des phonetischen Theils derselben, auf Papyrus durch Abkürzung und Vereinfachung der Zeichen entstanden zu 4sein scheint; endlich die demotische, sich wieder an diese anschließende, welche in ihrer Natur noch mehr al- phabetisch, und in der Form der Zeichen am meisten simplificirt ist.
2. Entdeckung der phonetischen Hieroglyphen. Gebaut auf die Vergleichung des Namens Ptolemäos auf dem Rosettastein (§. 217, 4.) mit dem Namen Kleopatra an dem Obelisken zu Philä. Anregung von Young: Artikel Egypt im Supplement der En- cyclopaedia Britannica. 1819. Account of some recent discoveries in Hieroglyphical Literature and Egyptian Antiquities. 1823. Vollständigere Entwickelung von Cham- pollion le jeune. Lettre a M. Dacier relative a l'alphabet des hieroglyphes phonetiques. 1822. Precis du systeme hieroglyphique des anciens Egyptiens. 1824. Bestätigt durch H. Salt's Essay on Dr. Youngs and Mr. Champol- lion's Phonetic system of Hieroglyphics. Entgegenge- setztes (?) System in Seyffarths Rudimenta Hieroglyphices. 1826.
3. Ieratike grammaton methodos e khrontai oi iero- grammateis bei Klemens. Auf Papyrus-Rollen, welche liturgi- scher Art zu sein und Hymmen zu enthalten scheinen. Auch zahlreiche Bruchstücke gefalteten Papyrus (vgl. Herod. ii, 100.) mit Namen u. Regierungsjahren der Könige in der Turiner Sammlung. S. Quintino Lezioni intorno a diversi argomenti d'Archeo- logia. 1825. -- Meist hieratische Stücke verzeichnet der Ca- talogo de' papiri Egiziani della bibl. Vaticana von Mai 1825. 4.
4. Epistolographike methodos bei Klemens, de- motika, demode gr. bei Herod. Diodor. (egkhoria ist allge- meiner). Auf Papyrus, für Urkunden, Briefe, allerlei weltliche Aufzeichnungen gebraucht. Urkunden und Akten einer Cholchyten- (Mumienbekleider-) Familie zu Theben, theils demotisch, theils griechisch, zum Theil sich entsprechend. Einzelnes herausgegeben von Böckh (Erklärung einer Aegypt. Urkunde. Berl. 1821) u. Buttmann (Erkl. der Griech. Beischrift. 1824), von Peyron (Pa- pyri Graeci R. Taurinensis Musei Aegyptii, besonders die Proceßakte von 117 v. Chr.), in Youngs Account u. Hierogly- phics, bei Mai a. O., u. Kosegarten de prisca Aegyptio-
Hiſtoriſcher Theil.
des phonetiſchen Theils derſelben, auf Papyrus durch Abkuͤrzung und Vereinfachung der Zeichen entſtanden zu 4ſein ſcheint; endlich die demotiſche, ſich wieder an dieſe anſchließende, welche in ihrer Natur noch mehr al- phabetiſch, und in der Form der Zeichen am meiſten ſimplificirt iſt.
2. Entdeckung der phonetiſchen Hieroglyphen. Gebaut auf die Vergleichung des Namens Ptolemäos auf dem Roſettaſtein (§. 217, 4.) mit dem Namen Kleopatra an dem Obelisken zu Philä. Anregung von Young: Artikel Egypt im Supplement der En- cyclopaedia Britannica. 1819. Account of some recent discoveries in Hieroglyphical Literature and Egyptian Antiquities. 1823. Vollſtändigere Entwickelung von Cham- pollion le jeune. Lettre à M. Dacier relative à l’alphabet des hiéroglyphes phonétiques. 1822. Précis du système hiéroglyphique des anciens Egyptiens. 1824. Beſtätigt durch H. Salt’s Essay on Dr. Youngs and Mr. Champol- lion’s Phonetic system of Hieroglyphics. Entgegenge- ſetztes (?) Syſtem in Seyffarths Rudimenta Hieroglyphices. 1826.
3. Ἱερατικὴ γραμμάτων μέϑοδος ᾗ χρῶνται οἱ ἱερο- γραμματεῖς bei Klemens. Auf Papyrus-Rollen, welche liturgi- ſcher Art zu ſein und Hymmen zu enthalten ſcheinen. Auch zahlreiche Bruchſtücke gefalteten Papyrus (vgl. Herod. ii, 100.) mit Namen u. Regierungsjahren der Könige in der Turiner Sammlung. S. Quintino Lezioni intorno a diversi argomenti d’Archeo- logia. 1825. — Meiſt hieratiſche Stücke verzeichnet der Ca- talogo de’ papiri Egiziani della bibl. Vaticana von Mai 1825. 4.
4. Ἐπιστολογραφικὴ μέϑοδος bei Klemens, δη- μοτικὰ, δημώδη γρ. bei Herod. Diodor. (ἐγχώρια iſt allge- meiner). Auf Papyrus, für Urkunden, Briefe, allerlei weltliche Aufzeichnungen gebraucht. Urkunden und Akten einer Cholchyten- (Mumienbekleider-) Familie zu Theben, theils demotiſch, theils griechiſch, zum Theil ſich entſprechend. Einzelnes herausgegeben von Böckh (Erklärung einer Aegypt. Urkunde. Berl. 1821) u. Buttmann (Erkl. der Griech. Beiſchrift. 1824), von Peyron (Pa- pyri Graeci R. Taurinensis Musei Aegyptii, beſonders die Proceßakte von 117 v. Chr.), in Youngs Account u. Hierogly- phics, bei Mai a. O., u. Koſegarten de prisca Aegyptio-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0242"n="220"/><fwplace="top"type="header">Hiſtoriſcher Theil.</fw><lb/>
des phonetiſchen Theils derſelben, auf Papyrus durch<lb/>
Abkuͤrzung und Vereinfachung der Zeichen entſtanden zu<lb/><noteplace="left">4</note>ſein ſcheint; endlich die <hirendition="#g">demotiſche</hi>, ſich wieder an<lb/>
dieſe anſchließende, welche in ihrer Natur noch mehr al-<lb/>
phabetiſch, und in der Form der Zeichen am meiſten<lb/>ſimplificirt iſt.</p><lb/><p>2. Entdeckung der <hirendition="#g">phonetiſchen Hieroglyphen</hi>. Gebaut<lb/>
auf die Vergleichung des Namens Ptolemäos auf dem Roſettaſtein<lb/>
(§. 217, 4.) mit dem Namen Kleopatra an dem Obelisken zu Philä.<lb/>
Anregung von Young: Artikel <hirendition="#aq">Egypt</hi> im Supplement der <hirendition="#aq">En-<lb/>
cyclopaedia Britannica. 1819. Account of some recent<lb/>
discoveries in Hieroglyphical Literature and Egyptian<lb/>
Antiquities</hi>. 1823. Vollſtändigere Entwickelung von Cham-<lb/>
pollion <hirendition="#aq">le jeune. Lettre à M. Dacier relative à l’alphabet<lb/>
des hiéroglyphes phonétiques. 1822. Précis du système<lb/>
hiéroglyphique des anciens Egyptiens.</hi> 1824. Beſtätigt<lb/>
durch H. Salt’s <hirendition="#aq">Essay on Dr. Youngs and Mr. Champol-<lb/>
lion’s Phonetic system of Hieroglyphics.</hi> Entgegenge-<lb/>ſetztes (?) Syſtem in Seyffarths <hirendition="#aq">Rudimenta Hieroglyphices.</hi><lb/>
1826.</p><lb/><p>3. <hirendition="#g">Ἱερατικὴ</hi>γραμμάτωνμέϑοδοςᾗχρῶνταιοἱἱερο-<lb/>γραμματεῖς bei Klemens. Auf Papyrus-Rollen, welche liturgi-<lb/>ſcher Art zu ſein und Hymmen zu enthalten ſcheinen. Auch zahlreiche<lb/>
Bruchſtücke gefalteten Papyrus (vgl. Herod. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">ii,</hi></hi> 100.) mit Namen<lb/>
u. Regierungsjahren der Könige in der Turiner Sammlung. <hirendition="#aq">S.<lb/>
Quintino Lezioni intorno a diversi argomenti d’Archeo-<lb/>
logia.</hi> 1825. — Meiſt hieratiſche Stücke verzeichnet der <hirendition="#aq">Ca-<lb/>
talogo de’ papiri Egiziani della bibl. Vaticana</hi> von Mai<lb/>
1825. 4.</p><lb/><p>4. <hirendition="#g">Ἐπιστολογραφικὴ</hi>μέϑοδος bei Klemens, <hirendition="#g">δη-<lb/>μοτικὰ</hi>, δημώδηγρ. bei Herod. Diodor. (ἐγχώρια iſt allge-<lb/>
meiner). Auf Papyrus, für Urkunden, Briefe, allerlei weltliche<lb/>
Aufzeichnungen gebraucht. Urkunden und Akten einer Cholchyten-<lb/>
(Mumienbekleider-) Familie zu Theben, theils demotiſch, theils<lb/>
griechiſch, zum Theil ſich entſprechend. Einzelnes herausgegeben<lb/>
von Böckh (Erklärung einer Aegypt. Urkunde. Berl. 1821) u.<lb/>
Buttmann (Erkl. der Griech. Beiſchrift. 1824), von Peyron (<hirendition="#aq">Pa-<lb/>
pyri Graeci R. Taurinensis Musei Aegyptii,</hi> beſonders die<lb/>
Proceßakte von 117 v. Chr.), in Youngs <hirendition="#aq">Account</hi> u. <hirendition="#aq">Hierogly-<lb/>
phics,</hi> bei Mai a. O., u. Koſegarten <hirendition="#aq">de prisca Aegyptio-</hi><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[220/0242]
Hiſtoriſcher Theil.
des phonetiſchen Theils derſelben, auf Papyrus durch
Abkuͤrzung und Vereinfachung der Zeichen entſtanden zu
ſein ſcheint; endlich die demotiſche, ſich wieder an
dieſe anſchließende, welche in ihrer Natur noch mehr al-
phabetiſch, und in der Form der Zeichen am meiſten
ſimplificirt iſt.
4
2. Entdeckung der phonetiſchen Hieroglyphen. Gebaut
auf die Vergleichung des Namens Ptolemäos auf dem Roſettaſtein
(§. 217, 4.) mit dem Namen Kleopatra an dem Obelisken zu Philä.
Anregung von Young: Artikel Egypt im Supplement der En-
cyclopaedia Britannica. 1819. Account of some recent
discoveries in Hieroglyphical Literature and Egyptian
Antiquities. 1823. Vollſtändigere Entwickelung von Cham-
pollion le jeune. Lettre à M. Dacier relative à l’alphabet
des hiéroglyphes phonétiques. 1822. Précis du système
hiéroglyphique des anciens Egyptiens. 1824. Beſtätigt
durch H. Salt’s Essay on Dr. Youngs and Mr. Champol-
lion’s Phonetic system of Hieroglyphics. Entgegenge-
ſetztes (?) Syſtem in Seyffarths Rudimenta Hieroglyphices.
1826.
3. Ἱερατικὴ γραμμάτων μέϑοδος ᾗ χρῶνται οἱ ἱερο-
γραμματεῖς bei Klemens. Auf Papyrus-Rollen, welche liturgi-
ſcher Art zu ſein und Hymmen zu enthalten ſcheinen. Auch zahlreiche
Bruchſtücke gefalteten Papyrus (vgl. Herod. ii, 100.) mit Namen
u. Regierungsjahren der Könige in der Turiner Sammlung. S.
Quintino Lezioni intorno a diversi argomenti d’Archeo-
logia. 1825. — Meiſt hieratiſche Stücke verzeichnet der Ca-
talogo de’ papiri Egiziani della bibl. Vaticana von Mai
1825. 4.
4. Ἐπιστολογραφικὴ μέϑοδος bei Klemens, δη-
μοτικὰ, δημώδη γρ. bei Herod. Diodor. (ἐγχώρια iſt allge-
meiner). Auf Papyrus, für Urkunden, Briefe, allerlei weltliche
Aufzeichnungen gebraucht. Urkunden und Akten einer Cholchyten-
(Mumienbekleider-) Familie zu Theben, theils demotiſch, theils
griechiſch, zum Theil ſich entſprechend. Einzelnes herausgegeben
von Böckh (Erklärung einer Aegypt. Urkunde. Berl. 1821) u.
Buttmann (Erkl. der Griech. Beiſchrift. 1824), von Peyron (Pa-
pyri Graeci R. Taurinensis Musei Aegyptii, beſonders die
Proceßakte von 117 v. Chr.), in Youngs Account u. Hierogly-
phics, bei Mai a. O., u. Koſegarten de prisca Aegyptio-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/242>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.