Vasen dieser Form (balsamario, unguentario, lagrimale) noch Balsamöl. Die alabasternen haben mitunter nur eine kurze innre Höhlung, zur Ersparung des Balsamöls. Beim Bade gebraucht, Inghir. S. v, 24. 25.
8. Macrob v, 21. Athen. xi, 501. auch über die omphaloi darin. Oft unter Vasen, z. B. Moses pl. 68. 69. (mesompha- los) sqq. Patellae cum sigillis Cic. Verr. iv, 21. Lukiourgeis Ath. p. 486.
9. S. Nonius p. 544. polubrum quod Graeci kherniba etc.
299. Die mannigfaltigsten Formen haben 7. die un-1 mittelbar zum Trinken bestimmten Gefäße. Von archäo- logischem Interesse sind besonders folgende: a. karkhe- sion, ein hoher Becher in der Mitte zusammengezogen mit Henkeln vom obern bis zum untern Rande. b. kan- tharos, ein sehr großer weitgeöffneter Becher. c. kothon,2 mit engerem Halse und einer Erhöhung auf dem Boden. d. skuphos, ein gewaltiger, runder, Kentaurischer und Herakleischer Becher, mit kleinen Henkeln oder Handha- ben. e. kulix, der Kelch, mit kurzen Handhaben (ota).3 Dazu hört der Therikleische Becher. f. aruballos, beutelförmige nach oben engere Becher. g. kotule, ein4 kleines Becherchen, Spitzglas; ähnlich die kreiselförmige plemokhoe. h. Ruton, rhytium, ein hornförmiges, nicht5 zum Hinstellen bestimmtes Gefäß, ausgenommen wenn ein bestimmtes Gestell dafür da ist, mit einer (verschließba- ren) Oeffnung im untern spitzen Ende, durch welche der oben hineingegossne Wein herausfließt; von sehr mannig- faltigen oft grotesken Formen. i. keras, das eigentliche Horn. Eine andre Classe von Gefäßen sind: 8. solche6 die zum Einschöpfen in Masse und Forttragen (auch auf dem Kopfe) bestimmt sind, kalpe, udria, urna, ge- räumig, bauchig, nach oben schmal, mit einem Fuße und zwei Henkeln (diotos) versehn. 9. Größere Gefäße zum7 Forttragen und Aufbewahren, mit engem und verschließ- barem Halse, kados, amphoreus, amphora. 10. In der Regel unbewegliche Gefäße, Fässer, meist auch von
I. Tektonik. Geraͤthe.
Vaſen dieſer Form (balsamario, unguentario, lagrimale) noch Balſamöl. Die alabaſternen haben mitunter nur eine kurze innre Höhlung, zur Erſparung des Balſamöls. Beim Bade gebraucht, Inghir. S. v, 24. 25.
8. Macrob v, 21. Athen. xi, 501. auch über die ὀμφαλοὶ darin. Oft unter Vaſen, z. B. Moſes pl. 68. 69. (μεσόμφα- λος) sqq. Patellae cum sigillis Cic. Verr. iv, 21. Λυκιουργεῖς Ath. p. 486.
9. S. Nonius p. 544. polubrum quod Graeci χἐρνιβα etc.
299. Die mannigfaltigſten Formen haben 7. die un-1 mittelbar zum Trinken beſtimmten Gefaͤße. Von archaͤo- logiſchem Intereſſe ſind beſonders folgende: a. καρχή- σιον, ein hoher Becher in der Mitte zuſammengezogen mit Henkeln vom obern bis zum untern Rande. b. κάν- ϑαρος, ein ſehr großer weitgeoͤffneter Becher. c. κώϑων,2 mit engerem Halſe und einer Erhoͤhung auf dem Boden. d. σκύφος, ein gewaltiger, runder, Kentauriſcher und Herakleiſcher Becher, mit kleinen Henkeln oder Handha- ben. e. κύλιξ, der Kelch, mit kurzen Handhaben (ὦτα).3 Dazu hoͤrt der Therikleiſche Becher. f. ἀρύβαλλος, beutelfoͤrmige nach oben engere Becher. g. κοτύλη, ein4 kleines Becherchen, Spitzglas; aͤhnlich die kreiſelfoͤrmige πλημοχόη. h. ῥυτὸν, rhytium, ein hornfoͤrmiges, nicht5 zum Hinſtellen beſtimmtes Gefaͤß, ausgenommen wenn ein beſtimmtes Geſtell dafuͤr da iſt, mit einer (verſchließba- ren) Oeffnung im untern ſpitzen Ende, durch welche der oben hineingegoſſne Wein herausfließt; von ſehr mannig- faltigen oft grotesken Formen. i. κέρας, das eigentliche Horn. Eine andre Claſſe von Gefaͤßen ſind: 8. ſolche6 die zum Einſchoͤpfen in Maſſe und Forttragen (auch auf dem Kopfe) beſtimmt ſind, κάλπη, ὑδρία, urna, ge- raͤumig, bauchig, nach oben ſchmal, mit einem Fuße und zwei Henkeln (δίωτος) verſehn. 9. Groͤßere Gefaͤße zum7 Forttragen und Aufbewahren, mit engem und verſchließ- barem Halſe, κάδος, ἀμφορεὺς, amphora. 10. In der Regel unbewegliche Gefaͤße, Faͤſſer, meiſt auch von
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I. Tektonik. Geraͤthe.
Vaſen dieſer Form (balsamario, unguentario, lagrimale) noch
Balſamöl. Die alabaſternen haben mitunter nur eine kurze innre
Höhlung, zur Erſparung des Balſamöls. Beim Bade gebraucht,
Inghir. S. v, 24. 25.
8. Macrob v, 21. Athen. xi, 501. auch über die ὀμφαλοὶ
darin. Oft unter Vaſen, z. B. Moſes pl. 68. 69. (μεσόμφα-
λος) sqq. Patellae cum sigillis Cic. Verr. iv, 21.
Λυκιουργεῖς Ath. p. 486.
9. S. Nonius p. 544. polubrum quod Graeci χἐρνιβα etc.
299. Die mannigfaltigſten Formen haben 7. die un-
mittelbar zum Trinken beſtimmten Gefaͤße. Von archaͤo-
logiſchem Intereſſe ſind beſonders folgende: a. καρχή-
σιον, ein hoher Becher in der Mitte zuſammengezogen
mit Henkeln vom obern bis zum untern Rande. b. κάν-
ϑαρος, ein ſehr großer weitgeoͤffneter Becher. c. κώϑων,
mit engerem Halſe und einer Erhoͤhung auf dem Boden.
d. σκύφος, ein gewaltiger, runder, Kentauriſcher und
Herakleiſcher Becher, mit kleinen Henkeln oder Handha-
ben. e. κύλιξ, der Kelch, mit kurzen Handhaben (ὦτα).
Dazu hoͤrt der Therikleiſche Becher. f. ἀρύβαλλος,
beutelfoͤrmige nach oben engere Becher. g. κοτύλη, ein
kleines Becherchen, Spitzglas; aͤhnlich die kreiſelfoͤrmige
πλημοχόη. h. ῥυτὸν, rhytium, ein hornfoͤrmiges, nicht
zum Hinſtellen beſtimmtes Gefaͤß, ausgenommen wenn ein
beſtimmtes Geſtell dafuͤr da iſt, mit einer (verſchließba-
ren) Oeffnung im untern ſpitzen Ende, durch welche der
oben hineingegoſſne Wein herausfließt; von ſehr mannig-
faltigen oft grotesken Formen. i. κέρας, das eigentliche
Horn. Eine andre Claſſe von Gefaͤßen ſind: 8. ſolche
die zum Einſchoͤpfen in Maſſe und Forttragen (auch auf
dem Kopfe) beſtimmt ſind, κάλπη, ὑδρία, urna, ge-
raͤumig, bauchig, nach oben ſchmal, mit einem Fuße und
zwei Henkeln (δίωτος) verſehn. 9. Groͤßere Gefaͤße zum
Forttragen und Aufbewahren, mit engem und verſchließ-
barem Halſe, κάδος, ἀμφορεὺς, amphora. 10. In
der Regel unbewegliche Gefaͤße, Faͤſſer, meiſt auch von
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/379>, abgerufen am 22.11.2024.
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