obgleich die Sp. auch eigentliche Schauspieler deike- liktas nannten, Plut. Ages. 21. Lak. Ap. p. 185. Apostol. 15, 39. 2 dikelon nach Hesych andrias, zodion para Lakos[ - 1 Zeichen fehlt], bezieht sich vielleicht auf die B. 2. S. 60, 3. erwähnte Vorstel- lung. Zu dieser Stelle füge ich jetzt noch Folgendes hinzu. Es gab in Sp. ein Fest pompeon daimonon (wie ich bei He- sych s. v. stemmatiaion corrigire, pompeos daimonos Siebelis ad Paus. 3, 20, 9.) der Geleitsgötter, welches wahrscheinlich Zeus Agetor (oben S. 240, 9.) und Ap. Karneios waren; es ge- hörte ohne Zweifel zu den Karneen. An diesem stellte man ein Floß auf, und wahrscheinlich eine Bildsäule des Ap. Karneios (stemmatias) darauf, beide mit Lustrationsbinden geschmückt, und dikelon stemmatiaion genannt, in Bezug auf die Ueberfahrt von Naupaktos. 3 deikelistai skeuopoioi kai mimetai nach So- sib. bei Athen 14, 621 d. Hesych s. v. deikelistai, cf. Intpp. mimologoi nach ebd. s. v. dikelon, komikoi nach Eust. p. 884, 23. skoptikoi nach Schol. Apoll. 1, 746. Die lak. Form ist deike- liktas. 4 a. O. vgl. Eust. a. O. Suid. und Phavorin s. v. dikeliston und Suid. Sosibios. Ueber Lakon. Mimik noch Böt- tiger Quat. aet. rei scen. p. 8. 5 Vgl. besonders Plut. Lyk.
1. kai pherousi kleptontes, oi men epi tous kepous badizontes (Obstdiebe), oi d eis ta ton andron sussitia pareisreontes (die Diebe der eolomeron bei Pollux). Volke, und ganz aus dem Stegereif, keineswegs von 1 Obgleich die Sp. auch eigentliche Schauſpieler δεικη- λίκτας nannten, Plut. Ageſ. 21. Lak. Ap. p. 185. Apoſtol. 15, 39. 2 δίκηλον nach Heſych ἀνδϱιὰς, ζώδιον παϱὰ Λάκωσ[ – 1 Zeichen fehlt], bezieht ſich vielleicht auf die B. 2. S. 60, 3. erwaͤhnte Vorſtel- lung. Zu dieſer Stelle fuͤge ich jetzt noch Folgendes hinzu. Es gab in Sp. ein Feſt πομπέων δαιμόνων (wie ich bei He- ſych s. v. στεμματιαῖον corrigire, πομπέως δαίμονος Siebelis ad Paus. 3, 20, 9.) der Geleitsgoͤtter, welches wahrſcheinlich Zeus Agetor (oben S. 240, 9.) und Ap. Karneios waren; es ge- hoͤrte ohne Zweifel zu den Karneen. An dieſem ſtellte man ein Floß auf, und wahrſcheinlich eine Bildſaͤule des Ap. Karneios (στεμματίας) darauf, beide mit Luſtrationsbinden geſchmuͤckt, und δίκηλον στεμματιαῖον genannt, in Bezug auf die Ueberfahrt von Naupaktos. 3 δεικηλισταὶ σκευοποιοὶ καὶ μιμηταὶ nach So- ſib. bei Athen 14, 621 d. Heſych s. v. δεικελισταί, cf. Intpp. μιμολόγοι nach ebd. s. v. δίκηλον, κωμικοὶ nach Euſt. p. 884, 23. σκωπτικοὶ nach Schol. Apoll. 1, 746. Die lak. Form iſt δεικη- λίκτας. 4 a. O. vgl. Euſt. a. O. Suid. und Phavorin s. v. δικηλιστῶν und Suid. Σωσίβιος. Ueber Lakon. Mimik noch Boͤt- tiger Quat. aet. rei scen. p. 8. 5 Vgl. beſonders Plut. Lyk.
1. καὶ φέϱουσι κλέπτοντες, οἱ μὲν ἐπὶ τοὺς κήπους βαδίζοντες (Obſtdiebe), οἱ δ̛ εἰς τὰ τῶν ἀνδϱῶν συσσίτια παϱειςϱέοντες (die Diebe der ἑωλομεϱῶν bei Pollux). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0350" n="344"/> Volke, und ganz aus dem Stegereif, keineswegs von<lb/> eigentlichen Schauſpielern geuͤbt wurde <note place="foot" n="1">Obgleich die Sp. auch eigentliche Schauſpieler δεικη-<lb/> λίκτας nannten, Plut. Ageſ. 21. Lak. Ap. <hi rendition="#aq">p.</hi> 185. Apoſtol. 15,<lb/> 39.</note>. Daß auch le-<lb/> dige Frauen darin auftraten, laͤßt Nepos errathen. Der<lb/> Name, Deikelikten, bedeutete blos Nachbildner <note place="foot" n="2">δίκηλον nach Heſych ἀνδϱιὰς, ζώδιον παϱὰ Λάκωσ<gap unit="chars" quantity="1"/>,<lb/> bezieht ſich vielleicht auf die B. 2. S. 60, 3. erwaͤhnte Vorſtel-<lb/> lung. Zu dieſer Stelle fuͤge ich jetzt noch Folgendes hinzu. Es<lb/> gab in Sp. ein Feſt <hi rendition="#g">πομπέων δαιμόνων</hi> (wie ich bei He-<lb/> ſych <hi rendition="#aq">s. v.</hi> στεμματιαῖον corrigire, πομπέως δαίμονος Siebelis <hi rendition="#aq">ad<lb/> Paus.</hi> 3, 20, 9.) <hi rendition="#g">der Geleitsgoͤtter,</hi> welches wahrſcheinlich<lb/> Zeus Agetor (oben S. 240, 9.) und Ap. Karneios waren; es ge-<lb/> hoͤrte ohne <choice><sic>Zweiſel</sic><corr>Zweifel</corr></choice> zu den Karneen. An dieſem ſtellte man ein<lb/> Floß auf, und wahrſcheinlich eine Bildſaͤule des Ap. Karneios<lb/> (στεμματίας) darauf, beide mit Luſtrationsbinden geſchmuͤckt, und<lb/> δίκηλον στεμματιαῖον genannt, in Bezug auf die Ueberfahrt von<lb/> Naupaktos.</note>, aber der<lb/> Begriff komiſcher Charakterdarſtellung knuͤpfte ſich dar-<lb/> an an <note place="foot" n="3">δεικηλισταὶ σκευοποιοὶ καὶ μιμηταὶ nach So-<lb/> ſib. bei Athen 14, 621 <hi rendition="#aq">d.</hi> Heſych <hi rendition="#aq">s. v.</hi> δεικελισταί, <hi rendition="#aq">cf. Intpp.</hi><lb/> μιμολόγοι nach ebd. <hi rendition="#aq">s. v.</hi> δίκηλον, κωμικοὶ nach Euſt. <hi rendition="#aq">p.</hi> 884, 23.<lb/> σκωπτικοὶ nach Schol. Apoll. 1, 746. Die lak. Form iſt δεικη-<lb/> λίκτας.</note>. Das Spiel war nach Soſibios <note place="foot" n="4">a. O. vgl. Euſt. a. O. Suid. und Phavorin <hi rendition="#aq">s. v.</hi><lb/> δικηλιστῶν und Suid. Σωσίβιος. Ueber Lakon. Mimik noch Boͤt-<lb/> tiger <hi rendition="#aq">Quat. aet. rei scen. p.</hi> 8.</note> nicht eben<lb/> ein Gegenſtand großer Kunſt, da auch hierin Sparta<lb/> das Einfache liebte; es ahmte einer in ſchlichter und<lb/> gewoͤhnlicher Rede etwa einen fremden Arzt nach oder<lb/> Obſtdiebe — vermuthlich Knaben, die bei dem gebot-<lb/> nen Stehlen ertappt worden waren <note place="foot" n="5">Vgl. beſonders Plut. Lyk.<lb/> 1. καὶ φέϱουσι κλέπτοντες, οἱ μὲν ἐπὶ τοὺς κήπους βαδίζοντες<lb/> (Obſtdiebe), οἱ δ̛ εἰς τὰ τῶν ἀνδϱῶν συσσίτια παϱειςϱέοντες (die<lb/> Diebe der ἑωλομεϱῶν bei Pollux).</note>. Alſo Darſtel-<lb/> lungen aus dem gemeinen Leben, die mit komiſchen<lb/> Taͤnzen wahrſcheinlich abwechſelten, hervorgegangen<lb/> aus der Luſt an ſcurriler Nachahmung.</p> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [344/0350]
Volke, und ganz aus dem Stegereif, keineswegs von
eigentlichen Schauſpielern geuͤbt wurde 1. Daß auch le-
dige Frauen darin auftraten, laͤßt Nepos errathen. Der
Name, Deikelikten, bedeutete blos Nachbildner 2, aber der
Begriff komiſcher Charakterdarſtellung knuͤpfte ſich dar-
an an 3. Das Spiel war nach Soſibios 4 nicht eben
ein Gegenſtand großer Kunſt, da auch hierin Sparta
das Einfache liebte; es ahmte einer in ſchlichter und
gewoͤhnlicher Rede etwa einen fremden Arzt nach oder
Obſtdiebe — vermuthlich Knaben, die bei dem gebot-
nen Stehlen ertappt worden waren 5. Alſo Darſtel-
lungen aus dem gemeinen Leben, die mit komiſchen
Taͤnzen wahrſcheinlich abwechſelten, hervorgegangen
aus der Luſt an ſcurriler Nachahmung.
1 Obgleich die Sp. auch eigentliche Schauſpieler δεικη-
λίκτας nannten, Plut. Ageſ. 21. Lak. Ap. p. 185. Apoſtol. 15,
39.
2 δίκηλον nach Heſych ἀνδϱιὰς, ζώδιον παϱὰ Λάκωσ_,
bezieht ſich vielleicht auf die B. 2. S. 60, 3. erwaͤhnte Vorſtel-
lung. Zu dieſer Stelle fuͤge ich jetzt noch Folgendes hinzu. Es
gab in Sp. ein Feſt πομπέων δαιμόνων (wie ich bei He-
ſych s. v. στεμματιαῖον corrigire, πομπέως δαίμονος Siebelis ad
Paus. 3, 20, 9.) der Geleitsgoͤtter, welches wahrſcheinlich
Zeus Agetor (oben S. 240, 9.) und Ap. Karneios waren; es ge-
hoͤrte ohne Zweifel zu den Karneen. An dieſem ſtellte man ein
Floß auf, und wahrſcheinlich eine Bildſaͤule des Ap. Karneios
(στεμματίας) darauf, beide mit Luſtrationsbinden geſchmuͤckt, und
δίκηλον στεμματιαῖον genannt, in Bezug auf die Ueberfahrt von
Naupaktos.
3 δεικηλισταὶ σκευοποιοὶ καὶ μιμηταὶ nach So-
ſib. bei Athen 14, 621 d. Heſych s. v. δεικελισταί, cf. Intpp.
μιμολόγοι nach ebd. s. v. δίκηλον, κωμικοὶ nach Euſt. p. 884, 23.
σκωπτικοὶ nach Schol. Apoll. 1, 746. Die lak. Form iſt δεικη-
λίκτας.
4 a. O. vgl. Euſt. a. O. Suid. und Phavorin s. v.
δικηλιστῶν und Suid. Σωσίβιος. Ueber Lakon. Mimik noch Boͤt-
tiger Quat. aet. rei scen. p. 8.
5 Vgl. beſonders Plut. Lyk.
1. καὶ φέϱουσι κλέπτοντες, οἱ μὲν ἐπὶ τοὺς κήπους βαδίζοντες
(Obſtdiebe), οἱ δ̛ εἰς τὰ τῶν ἀνδϱῶν συσσίτια παϱειςϱέοντες (die
Diebe der ἑωλομεϱῶν bei Pollux).
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