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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Systematischer Theil.
Athens, Stuart ii, 4. vign. Mionnet Suppl. iii. pl. 18,
3., auch G. M. 32, 133., abgebildet. Aehnlich wohl die
Ath. Kranäa eskeuasmene os es makhen, Paus. x, 34, 4.

5. S. die mit der Schlange zum Kampfe eilende Millin P.
gr.
16. Lipp. ii, 34. M. des Antiochos Philopator Combe
12, 13. Von Athen Stuart ii, 1. vign. Combe 6, 14. --
Blitzschleudernd auf M. von Athen, als Beschützerin ihrer
Heiligthümer, Stuart T. i. vign. Combe 6, 13.; auf M. von
Domitian, G. M. 37, 136. Die M. von Antigonos Gonna-
tas weisen auf ein altes Cultusbild zurück; A. den Schild aufhe-
bend, in der R. den Blitz schwingend, hat den Peplos an, dessen
oberer Theil, wie sonst die Chlamys, über beide Arme fällt. Empr.
489. 490. Besonders machen die zahlreichen Minerven auf Do-
mitians M. (Morelli Dom. t. 6 sqq.) den Gegensatz der kämpfen-
den (auch vom Schiffe herab) im Chiton, und der ruhig stehenden
im Himation sehr deutlich.

6. So die im Louvre n. 192. (1822), im Dor. ungegürteten
Chiton nebst Ueberschlag, mit geringer Aegis, die R. auf die Hüfte
stützend, die L. rednerisch ausstreckend, den Kopf mit eignem Ausdruck
geneigt. Aehnlich war wohl die Geberde der colossalen A. in
Constantinopel, Niketas p. 359 P. A. als Rednerin, im Hi-
mation, den Schild zu den Füßen, Passeri Luc. i, 62. Die
Pacifica bezeichnet der Mangel des Helms, Chiaram. 14.
(eine solche von Phidias, Himer. Orat. xxi, 4), so wie der Ae-
gis, ebd. 12. 13., die umgedrehte Fackel M. Nanian. 18. G. M.
37, 137. vgl. 138. Die friedliche A. wird öfter auch durch
das Abnehmen des Helms bezeichnet, wie an dem Korinth. Puteal,
und andern Reliefs, Winck. W. v. S. 527., und auf dem §. 365, 1.
erwähnten Vasengemählde, wo A. und Herakles mit Apollon u.
Artemis über das Ephesische Heiligthum einen Vertrag zu schließen
scheinen (Paus. vii, 2, 5.)

7. A. im Chiton mit herabgesetztem Schilde u. Patere auf M.
von Kyme, Combe 9, 20, ebenso mit Nike auf der Hand, 10,
21. 12, 12. Morelli Dom. 9, 22. 32. Lipp. ii, 33. Ni-
kephoros im Diploidion, mit gesenktem Schild, Schlange dane-
ben, M. von Athen Stuart ii, 1. vign. vgl. die victrix G.
M.
36, 135.

A. Nike geflügelt §. 334, 2. auf M. Domitians, Morelli
t. 7, 37. Heliodor bei Photios Lex. giebt an, daß die Nike
apteros von Athen eine Athena war, und in der Rechten einen
Granatapfel, in der linken einen Helm (kranos zu schr.) hielt.

Syſtematiſcher Theil.
Athens, Stuart ii, 4. vign. Mionnet Suppl. iii. pl. 18,
3., auch G. M. 32, 133., abgebildet. Aehnlich wohl die
Ath. Kranäa ἐσκευασμένη ὡς ἐς μάχην, Pauſ. x, 34, 4.

5. S. die mit der Schlange zum Kampfe eilende Millin P.
gr.
16. Lipp. ii, 34. M. des Antiochos Philopator Combe
12, 13. Von Athen Stuart ii, 1. vign. Combe 6, 14. —
Blitzſchleudernd auf M. von Athen, als Beſchützerin ihrer
Heiligthümer, Stuart T. i. vign. Combe 6, 13.; auf M. von
Domitian, G. M. 37, 136. Die M. von Antigonos Gonna-
tas weiſen auf ein altes Cultusbild zurück; A. den Schild aufhe-
bend, in der R. den Blitz ſchwingend, hat den Peplos an, deſſen
oberer Theil, wie ſonſt die Chlamys, über beide Arme fällt. Empr.
489. 490. Beſonders machen die zahlreichen Minerven auf Do-
mitians M. (Morelli Dom. t. 6 sqq.) den Gegenſatz der kämpfen-
den (auch vom Schiffe herab) im Chiton, und der ruhig ſtehenden
im Himation ſehr deutlich.

6. So die im Louvre n. 192. (1822), im Dor. ungegürteten
Chiton nebſt Ueberſchlag, mit geringer Aegis, die R. auf die Hüfte
ſtützend, die L. redneriſch ausſtreckend, den Kopf mit eignem Ausdruck
geneigt. Aehnlich war wohl die Geberde der coloſſalen A. in
Conſtantinopel, Niketas p. 359 P. A. als Rednerin, im Hi-
mation, den Schild zu den Füßen, Paſſeri Luc. i, 62. Die
Pacifica bezeichnet der Mangel des Helms, Chiaram. 14.
(eine ſolche von Phidias, Himer. Orat. xxi, 4), ſo wie der Ae-
gis, ebd. 12. 13., die umgedrehte Fackel M. Nanian. 18. G. M.
37, 137. vgl. 138. Die friedliche A. wird öfter auch durch
das Abnehmen des Helms bezeichnet, wie an dem Korinth. Puteal,
und andern Reliefs, Winck. W. v. S. 527., und auf dem §. 365, 1.
erwähnten Vaſengemählde, wo A. und Herakles mit Apollon u.
Artemis über das Epheſiſche Heiligthum einen Vertrag zu ſchließen
ſcheinen (Pauſ. vii, 2, 5.)

7. A. im Chiton mit herabgeſetztem Schilde u. Patere auf M.
von Kyme, Combe 9, 20, ebenſo mit Nike auf der Hand, 10,
21. 12, 12. Morelli Dom. 9, 22. 32. Lipp. ii, 33. Νι-
κηφόρος im Diploidion, mit geſenktem Schild, Schlange dane-
ben, M. von Athen Stuart ii, 1. vign. vgl. die victrix G.
M.
36, 135.

Α. Νίκη geflügelt §. 334, 2. auf M. Domitians, Morelli
t. 7, 37. Heliodor bei Photios Lex. giebt an, daß die Νίκη
ἄπτερος von Athen eine Athena war, und in der Rechten einen
Granatapfel, in der linken einen Helm (κράνος zu ſchr.) hielt.

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[486/0508] Syſtematiſcher Theil. Athens, Stuart ii, 4. vign. Mionnet Suppl. iii. pl. 18, 3., auch G. M. 32, 133., abgebildet. Aehnlich wohl die Ath. Kranäa ἐσκευασμένη ὡς ἐς μάχην, Pauſ. x, 34, 4. 5. S. die mit der Schlange zum Kampfe eilende Millin P. gr. 16. Lipp. ii, 34. M. des Antiochos Philopator Combe 12, 13. Von Athen Stuart ii, 1. vign. Combe 6, 14. — Blitzſchleudernd auf M. von Athen, als Beſchützerin ihrer Heiligthümer, Stuart T. i. vign. Combe 6, 13.; auf M. von Domitian, G. M. 37, 136. Die M. von Antigonos Gonna- tas weiſen auf ein altes Cultusbild zurück; A. den Schild aufhe- bend, in der R. den Blitz ſchwingend, hat den Peplos an, deſſen oberer Theil, wie ſonſt die Chlamys, über beide Arme fällt. Empr. 489. 490. Beſonders machen die zahlreichen Minerven auf Do- mitians M. (Morelli Dom. t. 6 sqq.) den Gegenſatz der kämpfen- den (auch vom Schiffe herab) im Chiton, und der ruhig ſtehenden im Himation ſehr deutlich. 6. So die im Louvre n. 192. (1822), im Dor. ungegürteten Chiton nebſt Ueberſchlag, mit geringer Aegis, die R. auf die Hüfte ſtützend, die L. redneriſch ausſtreckend, den Kopf mit eignem Ausdruck geneigt. Aehnlich war wohl die Geberde der coloſſalen A. in Conſtantinopel, Niketas p. 359 P. A. als Rednerin, im Hi- mation, den Schild zu den Füßen, Paſſeri Luc. i, 62. Die Pacifica bezeichnet der Mangel des Helms, Chiaram. 14. (eine ſolche von Phidias, Himer. Orat. xxi, 4), ſo wie der Ae- gis, ebd. 12. 13., die umgedrehte Fackel M. Nanian. 18. G. M. 37, 137. vgl. 138. Die friedliche A. wird öfter auch durch das Abnehmen des Helms bezeichnet, wie an dem Korinth. Puteal, und andern Reliefs, Winck. W. v. S. 527., und auf dem §. 365, 1. erwähnten Vaſengemählde, wo A. und Herakles mit Apollon u. Artemis über das Epheſiſche Heiligthum einen Vertrag zu ſchließen ſcheinen (Pauſ. vii, 2, 5.) 7. A. im Chiton mit herabgeſetztem Schilde u. Patere auf M. von Kyme, Combe 9, 20, ebenſo mit Nike auf der Hand, 10, 21. 12, 12. Morelli Dom. 9, 22. 32. Lipp. ii, 33. Νι- κηφόρος im Diploidion, mit geſenktem Schild, Schlange dane- ben, M. von Athen Stuart ii, 1. vign. vgl. die victrix G. M. 36, 135. Α. Νίκη geflügelt §. 334, 2. auf M. Domitians, Morelli t. 7, 37. Heliodor bei Photios Lex. giebt an, daß die Νίκη ἄπτερος von Athen eine Athena war, und in der Rechten einen Granatapfel, in der linken einen Helm (κράνος zu ſchr.) hielt.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/508>, abgerufen am 22.11.2024.