4. von den Stymphaliden, daß sie H. bei Peis. blos mit dem Schall einer Klapper vertrieben. vgl. Pherek. -- Ein Frgm. aus dem zweiten Buche über die Fahrt nach Erytheia s. oben Bd. 2. S. 424. Bei der Hesperidenfahrt wahrscheinlich kam Antäos vor, und es wurden Kyrenäische Gründungssagen einge- webt (vgl. Bd. 1. S. 346.). Sch. Pind. P. 9, 183. onoma de aute (der Tochter des Libyerfürsten Antäos zu Irasa) Alkeis, os phesi Peis. o Kameireus. Vom Hesperidendrachen Ladon bei Schol. Apoll. 4, 1396. touton Peisandros upeilephen ek tes ges gegene- sthai. Die folgenden Stellen konnten bei den Käm- pfen hie oder da eingeschoben sein. Nous ou para Kentaurois aus Peis. bei Hesych (wo die Erklärer mit Unrecht einen Komiker Peisandros erfinden), konnte bei dem Abentheuer bei Pholos vorkommen, welches wohl schon Peis. mit dem Erymanthischen Eber ver- band. Ueber die warmen Quellbäder in den Thermo- pylen oben Bd. 2. S. 427. Ou nemesis kai Pseudos uper Psukhes agoreuein konnte recht wohl in der Ge- schichte der Kerkopen vorkommen. Daß auch Deia- neira vorkam, ist aus der von Apd. 1, 8, 5. aus Peis. erwähnten Genealogie klar. Ob der Dichter bei dem Aufenthalt des H. in Theben Oedipus Schicksale erzählte, oder eine besondre Oidipodia schrieb, ist aus Schol. Eur. Phön. 1748. noch nicht klar. Von den Stellen bei Steph. B. hat schon Meurs. Rhod. 2, 11. nachgewiesen, daß sie unserm Peis. nicht angehören, da dieser nach Suid. nur zwei Bücher schrieb, dort aber ein zehntes und ein vierzehntes citirt wird.
Aus dem Gegebnen sind ungefähr folgende Resul- tate abzuleiten. Erstens, daß Peis. sich hauptsächlich mit den eigentlichen athlois beschäftigte, und darin die Erzählung der Nachfolgenden zum Theil festsetzte. Das Epigr. Theokrit 20. betrachtet ihn als den er- sten, der den Sohn des Zeus, den Löwentödter, darstellte; und nach den Nachrichten, daß er dem H. zuerst Löwenfell und Keule gegeben, mögen wir eine gewisse Neigung zur Schilderung einfacher und kräfti- ger Natur in ihm vorherrschend annehmen. Die Böo- tischen und Dorischen Heldenfabeln ließ er wahrschein-
4. von den Stymphaliden, daß ſie H. bei Peiſ. blos mit dem Schall einer Klapper vertrieben. vgl. Pherek. — Ein Frgm. aus dem zweiten Buche uͤber die Fahrt nach Erytheia ſ. oben Bd. 2. S. 424. Bei der Heſperidenfahrt wahrſcheinlich kam Antaͤos vor, und es wurden Kyrenaͤiſche Gruͤndungsſagen einge- webt (vgl. Bd. 1. S. 346.). Sch. Pind. P. 9, 183. ὄνομα δὲ αὐτῇ (der Tochter des Libyerfuͤrſten Antaͤos zu Iraſa) Ἀλκηΐς, ὥς φησι Πείσ. ὁ Καμειρεύς. Vom Heſperidendrachen Ladon bei Schol. Apoll. 4, 1396. τοῦτον Πείσανδρος ὑπείληφεν ἐκ τῆς γῆς γεγενῆ- σϑαι. Die folgenden Stellen konnten bei den Kaͤm- pfen hie oder da eingeſchoben ſein. Νοῦς οὐ παρὰ Κενταύροις aus Peiſ. bei Heſych (wo die Erklaͤrer mit Unrecht einen Komiker Peiſandros erfinden), konnte bei dem Abentheuer bei Pholos vorkommen, welches wohl ſchon Peiſ. mit dem Erymanthiſchen Eber ver- band. Ueber die warmen Quellbaͤder in den Thermo- pylen oben Bd. 2. S. 427. Οὐ νέμεσις καὶ Ψεῦδος ὑπὲϱ Ψυχῆς ἀγοϱεύειν konnte recht wohl in der Ge- ſchichte der Kerkopen vorkommen. Daß auch Deia- neira vorkam, iſt aus der von Apd. 1, 8, 5. aus Peiſ. erwaͤhnten Genealogie klar. Ob der Dichter bei dem Aufenthalt des H. in Theben Oedipus Schickſale erzaͤhlte, oder eine beſondre Οἰδιποδία ſchrieb, iſt aus Schol. Eur. Phoͤn. 1748. noch nicht klar. Von den Stellen bei Steph. B. hat ſchon Meurſ. Rhod. 2, 11. nachgewieſen, daß ſie unſerm Peiſ. nicht angehoͤren, da dieſer nach Suid. nur zwei Buͤcher ſchrieb, dort aber ein zehntes und ein vierzehntes citirt wird.
Aus dem Gegebnen ſind ungefaͤhr folgende Reſul- tate abzuleiten. Erſtens, daß Peiſ. ſich hauptſaͤchlich mit den eigentlichen ἄϑλοις beſchaͤftigte, und darin die Erzaͤhlung der Nachfolgenden zum Theil feſtſetzte. Das Epigr. Theokrit 20. betrachtet ihn als den er- ſten, der den Sohn des Zeus, den Loͤwentoͤdter, darſtellte; und nach den Nachrichten, daß er dem H. zuerſt Loͤwenfell und Keule gegeben, moͤgen wir eine gewiſſe Neigung zur Schilderung einfacher und kraͤfti- ger Natur in ihm vorherrſchend annehmen. Die Boͤo- tiſchen und Doriſchen Heldenfabeln ließ er wahrſchein-
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4. von den Stymphaliden, daß ſie H. bei Peiſ. blos
mit dem Schall einer Klapper vertrieben. vgl. Pherek.
— Ein Frgm. aus dem zweiten Buche uͤber die
Fahrt nach Erytheia ſ. oben Bd. 2. S. 424. Bei
der Heſperidenfahrt wahrſcheinlich kam Antaͤos vor,
und es wurden Kyrenaͤiſche Gruͤndungsſagen einge-
webt (vgl. Bd. 1. S. 346.). Sch. Pind. P. 9, 183.
ὄνομα δὲ αὐτῇ (der Tochter des Libyerfuͤrſten Antaͤos
zu Iraſa) Ἀλκηΐς, ὥς φησι Πείσ. ὁ Καμειρεύς. Vom
Heſperidendrachen Ladon bei Schol. Apoll. 4, 1396.
τοῦτον Πείσανδρος ὑπείληφεν ἐκ τῆς γῆς γεγενῆ-
σϑαι. Die folgenden Stellen konnten bei den Kaͤm-
pfen hie oder da eingeſchoben ſein. Νοῦς οὐ παρὰ
Κενταύροις aus Peiſ. bei Heſych (wo die Erklaͤrer
mit Unrecht einen Komiker Peiſandros erfinden), konnte
bei dem Abentheuer bei Pholos vorkommen, welches
wohl ſchon Peiſ. mit dem Erymanthiſchen Eber ver-
band. Ueber die warmen Quellbaͤder in den Thermo-
pylen oben Bd. 2. S. 427. Οὐ νέμεσις καὶ Ψεῦδος
ὑπὲϱ Ψυχῆς ἀγοϱεύειν konnte recht wohl in der Ge-
ſchichte der Kerkopen vorkommen. Daß auch Deia-
neira vorkam, iſt aus der von Apd. 1, 8, 5. aus
Peiſ. erwaͤhnten Genealogie klar. Ob der Dichter bei
dem Aufenthalt des H. in Theben Oedipus Schickſale
erzaͤhlte, oder eine beſondre Οἰδιποδία ſchrieb, iſt aus
Schol. Eur. Phoͤn. 1748. noch nicht klar. Von den
Stellen bei Steph. B. hat ſchon Meurſ. Rhod. 2, 11.
nachgewieſen, daß ſie unſerm Peiſ. nicht angehoͤren,
da dieſer nach Suid. nur zwei Buͤcher ſchrieb, dort
aber ein zehntes und ein vierzehntes citirt wird.
Aus dem Gegebnen ſind ungefaͤhr folgende Reſul-
tate abzuleiten. Erſtens, daß Peiſ. ſich hauptſaͤchlich
mit den eigentlichen ἄϑλοις beſchaͤftigte, und darin die
Erzaͤhlung der Nachfolgenden zum Theil feſtſetzte.
Das Epigr. Theokrit 20. betrachtet ihn als den er-
ſten, der den Sohn des Zeus, den Loͤwentoͤdter,
darſtellte; und nach den Nachrichten, daß er dem H.
zuerſt Loͤwenfell und Keule gegeben, moͤgen wir eine
gewiſſe Neigung zur Schilderung einfacher und kraͤfti-
ger Natur in ihm vorherrſchend annehmen. Die Boͤo-
tiſchen und Doriſchen Heldenfabeln ließ er wahrſchein-
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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/482>, abgerufen am 24.11.2024.
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