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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Historischer Theil.
Musenstatuen von Ambrakia geschmückt, Plin. xxxv, 36, 4.
nebst Harduin, Eumenius Rhetor pro restaur. schol. c. 7, 3,
und die Münzen des Pomponius Musa. (Vielleicht waren dies
die Musen des Polykles, Varro ap. Non. c. 4. n. 130.). Q.
Metellus Macedonicus baut 605 aus der Beute des Maced. Kriegs
zwei T., des Jupiter Stator und der Juno, wobei zuerst Marmor
vorkam, von einer großen Porticus (Metelli, hernach Octaviae)
umgeben. T. u. Halle voll Statuen. Jupiters T. peripteros,
der Juno prostylos, nach Vitruv u. dem Capitolin. Plane Roms.
Jenen baut Hermodor von Salamis, nach Vitruv, die Säulen
arbeiten Sauras u. Batrachos von Lakedämon (lacerta atque
rana in columnarum spiris
vgl. Winckelm. W. Bd. i. S. 379.
Fea S. 459.) nach Plinius. Vgl. Sachse Gesch. der Stadt Rom
i. S. 537. Hermodor von Salamis baut auch die Aedis
Martis in Circo Flaminio
nach 614. Hirt ii. S. 212.

3. Roher Aufbau der Stadt aus ungebrannten Ziegeln 365.
Die erste nahmhafte Basilika von Cato 568. Der Name basi-
like stoa von Athen. Columna rostrata Duilii im ersten
Pun. Kriege. Andre Columnae Plin. xxxiv, 11.

5. S. besonders den Sarcophag des Cornelius Lucius Scipio
Barbatus Gnaivod patre prognatus etc. Cos.
454. Pi-
ranesi Monumenti degli Scipioni t. 3. 4. Winck. W. Bd.
i. Tf. 12. Hirt Tf. 11. F. 28.

1181. Die bildende Kunst, anfangs unter den
Römern sehr wenig geübt, ward ihnen allmählig durch
2den politischen Ehrgeiz wichtig. Senat und Volk, dank-
bare Staaten des Auslands (zuerst die Thuriner) errich-
teten verdienten Männern Erzstatuen auf dem Forum
und sonst; manche auch sich selbst (wie nach Plinius schon
3Spurius Cassius g. 268). Die Wachsbilder der Vor-
fahren im Atrium dagegen sind mehr als Masken, für
4Aufzüge, denn als Statuen anzusehn. Das erste
Erzbild einer Gottheit war nach Plinius eine Ceres, die
aus dem eingezogenen Vermögen des Spurius Cassius
5gegossen wurde. Auch werden in Rom, wie in Grie-
chischen Staaten, besonders seit der Zeit des Samniti-
schen Krieges, aus der Kriegsbeute Statuen und Colosse
den Göttern als Weihgeschenke aufgestellt.

Hiſtoriſcher Theil.
Muſenſtatuen von Ambrakia geſchmückt, Plin. xxxv, 36, 4.
nebſt Harduin, Eumenius Rhetor pro restaur. schol. c. 7, 3,
und die Münzen des Pomponius Musa. (Vielleicht waren dies
die Muſen des Polykles, Varro ap. Non. c. 4. n. 130.). Q.
Metellus Macedonicus baut 605 aus der Beute des Maced. Kriegs
zwei T., des Jupiter Stator und der Juno, wobei zuerſt Marmor
vorkam, von einer großen Porticus (Metelli, hernach Octaviae)
umgeben. T. u. Halle voll Statuen. Jupiters T. peripteros,
der Juno prostylos, nach Vitruv u. dem Capitolin. Plane Roms.
Jenen baut Hermodor von Salamis, nach Vitruv, die Säulen
arbeiten Sauras u. Batrachos von Lakedämon (lacerta atque
rana in columnarum spiris
vgl. Winckelm. W. Bd. i. S. 379.
Fea S. 459.) nach Plinius. Vgl. Sachſe Geſch. der Stadt Rom
i. S. 537. Hermodor von Salamis baut auch die Aedis
Martis in Circo Flaminio
nach 614. Hirt ii. S. 212.

3. Roher Aufbau der Stadt aus ungebrannten Ziegeln 365.
Die erſte nahmhafte Baſilika von Cato 568. Der Name βασι-
λικὴ στοὰ von Athen. Columna rostrata Duilii im erſten
Pun. Kriege. Andre Columnae Plin. xxxiv, 11.

5. S. beſonders den Sarcophag des Cornelius Lucius Scipio
Barbatus Gnaivod patre prognatus etc. Cos.
454. Pi-
raneſi Monumenti degli Scipioni t. 3. 4. Winck. W. Bd.
i. Tf. 12. Hirt Tf. 11. F. 28.

1181. Die bildende Kunſt, anfangs unter den
Roͤmern ſehr wenig geuͤbt, ward ihnen allmaͤhlig durch
2den politiſchen Ehrgeiz wichtig. Senat und Volk, dank-
bare Staaten des Auslands (zuerſt die Thuriner) errich-
teten verdienten Maͤnnern Erzſtatuen auf dem Forum
und ſonſt; manche auch ſich ſelbſt (wie nach Plinius ſchon
3Spurius Caſſius g. 268). Die Wachsbilder der Vor-
fahren im Atrium dagegen ſind mehr als Masken, fuͤr
4Aufzuͤge, denn als Statuen anzuſehn. Das erſte
Erzbild einer Gottheit war nach Plinius eine Ceres, die
aus dem eingezogenen Vermoͤgen des Spurius Caſſius
5gegoſſen wurde. Auch werden in Rom, wie in Grie-
chiſchen Staaten, beſonders ſeit der Zeit des Samniti-
ſchen Krieges, aus der Kriegsbeute Statuen und Coloſſe
den Goͤttern als Weihgeſchenke aufgeſtellt.

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[166/0188] Hiſtoriſcher Theil. Muſenſtatuen von Ambrakia geſchmückt, Plin. xxxv, 36, 4. nebſt Harduin, Eumenius Rhetor pro restaur. schol. c. 7, 3, und die Münzen des Pomponius Musa. (Vielleicht waren dies die Muſen des Polykles, Varro ap. Non. c. 4. n. 130.). Q. Metellus Macedonicus baut 605 aus der Beute des Maced. Kriegs zwei T., des Jupiter Stator und der Juno, wobei zuerſt Marmor vorkam, von einer großen Porticus (Metelli, hernach Octaviae) umgeben. T. u. Halle voll Statuen. Jupiters T. peripteros, der Juno prostylos, nach Vitruv u. dem Capitolin. Plane Roms. Jenen baut Hermodor von Salamis, nach Vitruv, die Säulen arbeiten Sauras u. Batrachos von Lakedämon (lacerta atque rana in columnarum spiris vgl. Winckelm. W. Bd. i. S. 379. Fea S. 459.) nach Plinius. Vgl. Sachſe Geſch. der Stadt Rom i. S. 537. Hermodor von Salamis baut auch die Aedis Martis in Circo Flaminio nach 614. Hirt ii. S. 212. 3. Roher Aufbau der Stadt aus ungebrannten Ziegeln 365. Die erſte nahmhafte Baſilika von Cato 568. Der Name βασι- λικὴ στοὰ von Athen. Columna rostrata Duilii im erſten Pun. Kriege. Andre Columnae Plin. xxxiv, 11. 5. S. beſonders den Sarcophag des Cornelius Lucius Scipio Barbatus Gnaivod patre prognatus etc. Cos. 454. Pi- raneſi Monumenti degli Scipioni t. 3. 4. Winck. W. Bd. i. Tf. 12. Hirt Tf. 11. F. 28. 181. Die bildende Kunſt, anfangs unter den Roͤmern ſehr wenig geuͤbt, ward ihnen allmaͤhlig durch den politiſchen Ehrgeiz wichtig. Senat und Volk, dank- bare Staaten des Auslands (zuerſt die Thuriner) errich- teten verdienten Maͤnnern Erzſtatuen auf dem Forum und ſonſt; manche auch ſich ſelbſt (wie nach Plinius ſchon Spurius Caſſius g. 268). Die Wachsbilder der Vor- fahren im Atrium dagegen ſind mehr als Masken, fuͤr Aufzuͤge, denn als Statuen anzuſehn. Das erſte Erzbild einer Gottheit war nach Plinius eine Ceres, die aus dem eingezogenen Vermoͤgen des Spurius Caſſius gegoſſen wurde. Auch werden in Rom, wie in Grie- chiſchen Staaten, beſonders ſeit der Zeit des Samniti- ſchen Krieges, aus der Kriegsbeute Statuen und Coloſſe den Goͤttern als Weihgeſchenke aufgeſtellt. 1 2 3 4 5

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/188>, abgerufen am 21.11.2024.