Magistrate die Kunstwerke sich oft weither zusammen, Cic. Verr. iv, 3. Für die ludi brauchte man auch skenographische Bilder, Plin. xxxv, 7., wo Illusion das höchste Ziel.
4. S. Cato's Rede (557) Liv. xxxiv, 4. Plin. xxxiv, 14. Ciceros Scheu, von den Richtern für einen Kunstkenner gehalten zu werden: nimirum didici etiam dum in istum inquiro artificum nomina. Verr. iv, 2. 7. Ciceros Kunstliebe war indeß immer mäßig, s. Epp. ad div. vii, 23. Parad. 5, 2. Anders der Damasippus, Epp. vii, 23. Horat Sat. ii, 3, 64.
6. Die intelligentes stehen den idiotai gegenüber, Cicero a. O. Aber auch Petronius Trimalchio (52) sagt bei den lächer- lichsten Kunsterklärungen: Meum enim intelligere nulla pe- cunia vendo. Wichtige Stelle über die Kunstkennerschaft Dionys. de vi Dem. p. 1108.
185. II.Die Zeit der Julier und Flavier,1 723 bis 848 (96 n. Chr.). Mächtige Unternehmungen: Rom wird mehreremals wie neu geschaffen; die Kunst con- centrirt sich immer mehr in Rom; große Talente treten hervor; aber die tollen Launen mancher der Kaiser kön- nen unmöglich ein gesundes Gedeihen gewähren; die Kunst im Ganzen ist schon in entschiedenem Sinken. Ob-2 gleich, wo die Kunst, wie hier in Rom, von dem na- tionalen Leben, dem sie eigentlich angehört, gelöst, und zum Dienste fremder Herrscher aufgerufen, eigentlich ein mehr künstliches als natürliches Leben lebt, auch von organischem Blühen und Vergehen derselben weniger die Rede sein kann.
1. Augusts Wort: er hinterlasse die Stadt marmorea, die er lateritia empfangen. Neros Brand u. Neubau.
186. III.Von Nerva bis zu den sog. Tri-1 ginta tyranni, 96 bis g. 260 n. Chr. Lange Ruhe im Römischen Reich; glänzende Unternehmungen auch in den Provinzen; ein vorübergehendes Aufleuchten der Grie- chischen Kunst durch Hadrian; Prachtbauten im Orient. Die Kunst wird fleißig und eifrig betrieben; doch zeigt2 sich fast durchgängig ein Mangel an Geist mit Streben
Griechen. Fuͤnfte Periode.
Magiſtrate die Kunſtwerke ſich oft weither zuſammen, Cic. Verr. iv, 3. Für die ludi brauchte man auch ſkenographiſche Bilder, Plin. xxxv, 7., wo Illuſion das höchſte Ziel.
4. S. Cato’s Rede (557) Liv. xxxiv, 4. Plin. xxxiv, 14. Ciceros Scheu, von den Richtern für einen Kunſtkenner gehalten zu werden: nimirum didici etiam dum in istum inquiro artificum nomina. Verr. iv, 2. 7. Ciceros Kunſtliebe war indeß immer mäßig, ſ. Epp. ad div. vii, 23. Parad. 5, 2. Anders der Damaſippus, Epp. vii, 23. Horat Sat. ii, 3, 64.
6. Die intelligentes ſtehen den ἰδιῶται gegenüber, Cicero a. O. Aber auch Petronius Trimalchio (52) ſagt bei den lächer- lichſten Kunſterklärungen: Meum enim intelligere nulla pe- cunia vendo. Wichtige Stelle über die Kunſtkennerſchaft Dionyſ. de vi Dem. p. 1108.
185. II.Die Zeit der Julier und Flavier,1 723 bis 848 (96 n. Chr.). Maͤchtige Unternehmungen: Rom wird mehreremals wie neu geſchaffen; die Kunſt con- centrirt ſich immer mehr in Rom; große Talente treten hervor; aber die tollen Launen mancher der Kaiſer koͤn- nen unmoͤglich ein geſundes Gedeihen gewaͤhren; die Kunſt im Ganzen iſt ſchon in entſchiedenem Sinken. Ob-2 gleich, wo die Kunſt, wie hier in Rom, von dem na- tionalen Leben, dem ſie eigentlich angehoͤrt, geloͤst, und zum Dienſte fremder Herrſcher aufgerufen, eigentlich ein mehr kuͤnſtliches als natuͤrliches Leben lebt, auch von organiſchem Bluͤhen und Vergehen derſelben weniger die Rede ſein kann.
1. Auguſts Wort: er hinterlaſſe die Stadt marmorea, die er lateritia empfangen. Neros Brand u. Neubau.
186. III.Von Nerva bis zu den ſog. Tri-1 ginta tyranni, 96 bis g. 260 n. Chr. Lange Ruhe im Roͤmiſchen Reich; glaͤnzende Unternehmungen auch in den Provinzen; ein voruͤbergehendes Aufleuchten der Grie- chiſchen Kunſt durch Hadrian; Prachtbauten im Orient. Die Kunſt wird fleißig und eifrig betrieben; doch zeigt2 ſich faſt durchgaͤngig ein Mangel an Geiſt mit Streben
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Griechen. Fuͤnfte Periode.
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iv, 3. Für die ludi brauchte man auch ſkenographiſche Bilder,
Plin. xxxv, 7., wo Illuſion das höchſte Ziel.
4. S. Cato’s Rede (557) Liv. xxxiv, 4. Plin. xxxiv, 14.
Ciceros Scheu, von den Richtern für einen Kunſtkenner gehalten
zu werden: nimirum didici etiam dum in istum inquiro
artificum nomina. Verr. iv, 2. 7. Ciceros Kunſtliebe war
indeß immer mäßig, ſ. Epp. ad div. vii, 23. Parad. 5, 2.
Anders der Damaſippus, Epp. vii, 23. Horat Sat. ii, 3, 64.
6. Die intelligentes ſtehen den ἰδιῶται gegenüber, Cicero
a. O. Aber auch Petronius Trimalchio (52) ſagt bei den lächer-
lichſten Kunſterklärungen: Meum enim intelligere nulla pe-
cunia vendo. Wichtige Stelle über die Kunſtkennerſchaft Dionyſ.
de vi Dem. p. 1108.
185. II. Die Zeit der Julier und Flavier,
723 bis 848 (96 n. Chr.). Maͤchtige Unternehmungen:
Rom wird mehreremals wie neu geſchaffen; die Kunſt con-
centrirt ſich immer mehr in Rom; große Talente treten
hervor; aber die tollen Launen mancher der Kaiſer koͤn-
nen unmoͤglich ein geſundes Gedeihen gewaͤhren; die Kunſt
im Ganzen iſt ſchon in entſchiedenem Sinken. Ob-
gleich, wo die Kunſt, wie hier in Rom, von dem na-
tionalen Leben, dem ſie eigentlich angehoͤrt, geloͤst, und
zum Dienſte fremder Herrſcher aufgerufen, eigentlich ein
mehr kuͤnſtliches als natuͤrliches Leben lebt, auch von
organiſchem Bluͤhen und Vergehen derſelben weniger die
Rede ſein kann.
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1. Auguſts Wort: er hinterlaſſe die Stadt marmorea, die er
lateritia empfangen. Neros Brand u. Neubau.
186. III. Von Nerva bis zu den ſog. Tri-
ginta tyranni, 96 bis g. 260 n. Chr. Lange Ruhe
im Roͤmiſchen Reich; glaͤnzende Unternehmungen auch in
den Provinzen; ein voruͤbergehendes Aufleuchten der Grie-
chiſchen Kunſt durch Hadrian; Prachtbauten im Orient.
Die Kunſt wird fleißig und eifrig betrieben; doch zeigt
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/193>, abgerufen am 21.11.2024.
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