7. Etruskische Museen: Das Gnarnacci'sche, hernach Grundlage des öffentlichen, zu Volaterrä. Ebenda das der Fran- ceschini, der Cinci. Sammlungen Ansidi, Oddi u. a. zu Perusia (s. Lanzi's Register, vgl. Blume ii. S. 210.), Buccelli zu Mon- tepulciano u. a. m. Die Kunstsachen, welche zu Cortona in der Accademia Etrusca, aber auch in andern Häusern, aufbewahrt wurden, giebt zum Theil das Museum Cortonense §. 178).
Außer den allgemeinen Reisewerken für Etrurien Targ. Toz- zetti's schätzbares Werk: Relazioni d'alcuni viaggi fatti in Toscana.
1258. Aber bei weitem am ausgedehntesten und ergiebig- sten ist 3. das Reich der den Römern dienstbar geword- nen, zur Verschönerung Römischer Anlagen gebrauchten 2Griechischen Kunst. Rom ist durch die Menge der vorhandnen Bautrümmer, an welche sich zum Theil sehr ergiebige Fundorte der Statuen anknüpfen, bei weitem der Mittelpunkt dieses Reichs, und ungeachtet es im Alterthum so wenige Künstler hervorgebracht, der 3wichtigste Fleck Erde für den Archäologen; Roms Topo- graphie bildet einen ansehnlichen Zweig des Studiums. 4Die noch vorhandnen Monumente und Trümmer drän- gen sich am meisten um den ältesten und politisch wichtig- sten Theil des alten Roms, das Forum Romanum und die Via Sacra; ohne Zweifel auch deswegen, weil die Bevölkerung sich im Mittelalter zeitig aus diesen Gegen- den weggezogen und sie der Vergangenheit überlassen hat; während der Campus Martius, in der Kaiserzeit eine Stadt von Prachtbauten, deswegen weil das neue Leben sich hier besonders angesiedelt, wenige und meist nur solche Denkmäler zeigt, welche den Bedürfnissen und Zwecken dieser Zeit selbst angepaßt werden konnten.
2. Ueber den Ertrag neuer Nachgrabungen unterrichtete früher Guattani (§. 38, 2), neuerlich durch allerlei kleine Schriften Fea, nebst den Artikeln von Gerhard im Kunstbl. 1823 -- 26. "Römische Ausgrabungen". Memorie Romane di Antichita e di belle Arti, von 1824 an.
Syſtematiſcher Theil.
7. Etruskiſche Muſeen: Das Gnarnacci’ſche, hernach Grundlage des öffentlichen, zu Volaterrä. Ebenda das der Fran- ceſchini, der Cinci. Sammlungen Anſidi, Oddi u. a. zu Peruſia (ſ. Lanzi’s Regiſter, vgl. Blume ii. S. 210.), Buccelli zu Mon- tepulciano u. a. m. Die Kunſtſachen, welche zu Cortona in der Accademia Etrusca, aber auch in andern Häuſern, aufbewahrt wurden, giebt zum Theil das Museum Cortonense §. 178).
Außer den allgemeinen Reiſewerken für Etrurien Targ. Toz- zetti’s ſchätzbares Werk: Relazioni d’alcuni viaggi fatti in Toscana.
1258. Aber bei weitem am ausgedehnteſten und ergiebig- ſten iſt 3. das Reich der den Roͤmern dienſtbar geword- nen, zur Verſchoͤnerung Roͤmiſcher Anlagen gebrauchten 2Griechiſchen Kunſt. Rom iſt durch die Menge der vorhandnen Bautruͤmmer, an welche ſich zum Theil ſehr ergiebige Fundorte der Statuen anknuͤpfen, bei weitem der Mittelpunkt dieſes Reichs, und ungeachtet es im Alterthum ſo wenige Kuͤnſtler hervorgebracht, der 3wichtigſte Fleck Erde fuͤr den Archaͤologen; Roms Topo- graphie bildet einen anſehnlichen Zweig des Studiums. 4Die noch vorhandnen Monumente und Truͤmmer draͤn- gen ſich am meiſten um den aͤlteſten und politiſch wichtig- ſten Theil des alten Roms, das Forum Romanum und die Via Sacra; ohne Zweifel auch deswegen, weil die Bevoͤlkerung ſich im Mittelalter zeitig aus dieſen Gegen- den weggezogen und ſie der Vergangenheit uͤberlaſſen hat; waͤhrend der Campus Martius, in der Kaiſerzeit eine Stadt von Prachtbauten, deswegen weil das neue Leben ſich hier beſonders angeſiedelt, wenige und meiſt nur ſolche Denkmaͤler zeigt, welche den Beduͤrfniſſen und Zwecken dieſer Zeit ſelbſt angepaßt werden konnten.
2. Ueber den Ertrag neuer Nachgrabungen unterrichtete früher Guattani (§. 38, 2), neuerlich durch allerlei kleine Schriften Fea, nebſt den Artikeln von Gerhard im Kunſtbl. 1823 — 26. “Römiſche Ausgrabungen”. Memorie Romane di Antichità e di belle Arti, von 1824 an.
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Syſtematiſcher Theil.
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ceſchini, der Cinci. Sammlungen Anſidi, Oddi u. a. zu Peruſia
(ſ. Lanzi’s Regiſter, vgl. Blume ii. S. 210.), Buccelli zu Mon-
tepulciano u. a. m. Die Kunſtſachen, welche zu Cortona in der
Accademia Etrusca, aber auch in andern Häuſern, aufbewahrt
wurden, giebt zum Theil das Museum Cortonense §. 178).
Außer den allgemeinen Reiſewerken für Etrurien Targ. Toz-
zetti’s ſchätzbares Werk: Relazioni d’alcuni viaggi fatti in
Toscana.
258. Aber bei weitem am ausgedehnteſten und ergiebig-
ſten iſt 3. das Reich der den Roͤmern dienſtbar geword-
nen, zur Verſchoͤnerung Roͤmiſcher Anlagen gebrauchten
Griechiſchen Kunſt. Rom iſt durch die Menge der
vorhandnen Bautruͤmmer, an welche ſich zum Theil
ſehr ergiebige Fundorte der Statuen anknuͤpfen, bei
weitem der Mittelpunkt dieſes Reichs, und ungeachtet es
im Alterthum ſo wenige Kuͤnſtler hervorgebracht, der
wichtigſte Fleck Erde fuͤr den Archaͤologen; Roms Topo-
graphie bildet einen anſehnlichen Zweig des Studiums.
Die noch vorhandnen Monumente und Truͤmmer draͤn-
gen ſich am meiſten um den aͤlteſten und politiſch wichtig-
ſten Theil des alten Roms, das Forum Romanum und
die Via Sacra; ohne Zweifel auch deswegen, weil die
Bevoͤlkerung ſich im Mittelalter zeitig aus dieſen Gegen-
den weggezogen und ſie der Vergangenheit uͤberlaſſen hat;
waͤhrend der Campus Martius, in der Kaiſerzeit eine
Stadt von Prachtbauten, deswegen weil das neue Leben
ſich hier beſonders angeſiedelt, wenige und meiſt nur
ſolche Denkmaͤler zeigt, welche den Beduͤrfniſſen und
Zwecken dieſer Zeit ſelbſt angepaßt werden konnten.
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2. Ueber den Ertrag neuer Nachgrabungen unterrichtete
früher Guattani (§. 38, 2), neuerlich durch allerlei kleine Schriften
Fea, nebſt den Artikeln von Gerhard im Kunſtbl. 1823 — 26.
“Römiſche Ausgrabungen”. Memorie Romane di Antichità
e di belle Arti, von 1824 an.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/314>, abgerufen am 25.11.2024.
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