behandelt ist). A. Paris u. Helena vereinigend (nebst Peitho) auf dem schönen Relief des Duca di Caraffa-Noja, jetzt im K. Museum zu Neapel, Winck. M. I. 115. W. ii. S. 520. vii. S. 417. G. M. 173, 540. Neap. Bildw. S. 69. Zum Theil übereinstimmend das §. 364, 4. erwähnte Relief. (Jenkins) Le nozzi di Paride ed Elena. R. 1775. Noch näher steht das ex hortis Asinii Poll. bei Guattani M. I. 1785. p. xli.
5. S. Welcker ad Philostr. p. 622, besonders Millingen U. M. i, 10. u. A, 1. (mit Peitho zusammen).
6. Thron der A., mit ihren Attributen (auch der Spindel) artig geschmückt, Gemählde Ant. Erc. i, 29.
11. Hermes.
379. Hermes stand in der Religion der Urbewoh-1 ner Griechenlands in dem Kreise der Chthonischen Götter, der aus der Tiefe Früchte und Seegen heraufsendenden Gewalten; diesen Heilsgott setzte das alte Griechenland als den Geber alles Guten (dotor eaon, eriounios, aka- ketes) auf alle Straßen und Wege, auf Aecker und Gärten, in der Form eines mit einem bärtigen Kopfe und einem Phallos versehenen Pfahles. Allmälig ward2 aber der tellurische Seegensgott immer mehr zu einem ökonomischen und merkantilischen Gotte des Gewinns und Verkehrs (kerdoos); vor Allen verehrten ihn nun die den Verkehr der Vorwelt vermittelnden und in mannig- fachen Lebensgeschäften gewandten Herolde. Durch diese3 erhielt er die Gestalt, in der man ihn sich im Ganzen auch in der ältern Poesie denken muß: eines tüchtigen, kräftigen Mannes mit starkem spitzen Barte, langen Haar- flechten, in einer zurückgeschlagenen Chlamys, dem für rasche Bewegung geeignetsten Kleide, mit einem Reisehut, Fußflügeln, in der Hand das Kerykeion (caduceus). So zeigen ihn die älteren Kunstwerke durchgängig.4
1. Oben §. 67. vgl. Plutarch an seni, extr. Heyne Com- mentat. Soc. Gott. x. p. 83. Zoega (de obel. p. 221)
II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
behandelt iſt). A. Paris u. Helena vereinigend (nebſt Peitho) auf dem ſchönen Relief des Duca di Caraffa-Noja, jetzt im K. Muſeum zu Neapel, Winck. M. I. 115. W. ii. S. 520. vii. S. 417. G. M. 173, 540. Neap. Bildw. S. 69. Zum Theil übereinſtimmend das §. 364, 4. erwähnte Relief. (Jenkins) Le nozzi di Paride ed Elena. R. 1775. Noch näher ſteht das ex hortis Asinii Poll. bei Guattani M. I. 1785. p. xli.
5. S. Welcker ad Philostr. p. 622, beſonders Millingen U. M. i, 10. u. A, 1. (mit Peitho zuſammen).
6. Thron der A., mit ihren Attributen (auch der Spindel) artig geſchmückt, Gemählde Ant. Erc. i, 29.
11. Hermes.
379. Hermes ſtand in der Religion der Urbewoh-1 ner Griechenlands in dem Kreiſe der Chthoniſchen Goͤtter, der aus der Tiefe Fruͤchte und Seegen heraufſendenden Gewalten; dieſen Heilsgott ſetzte das alte Griechenland als den Geber alles Guten (δώτωρ ἐάων, ἐριούνιος, ἀκα- κήτης) auf alle Straßen und Wege, auf Aecker und Gaͤrten, in der Form eines mit einem baͤrtigen Kopfe und einem Phallos verſehenen Pfahles. Allmaͤlig ward2 aber der telluriſche Seegensgott immer mehr zu einem oͤkonomiſchen und merkantiliſchen Gotte des Gewinns und Verkehrs (κερδῷος); vor Allen verehrten ihn nun die den Verkehr der Vorwelt vermittelnden und in mannig- fachen Lebensgeſchaͤften gewandten Herolde. Durch dieſe3 erhielt er die Geſtalt, in der man ihn ſich im Ganzen auch in der aͤltern Poeſie denken muß: eines tuͤchtigen, kraͤftigen Mannes mit ſtarkem ſpitzen Barte, langen Haar- flechten, in einer zuruͤckgeſchlagenen Chlamys, dem fuͤr raſche Bewegung geeignetſten Kleide, mit einem Reiſehut, Fußfluͤgeln, in der Hand das Kerykeion (caduceus). So zeigen ihn die aͤlteren Kunſtwerke durchgaͤngig.4
1. Oben §. 67. vgl. Plutarch an seni, extr. Heyne Com- mentat. Soc. Gott. x. p. 83. Zoëga (de obel. p. 221)
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auf dem ſchönen Relief des Duca di Caraffa-Noja, jetzt im K.
Muſeum zu Neapel, Winck. M. I. 115. W. ii. S. 520. vii.
S. 417. G. M. 173, 540. Neap. Bildw. S. 69. Zum
Theil übereinſtimmend das §. 364, 4. erwähnte Relief. (Jenkins) Le
nozzi di Paride ed Elena. R. 1775. Noch näher ſteht
das ex hortis Asinii Poll. bei Guattani M. I. 1785. p. xli.
5. S. Welcker ad Philostr. p. 622, beſonders Millingen U.
M. i, 10. u. A, 1. (mit Peitho zuſammen).
6. Thron der A., mit ihren Attributen (auch der Spindel)
artig geſchmückt, Gemählde Ant. Erc. i, 29.
11. Hermes.
379. Hermes ſtand in der Religion der Urbewoh-
ner Griechenlands in dem Kreiſe der Chthoniſchen Goͤtter,
der aus der Tiefe Fruͤchte und Seegen heraufſendenden
Gewalten; dieſen Heilsgott ſetzte das alte Griechenland als
den Geber alles Guten (δώτωρ ἐάων, ἐριούνιος, ἀκα-
κήτης) auf alle Straßen und Wege, auf Aecker und
Gaͤrten, in der Form eines mit einem baͤrtigen Kopfe
und einem Phallos verſehenen Pfahles. Allmaͤlig ward
aber der telluriſche Seegensgott immer mehr zu einem
oͤkonomiſchen und merkantiliſchen Gotte des Gewinns und
Verkehrs (κερδῷος); vor Allen verehrten ihn nun die
den Verkehr der Vorwelt vermittelnden und in mannig-
fachen Lebensgeſchaͤften gewandten Herolde. Durch dieſe
erhielt er die Geſtalt, in der man ihn ſich im Ganzen
auch in der aͤltern Poeſie denken muß: eines tuͤchtigen,
kraͤftigen Mannes mit ſtarkem ſpitzen Barte, langen Haar-
flechten, in einer zuruͤckgeſchlagenen Chlamys, dem fuͤr
raſche Bewegung geeignetſten Kleide, mit einem Reiſehut,
Fußfluͤgeln, in der Hand das Kerykeion (caduceus).
So zeigen ihn die aͤlteren Kunſtwerke durchgaͤngig.
1
2
3
4
1. Oben §. 67. vgl. Plutarch an seni, extr. Heyne Com-
mentat. Soc. Gott. x. p. 83. Zoëga (de obel. p. 221)
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/525>, abgerufen am 22.11.2024.
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