114. Als Bogenschützin, Hekate zugleich mit Fackeln, Relief Chia- ram. i, 17. M. Matth. iii, 19. G. M. 35, 113. -- A. u. Aktäon, Relief G. M. 100, 1. 405, 6. Bouill. iii, 49. Gem- men bei Lipp. i, 72. u. sonst. Gemählde von Pompeji, Goro T. 11. Statue des Aktäon Br. M. ii, 45.
Altar der A. des Lakonisch-Tegeatischen Karyä, im Louvre 523. V. Borgh. St. 4. n. 21 sqq. Bouill. iii, 70. (vgl. Zoega Bass. i, 20.) mit den Figuren der Dymänen und Kary- atiden (Pratinas), oder Thyiades et Caryatides, die Praxite- les nach Plinius bildete. Vgl. Meineke zu Euphorion Fr. 42. Dorier i. S. 374. ii. S. 341. mit Böttiger Amalth. iii. S. 144. 154. Dieselben Spartanischen Mädchen findet man auch bei der Pallas, unten. Wie auf jenem Altar, so mischt sich auch auf dem archaisirenden Relief des Sosibios Artemis- und Dionysos-Dienst. Altar der A. Phosphoros mit einem schönen A. Kopfe, der auf dem des Okeanos ruht; daneben die Köpfe des Phosphoros u. He- speros Bouill. iii, 69. (A. Phosphoros, vor Eos, Vasengem. G. M. 30, 93). Wagen der A. mit ihren Insignien, M. Cap. iv, 30. G. M. 2, 32.
7. Hephästos.
1366. Der Feuergott, ein mächtig schöpferisches We- sen im alten Glauben der Griechen, der Athena Ge- noß im Attischen Cultus und darum auch in diesem Zwölfgöttersystem, hat das Geschick gehabt, die hohe Würde, die ihm hier zu Theil geworden war, weder in der Poesie, noch in der bildenden Kunst der Griechen, be- 2haupten zu können. Jene stellt ihn im Ganzen als tüch- tigen und kunstreichen Schmied dar, aber verwebt damit Züge einer seltsamen Symbolik, indem sie ihn ungeheuerlich, mißgestalt, hinkend und in seinem ganzen Wesen possier- lich, als Hahnrei im Hause und Pikelhering im Olymp, 3schildert. Die bildende Kunst scheint ihn in früheren Zeitaltern in Zwerggestalt dargestellt zu haben: nach der im menschlichen Gemüthe tiefbegründeten Neigung, grade das 4Urgewaltige im Bilde zwergartig zu fassen. Ausgebildet
Syſtematiſcher Theil.
114. Als Bogenſchützin, Hekate zugleich mit Fackeln, Relief Chia- ram. i, 17. M. Matth. iii, 19. G. M. 35, 113. — A. u. Aktäon, Relief G. M. 100, 1. 405, 6. Bouill. iii, 49. Gem- men bei Lipp. i, 72. u. ſonſt. Gemählde von Pompeji, Goro T. 11. Statue des Aktäon Br. M. ii, 45.
Altar der A. des Lakoniſch-Tegeatiſchen Karyä, im Louvre 523. V. Borgh. St. 4. n. 21 sqq. Bouill. iii, 70. (vgl. Zoëga Bass. i, 20.) mit den Figuren der Dymänen und Kary- atiden (Pratinas), oder Thyiades et Caryatides, die Praxite- les nach Plinius bildete. Vgl. Meineke zu Euphorion Fr. 42. Dorier i. S. 374. ii. S. 341. mit Böttiger Amalth. iii. S. 144. 154. Dieſelben Spartaniſchen Mädchen findet man auch bei der Pallas, unten. Wie auf jenem Altar, ſo miſcht ſich auch auf dem archaiſirenden Relief des Soſibios Artemis- und Dionyſos-Dienſt. Altar der A. Phosphoros mit einem ſchönen A. Kopfe, der auf dem des Okeanos ruht; daneben die Köpfe des Phosphoros u. He- ſperos Bouill. iii, 69. (A. Phosphoros, vor Eos, Vaſengem. G. M. 30, 93). Wagen der A. mit ihren Inſignien, M. Cap. iv, 30. G. M. 2, 32.
7. Hephaͤſtos.
1366. Der Feuergott, ein maͤchtig ſchoͤpferiſches We- ſen im alten Glauben der Griechen, der Athena Ge- noß im Attiſchen Cultus und darum auch in dieſem Zwoͤlfgoͤtterſyſtem, hat das Geſchick gehabt, die hohe Wuͤrde, die ihm hier zu Theil geworden war, weder in der Poeſie, noch in der bildenden Kunſt der Griechen, be- 2haupten zu koͤnnen. Jene ſtellt ihn im Ganzen als tuͤch- tigen und kunſtreichen Schmied dar, aber verwebt damit Zuͤge einer ſeltſamen Symbolik, indem ſie ihn ungeheuerlich, mißgeſtalt, hinkend und in ſeinem ganzen Weſen poſſier- lich, als Hahnrei im Hauſe und Pikelhering im Olymp, 3ſchildert. Die bildende Kunſt ſcheint ihn in fruͤheren Zeitaltern in Zwerggeſtalt dargeſtellt zu haben: nach der im menſchlichen Gemuͤthe tiefbegruͤndeten Neigung, grade das 4Urgewaltige im Bilde zwergartig zu faſſen. Ausgebildet
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Syſtematiſcher Theil.
114. Als Bogenſchützin, Hekate zugleich mit Fackeln, Relief Chia-
ram. i, 17. M. Matth. iii, 19. G. M. 35, 113. — A. u. Aktäon,
Relief G. M. 100, 1. 405, 6. Bouill. iii, 49. Gem-
men bei Lipp. i, 72. u. ſonſt. Gemählde von Pompeji,
Goro T. 11. Statue des Aktäon Br. M. ii, 45.
Altar der A. des Lakoniſch-Tegeatiſchen Karyä, im Louvre
523. V. Borgh. St. 4. n. 21 sqq. Bouill. iii, 70. (vgl.
Zoëga Bass. i, 20.) mit den Figuren der Dymänen und Kary-
atiden (Pratinas), oder Thyiades et Caryatides, die Praxite-
les nach Plinius bildete. Vgl. Meineke zu Euphorion Fr. 42.
Dorier i. S. 374. ii. S. 341. mit Böttiger Amalth. iii. S. 144.
154. Dieſelben Spartaniſchen Mädchen findet man auch bei der
Pallas, unten. Wie auf jenem Altar, ſo miſcht ſich auch auf dem
archaiſirenden Relief des Soſibios Artemis- und Dionyſos-Dienſt.
Altar der A. Phosphoros mit einem ſchönen A. Kopfe, der auf
dem des Okeanos ruht; daneben die Köpfe des Phosphoros u. He-
ſperos Bouill. iii, 69. (A. Phosphoros, vor Eos, Vaſengem.
G. M. 30, 93). Wagen der A. mit ihren Inſignien, M.
Cap. iv, 30. G. M. 2, 32.
7. Hephaͤſtos.
366. Der Feuergott, ein maͤchtig ſchoͤpferiſches We-
ſen im alten Glauben der Griechen, der Athena Ge-
noß im Attiſchen Cultus und darum auch in dieſem
Zwoͤlfgoͤtterſyſtem, hat das Geſchick gehabt, die hohe
Wuͤrde, die ihm hier zu Theil geworden war, weder in
der Poeſie, noch in der bildenden Kunſt der Griechen, be-
haupten zu koͤnnen. Jene ſtellt ihn im Ganzen als tuͤch-
tigen und kunſtreichen Schmied dar, aber verwebt damit Zuͤge
einer ſeltſamen Symbolik, indem ſie ihn ungeheuerlich,
mißgeſtalt, hinkend und in ſeinem ganzen Weſen poſſier-
lich, als Hahnrei im Hauſe und Pikelhering im Olymp,
ſchildert. Die bildende Kunſt ſcheint ihn in fruͤheren
Zeitaltern in Zwerggeſtalt dargeſtellt zu haben: nach der im
menſchlichen Gemuͤthe tiefbegruͤndeten Neigung, grade das
Urgewaltige im Bilde zwergartig zu faſſen. Ausgebildet
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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