Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.Griechen. Erste Periode. Khruseiai de thurai pukinon domon entos eergon, argu-reoi de stathmoi en khalkeo estasan oudo, argureon deph uperthurion, khrusee de korone, im Feenpalast des Alkinoos, Od. vii, 86. Vgl. §. 48. Anm. 2. 3. 4. §. 49, 2. 48. Der eigenthümlichste Theil dieser fürstlichen An-1 1. Thesauros des Minyas (Paus. ix, 38. Squire in Wal- 2. Oudos, Fundament, Sockel, daher Schwelle, aber auch un- Griechen. Erſte Periode. Χρύσειαι δὲ ϑύραι πυκινὸν δόμον ἐντὸς ἔεργον, ἀργύ-ρεοι δὲ σταϑμοὶ ἐν χαλκέῳ ἕστασαν οὐδῷ, ἀργύρεον δ̕ἐφ̕ υ̕περϑύριον, χρυσέη δὲ κορώνη, im Feenpalaſt des Alkinoos, Od. vii, 86. Vgl. §. 48. Anm. 2. 3. 4. §. 49, 2. 48. Der eigenthuͤmlichſte Theil dieſer fuͤrſtlichen An-1 1. Theſauros des Minyas (Pauſ. ix, 38. Squire in Wal- 2. Οὐδὸς, Fundament, Sockel, daher Schwelle, aber auch un- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0051" n="29"/><fw place="top" type="header">Griechen. Erſte Periode.</fw><lb/> Χρύσειαι δὲ <hi rendition="#g">ϑύραι</hi> πυκινὸν δόμον ἐντὸς ἔεργον, ἀργύ-<lb/> ρεοι δὲ <hi rendition="#g">σταϑμοὶ</hi> ἐν χαλκέῳ ἕστασαν <hi rendition="#g">οὐδῷ</hi>, ἀργύρεον<lb/> δ̕ἐφ̕ <hi rendition="#g">υ̕περϑύριον,</hi> χρυσέη δὲ <hi rendition="#g">κορώνη</hi>, im Feenpalaſt des<lb/> Alkinoos, Od. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">vii,</hi></hi> 86. Vgl. §. 48. Anm. 2. 3. 4. §. 49, 2.</p><lb/> <p>48. Der eigenthuͤmlichſte Theil dieſer fuͤrſtlichen An-<note place="right">1</note><lb/> lagen aus der heroiſchen Zeit ſind die <hi rendition="#g">Theſauren</hi>,<lb/> Dom-artige Gebaͤude, welche zur Aufbewahrung koſtba-<lb/> rer Waffenſtuͤcke, Becher und andrer Haus- und Erbguͤ-<lb/> ter (κειμήλια) beſtimmt geweſen zu ſein ſcheinen. Aehnlich<note place="right">2</note><lb/> dieſen meiſt unterirdiſchen Bauen waren die Οὐδοὶ man-<lb/> cher alten Tempelgebaͤude, kellerartige und ſehr maſſive<lb/> Anlagen, welche ebenfalls beſonders zur Aufbewahrung von<lb/> Koſtbarkeiten dienten. Entſprechende Form hatten endlich<note place="right">3</note><lb/> nicht ſelten die Thalamoi, verborgne Frauengemaͤcher,<lb/> und ſelbſt die Gefaͤngniſſe jener Vorzeit.<note place="right">4</note></p><lb/> <p>1. Theſauros des <hi rendition="#g">Minyas</hi> (Pauſ. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ix,</hi></hi> 38. Squire in Wal-<lb/> pole’s, <hi rendition="#aq">Memoirs p.</hi> 336. Dodwell <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">i.</hi> p.</hi> 227.) aus weißem Mar-<lb/> mor, 70 F. Durchmeſſer. — Des <hi rendition="#g">Atreus</hi> und ſeiner Söhne zu<lb/> Mykenä (Pauſ. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii,</hi></hi> 16.), von denen Lord Elgin einen geöffnet<lb/> (ſ. Gell Argolis <hi rendition="#aq">t.</hi> 4 — 6. Squire <hi rendition="#aq">p.</hi> 552. Dodw. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ii.</hi> p.</hi> 236. Pou-<lb/> queville <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">iv.</hi> p.</hi> 152.). Durchmeſſer 47 F., Höhe gegen 50. Von drei<lb/> andern ſieht man Trümmer daſelbſt. — Des Hyrieus und Au-<lb/> geas, gebaut von den Minyern <hi rendition="#g">Trophonios</hi> u. <hi rendition="#g">Agamedes</hi><lb/> (Orchom. S. 95. vgl. Eugammon bei Proklos). — Theſauros<lb/> (des Menelaos) von Gropius unfern Amyklä gefunden; Spur bei<lb/> Pharſalos. Autolykos, Dädalions (des Kunſtreichen) Sohn, πλεῖστα<lb/> κλέπτων ἐϑησαύριζεν, Pherekyd. Frgm. 18. St. Od. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">xix,</hi></hi> 410.</p><lb/> <p>2. Οὐδὸς, Fundament, Sockel, daher Schwelle, aber auch un-<lb/> terirdiſcher Behälter; der λάϊνος οὐδός zu Delphi war ein The-<lb/> ſauros, Il. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ix,</hi></hi> 404., den die Minyeiſchen Baumeiſter aus kyklopi-<lb/> ſchen Felsmaſſen errichtet haben ſollten (Hymn. auf Ap. Pyth. 115.<lb/> Steph. B. <hi rendition="#aq">s. v.</hi> Δελφοὶ). Auch der Χάλκεος οὐδός von Ko-<lb/> lonos bei Sophokles wird als Ausmauerung eines Abgrunds ge-<lb/> dacht (vgl. Il. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">viii,</hi></hi> 15. Theogon. 811. (Der <hi rendition="#g">ὑψόροφος<lb/> ϑάλαμος,</hi> in der Tiefe gelegen und mit allerlei Gütern gefüllt,<lb/> bei Odyſſeus, Menelaos, Piamos Od. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii,</hi></hi> 337. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">xv, 98. xxi,</hi></hi><lb/> 8. Il. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">vi,</hi></hi> 288., iſt auch eine Art Theſauros. Unterirdiſche Be-<lb/> hälter von Früchten und andern Dingen waren faſt überall ge-<lb/> wöhnlich, wie die σειροὶ für Getraide in Thrake, die <hi rendition="#aq">favissae</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0051]
Griechen. Erſte Periode.
Χρύσειαι δὲ ϑύραι πυκινὸν δόμον ἐντὸς ἔεργον, ἀργύ-
ρεοι δὲ σταϑμοὶ ἐν χαλκέῳ ἕστασαν οὐδῷ, ἀργύρεον
δ̕ἐφ̕ υ̕περϑύριον, χρυσέη δὲ κορώνη, im Feenpalaſt des
Alkinoos, Od. vii, 86. Vgl. §. 48. Anm. 2. 3. 4. §. 49, 2.
48. Der eigenthuͤmlichſte Theil dieſer fuͤrſtlichen An-
lagen aus der heroiſchen Zeit ſind die Theſauren,
Dom-artige Gebaͤude, welche zur Aufbewahrung koſtba-
rer Waffenſtuͤcke, Becher und andrer Haus- und Erbguͤ-
ter (κειμήλια) beſtimmt geweſen zu ſein ſcheinen. Aehnlich
dieſen meiſt unterirdiſchen Bauen waren die Οὐδοὶ man-
cher alten Tempelgebaͤude, kellerartige und ſehr maſſive
Anlagen, welche ebenfalls beſonders zur Aufbewahrung von
Koſtbarkeiten dienten. Entſprechende Form hatten endlich
nicht ſelten die Thalamoi, verborgne Frauengemaͤcher,
und ſelbſt die Gefaͤngniſſe jener Vorzeit.
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1. Theſauros des Minyas (Pauſ. ix, 38. Squire in Wal-
pole’s, Memoirs p. 336. Dodwell i. p. 227.) aus weißem Mar-
mor, 70 F. Durchmeſſer. — Des Atreus und ſeiner Söhne zu
Mykenä (Pauſ. ii, 16.), von denen Lord Elgin einen geöffnet
(ſ. Gell Argolis t. 4 — 6. Squire p. 552. Dodw. ii. p. 236. Pou-
queville iv. p. 152.). Durchmeſſer 47 F., Höhe gegen 50. Von drei
andern ſieht man Trümmer daſelbſt. — Des Hyrieus und Au-
geas, gebaut von den Minyern Trophonios u. Agamedes
(Orchom. S. 95. vgl. Eugammon bei Proklos). — Theſauros
(des Menelaos) von Gropius unfern Amyklä gefunden; Spur bei
Pharſalos. Autolykos, Dädalions (des Kunſtreichen) Sohn, πλεῖστα
κλέπτων ἐϑησαύριζεν, Pherekyd. Frgm. 18. St. Od. xix, 410.
2. Οὐδὸς, Fundament, Sockel, daher Schwelle, aber auch un-
terirdiſcher Behälter; der λάϊνος οὐδός zu Delphi war ein The-
ſauros, Il. ix, 404., den die Minyeiſchen Baumeiſter aus kyklopi-
ſchen Felsmaſſen errichtet haben ſollten (Hymn. auf Ap. Pyth. 115.
Steph. B. s. v. Δελφοὶ). Auch der Χάλκεος οὐδός von Ko-
lonos bei Sophokles wird als Ausmauerung eines Abgrunds ge-
dacht (vgl. Il. viii, 15. Theogon. 811. (Der ὑψόροφος
ϑάλαμος, in der Tiefe gelegen und mit allerlei Gütern gefüllt,
bei Odyſſeus, Menelaos, Piamos Od. ii, 337. xv, 98. xxi,
8. Il. vi, 288., iſt auch eine Art Theſauros. Unterirdiſche Be-
hälter von Früchten und andern Dingen waren faſt überall ge-
wöhnlich, wie die σειροὶ für Getraide in Thrake, die favissae
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