1. Wie der Olympische Zeus, den Antiochos IV. (ein besondrer Verehrer des Zeus; Zeus Olympios statt Jehova; Capitolium in Antiocheia) zu Daphne aufstellte, Antiochos Kyzikenos und Alexan- der Zebina plünderten. Auch als Nikephoros. S. die Münzen Antiochos IV. Quatrem. Iup. Olymp. p. 339.
2. Mentor zwar, der erstecaelator argenti (Mentorourge; Therikleia §. 112. Anm. 1., in Silber nachgebildet) lebt vor Ol. 106, und Boethos (Karkhedonios nach Paus., wohl Kalkhedo- nios) scheint sein Zeitgenoß; aber Akragas, Antipatros, Stratoni- kos, Tauriskos von Kyzikos dürften in diese Periode gehören. Vgl. im Folgenden §. 165. Anm. 2.
3. Die Hauptaufgabe ist immer ein tethrippon sideroun upo muias kaluptomenon. Die elfenbeinernen Werke wurden nur durch nigras setas sichtbar. S. die Stellen bei Facius ad Plutarchi Exc. p. 217. Osann ad Apulej. de orthogr. p. 77. Böckh ad Corp. Inscr. i. p. 872 sq.
Stein- und Stempelschneidekunst.
161. Der Luxus in geschnittenen Steinen wird be-1 sonders durch den Gebrauch noch erhöht, der aus dem Orient stammte, und jetzt besonders von dem Hofe der Seleuciden ausging, auch Becher, Krateren, Leuchter und andre Arbeiten aus edlen Metallen mit Gemmen zu zieren.2 Zu diesem und andern Behufe, wo das Bild des Edel- steins blos schmücken, und nicht als Siegel abgedrückt werden soll, schneidet man die Gemmen auch erhaben, wozu gern mehrfarbige Onyxe genommen werden (Kameen). In diese Classe gehören auch die ganz aus edlen Steinen3 geschnittnen Becher und Pateren (Onyxgefäße). In dieser4 Gattung werden besonders am Anfang dieser Periode wahre Wunder der Kunst geleistet.
1. S. Cicero Verr. iv, 27. 28. Athen. v. p. 199. ver- glichen mit Virgil Aen. i, 729. Gemmata potoria Plin. xxxvii, 6. Juvenal x, 27. Quot digitos exuit illa calix Martial xiv, 109. Nam Virro, ut multi, gemmas ad po-
Griechen. Vierte Periode.
1. Wie der Olympiſche Zeus, den Antiochos IV. (ein beſondrer Verehrer des Zeus; Zeus Olympios ſtatt Jehova; Capitolium in Antiocheia) zu Daphne aufſtellte, Antiochos Kyzikenos und Alexan- der Zebina plünderten. Auch als Νικηφόρος. S. die Münzen Antiochos IV. Quatrem. Iup. Olymp. p. 339.
2. Mentor zwar, der erſtecaelator argenti (Μεντορουργῆ; Θηρικλεῖα §. 112. Anm. 1., in Silber nachgebildet) lebt vor Ol. 106, und Boethos (Καρχηδόνιος nach Pauſ., wohl Καλχηδό- νιος) ſcheint ſein Zeitgenoß; aber Akragas, Antipatros, Stratoni- kos, Tauriskos von Kyzikos dürften in dieſe Periode gehören. Vgl. im Folgenden §. 165. Anm. 2.
3. Die Hauptaufgabe iſt immer ein τέϑριππον σιδηροῦν ὑπὸ μυίας καλυπτόμενον. Die elfenbeinernen Werke wurden nur durch nigras setas ſichtbar. S. die Stellen bei Facius ad Plutarchi Exc. p. 217. Oſann ad Apulej. de orthogr. p. 77. Böckh ad Corp. Inscr. i. p. 872 sq.
Stein- und Stempelſchneidekunſt.
161. Der Luxus in geſchnittenen Steinen wird be-1 ſonders durch den Gebrauch noch erhoͤht, der aus dem Orient ſtammte, und jetzt beſonders von dem Hofe der Seleuciden ausging, auch Becher, Krateren, Leuchter und andre Arbeiten aus edlen Metallen mit Gemmen zu zieren.2 Zu dieſem und andern Behufe, wo das Bild des Edel- ſteins blos ſchmuͤcken, und nicht als Siegel abgedruͤckt werden ſoll, ſchneidet man die Gemmen auch erhaben, wozu gern mehrfarbige Onyxe genommen werden (Kameen). In dieſe Claſſe gehoͤren auch die ganz aus edlen Steinen3 geſchnittnen Becher und Pateren (Onyxgefaͤße). In dieſer4 Gattung werden beſonders am Anfang dieſer Periode wahre Wunder der Kunſt geleiſtet.
1. S. Cicero Verr. iv, 27. 28. Athen. v. p. 199. ver- glichen mit Virgil Aen. i, 729. Gemmata potoria Plin. xxxvii, 6. Juvenal x, 27. Quot digitos exuit illa calix Martial xiv, 109. Nam Virro, ut multi, gemmas ad po-
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Griechen. Vierte Periode.
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Verehrer des Zeus; Zeus Olympios ſtatt Jehova; Capitolium in
Antiocheia) zu Daphne aufſtellte, Antiochos Kyzikenos und Alexan-
der Zebina plünderten. Auch als Νικηφόρος. S. die Münzen
Antiochos IV. Quatrem. Iup. Olymp. p. 339.
2. Mentor zwar, der erſte caelator argenti (Μεντορουργῆ;
Θηρικλεῖα §. 112. Anm. 1., in Silber nachgebildet) lebt vor Ol.
106, und Boethos (Καρχηδόνιος nach Pauſ., wohl Καλχηδό-
νιος) ſcheint ſein Zeitgenoß; aber Akragas, Antipatros, Stratoni-
kos, Tauriskos von Kyzikos dürften in dieſe Periode gehören. Vgl.
im Folgenden §. 165. Anm. 2.
3. Die Hauptaufgabe iſt immer ein τέϑριππον σιδηροῦν
ὑπὸ μυίας καλυπτόμενον. Die elfenbeinernen Werke wurden
nur durch nigras setas ſichtbar. S. die Stellen bei Facius ad
Plutarchi Exc. p. 217. Oſann ad Apulej. de orthogr. p. 77.
Böckh ad Corp. Inscr. i. p. 872 sq.
Stein- und Stempelſchneidekunſt.
161. Der Luxus in geſchnittenen Steinen wird be-
ſonders durch den Gebrauch noch erhoͤht, der aus dem
Orient ſtammte, und jetzt beſonders von dem Hofe der
Seleuciden ausging, auch Becher, Krateren, Leuchter und
andre Arbeiten aus edlen Metallen mit Gemmen zu zieren.
Zu dieſem und andern Behufe, wo das Bild des Edel-
ſteins blos ſchmuͤcken, und nicht als Siegel abgedruͤckt
werden ſoll, ſchneidet man die Gemmen auch erhaben,
wozu gern mehrfarbige Onyxe genommen werden (Kameen).
In dieſe Claſſe gehoͤren auch die ganz aus edlen Steinen
geſchnittnen Becher und Pateren (Onyxgefaͤße). In dieſer
Gattung werden beſonders am Anfang dieſer Periode
wahre Wunder der Kunſt geleiſtet.
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1. S. Cicero Verr. iv, 27. 28. Athen. v. p. 199. ver-
glichen mit Virgil Aen. i, 729. Gemmata potoria Plin.
xxxvii, 6. Juvenal x, 27. Quot digitos exuit illa calix
Martial xiv, 109. Nam Virro, ut multi, gemmas ad po-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/163>, abgerufen am 24.11.2024.
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