qui est Delphis. de eo scripsit Theodorus Phocaeus (Vi- truv vii. Praef.) das Buleuterion daselbst, oder ein Thesauros? Von Resten eines Rundbaus ebenda sprechen die Reisenden öfter.
6. Diese Gebäude (über deren Stellung Paus. vi, 19, 1.) heißen bei Polemon Athen xi. p. 479. naoi, bei Euripides An- drom. 1096. khrusou gemonta guala. Naoi werden auch die kleinen Gebäude genannt, die zum Tragen von Preis-Tripoden be- stimmt waren, wie das Monument des Lysikrates §. 108, 4. Plut. Nik. 3.
1292. Unter den öffentlichen Gebäuden, welche für die Gesundheit und Behaglichkeit der Einzelnen sorgen, waren in Griechenland die Gymnasien, in Rom die Thermen die bedeutendsten. Beide stehn in engem Zu- sammenhang mit einander, indem eben so wie sich in Griechenland das warme Bad, als Mittel gegen die Er- müdung, an die athletischen Uebungen anschloß, in Rom einige Leibesübung mit dem Gebrauch der Bäder verbunden 2zu werden pflegte. Die Griechischen Gymnasien enthalten in ihrer Vollständigkeit folgende Räume und Zimmer: A. als Stücke des Haupttheils, der palai- stra: 1. stadion. 2. ephebeion. 3. sphairisterion. 4. apoduterion. 5. elaiothesion, aleipterion. 6. konisterion. 7. kolumbethra (piscina), wozu auch andre Badeanstalten hinzukamen. 8. xustoi (in Rom porticus stadiatae, stadia tecta). 9. peridromides 3(in Rom hypaethrae ambulationes oder xysti). B. als umgebende Theile: allerlei Zimmer (oeci), offne Sääle (exedrae), Säulenhallen (porticus, auch cryptoporti- cus), durch welche das Gymnasion zugleich der Tum- melplatz einer geistigen Gymnastik zu werden geeignet war. Aehnlich unterscheiden wir nun bei den Thermen: 4A. Das Hauptgebäude. Darin: 1. das ephebeum, der große Ringsaal in der Mitte des Ganzen. 2. bal- neum frigidarium. 3. tepidarium. 4. caldarium. 5. Laconicum s. sudatio concamerata, darunter das hypocaustum mit der suspensura. 6. unctuarium hypocaustum. 7. sphaeristerium s. coryceum. 8. apodyterium. 9. elaeothesium. 10. conisterium.
Syſtematiſcher Theil.
qui est Delphis. de eo scripsit Theodorus Phocaeus (Vi- truv vii. Praef.) das Buleuterion daſelbſt, oder ein Theſauros? Von Reſten eines Rundbaus ebenda ſprechen die Reiſenden öfter.
6. Dieſe Gebäude (über deren Stellung Pauſ. vi, 19, 1.) heißen bei Polemon Athen xi. p. 479. ναοί, bei Euripides An- drom. 1096. χρυσοῦ γέμοντα γύαλα. Ναοὶ werden auch die kleinen Gebäude genannt, die zum Tragen von Preis-Tripoden be- ſtimmt waren, wie das Monument des Lyſikrates §. 108, 4. Plut. Nik. 3.
1292. Unter den oͤffentlichen Gebaͤuden, welche fuͤr die Geſundheit und Behaglichkeit der Einzelnen ſorgen, waren in Griechenland die Gymnaſien, in Rom die Thermen die bedeutendſten. Beide ſtehn in engem Zu- ſammenhang mit einander, indem eben ſo wie ſich in Griechenland das warme Bad, als Mittel gegen die Er- muͤdung, an die athletiſchen Uebungen anſchloß, in Rom einige Leibesuͤbung mit dem Gebrauch der Baͤder verbunden 2zu werden pflegte. Die Griechiſchen Gymnaſien enthalten in ihrer Vollſtaͤndigkeit folgende Raͤume und Zimmer: A. als Stuͤcke des Haupttheils, der παλαί- στρα: 1. στάδιον. 2. ἐφηβεῖον. 3. σφαιριστήριον. 4. ἁποδυτήριον. 5. ἐλαιοϑέσιον, ἀλειπτήριον. 6. κονιστήριον. 7. κολυμβήϑρα (piscina), wozu auch andre Badeanſtalten hinzukamen. 8. ξυστοὶ (in Rom porticus stadiatae, stadia tecta). 9. περιδρομίδες 3(in Rom hypaethrae ambulationes oder xysti). B. als umgebende Theile: allerlei Zimmer (oeci), offne Saͤaͤle (exedrae), Saͤulenhallen (porticus, auch cryptoporti- cus), durch welche das Gymnaſion zugleich der Tum- melplatz einer geiſtigen Gymnaſtik zu werden geeignet war. Aehnlich unterſcheiden wir nun bei den Thermen: 4A. Das Hauptgebaͤude. Darin: 1. das ephebeum, der große Ringſaal in der Mitte des Ganzen. 2. bal- neum frigidarium. 3. tepidarium. 4. caldarium. 5. Laconicum s. sudatio concamerata, darunter das hypocaustum mit der suspensura. 6. unctuarium hypocaustum. 7. sphaeristerium s. coryceum. 8. apodyterium. 9. elaeothesium. 10. conisterium.
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Von Reſten eines Rundbaus ebenda ſprechen die Reiſenden öfter.
6. Dieſe Gebäude (über deren Stellung Pauſ. vi, 19, 1.)
heißen bei Polemon Athen xi. p. 479. ναοί, bei Euripides An-
drom. 1096. χρυσοῦ γέμοντα γύαλα. Ναοὶ werden auch die
kleinen Gebäude genannt, die zum Tragen von Preis-Tripoden be-
ſtimmt waren, wie das Monument des Lyſikrates §. 108, 4.
Plut. Nik. 3.
292. Unter den oͤffentlichen Gebaͤuden, welche fuͤr
die Geſundheit und Behaglichkeit der Einzelnen ſorgen,
waren in Griechenland die Gymnaſien, in Rom die
Thermen die bedeutendſten. Beide ſtehn in engem Zu-
ſammenhang mit einander, indem eben ſo wie ſich in
Griechenland das warme Bad, als Mittel gegen die Er-
muͤdung, an die athletiſchen Uebungen anſchloß, in Rom
einige Leibesuͤbung mit dem Gebrauch der Baͤder verbunden
zu werden pflegte. Die Griechiſchen Gymnaſien
enthalten in ihrer Vollſtaͤndigkeit folgende Raͤume und
Zimmer: A. als Stuͤcke des Haupttheils, der παλαί-
στρα: 1. στάδιον. 2. ἐφηβεῖον. 3. σφαιριστήριον.
4. ἁποδυτήριον. 5. ἐλαιοϑέσιον, ἀλειπτήριον. 6.
κονιστήριον. 7. κολυμβήϑρα (piscina), wozu auch
andre Badeanſtalten hinzukamen. 8. ξυστοὶ (in Rom
porticus stadiatae, stadia tecta). 9. περιδρομίδες
(in Rom hypaethrae ambulationes oder xysti). B. als
umgebende Theile: allerlei Zimmer (oeci), offne Saͤaͤle
(exedrae), Saͤulenhallen (porticus, auch cryptoporti-
cus), durch welche das Gymnaſion zugleich der Tum-
melplatz einer geiſtigen Gymnaſtik zu werden geeignet
war. Aehnlich unterſcheiden wir nun bei den Thermen:
A. Das Hauptgebaͤude. Darin: 1. das ephebeum,
der große Ringſaal in der Mitte des Ganzen. 2. bal-
neum frigidarium. 3. tepidarium. 4. caldarium.
5. Laconicum s. sudatio concamerata, darunter das
hypocaustum mit der suspensura. 6. unctuarium
hypocaustum. 7. sphaeristerium s. coryceum. 8.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/366>, abgerufen am 22.11.2024.
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