kommen, zwei Hauptvorstellungsarten sich scheiden lassen, doch waren auch diese nicht so allgemein anerkannt, und überhaupt die Rollen der einzelnen Musen nicht so fest- bestimmt, daß nicht auch daneben zahlreiche Abweichun- gen vorkommen könnten. Die Federn den auf Häup-4 tern der Musen werden aus dem Siege über die Si- renen erklärt.
1. Musengruppe des Ageladas, Kanachos, Aristokles mit Flöte, Leier, Barbiton, nach Antipatros (Anth. Pal. ii. p. 692) das Diatonon, Chroma und Enharmonion darstellend. Alterthüm- liche Musen aus Athen in Venedig, Thiersch Epochen S. 135.
2. Musen des Lysippos, des Strongylion nebst Kephisodotos u. Olympiosthenes (Paus.), des Philiskos (?) Plin. Eine Hauptgruppe war die von Ambrakia im T. des Hercules Musagetes, §. 180, 2. (vielleicht von Polykles Ol. 102), wovon man sieben aus den Münzen kennt. Stieglitz Einr. v. Münzs. S. 206.
Erhaltne Statuen-Gruppen: 1. die aus der Villa des Cas- sius zu Tivoli PCl. i, 17--27. M. Fr. i, 6--14. Bouill. i, 34--42. Sie war mit dem Apollon, §. 361, 6., zusammen, aber ohne die, hinzugefügte, Euterpe und Urania gefunden worden. 2. die der K. Christina in Ildefonso. 3. die in Stockholm (seit Gustav iii) bei Fredenheim §. 265, 2. Guattani Mon. In. 1784. Aug. sqq. 4. die Töchter des Lykc edes §. 264, 1. -- Acht Figuren in Hercul. Gemählden (Euterpe fehlt) mit Unter- schriften Ant. Erc. ii, 2--9. Unter den Reliefs besonders das berühmte, ehemals im Pall. Colonna, jetzt im Britt. Museum (Cuper Apotheosis Homeri, 1683. Schott Explic. nouv. de l'apoth. d'Hom. 1714. PCl. i. tv. B), welches Homers göttliche Verehrung unter Begünstigung des Zeus, Apollon Pythios u. aller Musen darstellt. Dann die Sarkophage PCl. iv, 14.; Cap. iv, 26. (jetzt im L. 307. Bouill. i, 77); Cap. iv. p. 127 vign.; M. Matth. iii, 16. 49, 1. 2.; G. Giust. ii, 90. 114. 140.; Montf. i, 60, 1. 2.; Bouill. iii, 40; Woburn M. 5. Einzelne Statuen bei Bouill. iii, 11. 12.
3. Polymnia wickelt in der Ambrakischen Gruppe den r. Arm in den Mantel, wie im PCl. i., Guatt.; aber stützt sich nicht mit dem Ellenbogen auf den Felsen, wie im L. 306 (V. Borgh. 7, 12. Bouill. iii, 12, 5. M. Roy. i, 2), in
II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
kommen, zwei Hauptvorſtellungsarten ſich ſcheiden laſſen, doch waren auch dieſe nicht ſo allgemein anerkannt, und uͤberhaupt die Rollen der einzelnen Muſen nicht ſo feſt- beſtimmt, daß nicht auch daneben zahlreiche Abweichun- gen vorkommen koͤnnten. Die Federn den auf Haͤup-4 tern der Muſen werden aus dem Siege uͤber die Si- renen erklaͤrt.
1. Muſengruppe des Ageladas, Kanachos, Ariſtokles mit Flöte, Leier, Barbiton, nach Antipatros (Anth. Pal. ii. p. 692) das Diatonon, Chroma und Enharmonion darſtellend. Alterthüm- liche Muſen aus Athen in Venedig, Thierſch Epochen S. 135.
2. Muſen des Lyſippos, des Strongylion nebſt Kephiſodotos u. Olympioſthenes (Pauſ.), des Philiskos (?) Plin. Eine Hauptgruppe war die von Ambrakia im T. des Hercules Muſagetes, §. 180, 2. (vielleicht von Polykles Ol. 102), wovon man ſieben aus den Münzen kennt. Stieglitz Einr. v. Münzſ. S. 206.
Erhaltne Statuen-Gruppen: 1. die aus der Villa des Caſ- ſius zu Tivoli PCl. i, 17—27. M. Fr. i, 6—14. Bouill. i, 34—42. Sie war mit dem Apollon, §. 361, 6., zuſammen, aber ohne die, hinzugefügte, Euterpe und Urania gefunden worden. 2. die der K. Chriſtina in Ildefonſo. 3. die in Stockholm (ſeit Guſtav iii) bei Fredenheim §. 265, 2. Guattani Mon. In. 1784. Aug. sqq. 4. die Töchter des Lykc edes §. 264, 1. — Acht Figuren in Hercul. Gemählden (Euterpe fehlt) mit Unter- ſchriften Ant. Erc. ii, 2—9. Unter den Reliefs beſonders das berühmte, ehemals im Pall. Colonna, jetzt im Britt. Muſeum (Cuper Apotheosis Homeri, 1683. Schott Explic. nouv. de l’apoth. d’Hom. 1714. PCl. i. tv. B), welches Homers göttliche Verehrung unter Begünſtigung des Zeus, Apollon Pythios u. aller Muſen darſtellt. Dann die Sarkophage PCl. iv, 14.; Cap. iv, 26. (jetzt im L. 307. Bouill. i, 77); Cap. iv. p. 127 vign.; M. Matth. iii, 16. 49, 1. 2.; G. Giust. ii, 90. 114. 140.; Montf. i, 60, 1. 2.; Bouill. iii, 40; Woburn M. 5. Einzelne Statuen bei Bouill. iii, 11. 12.
3. Polymnia wickelt in der Ambrakiſchen Gruppe den r. Arm in den Mantel, wie im PCl. i., Guatt.; aber ſtützt ſich nicht mit dem Ellenbogen auf den Felſen, wie im L. 306 (V. Borgh. 7, 12. Bouill. iii, 12, 5. M. Roy. i, 2), in
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II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
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doch waren auch dieſe nicht ſo allgemein anerkannt, und
uͤberhaupt die Rollen der einzelnen Muſen nicht ſo feſt-
beſtimmt, daß nicht auch daneben zahlreiche Abweichun-
gen vorkommen koͤnnten. Die Federn den auf Haͤup-
tern der Muſen werden aus dem Siege uͤber die Si-
renen erklaͤrt.
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1. Muſengruppe des Ageladas, Kanachos, Ariſtokles mit Flöte,
Leier, Barbiton, nach Antipatros (Anth. Pal. ii. p. 692) das
Diatonon, Chroma und Enharmonion darſtellend. Alterthüm-
liche Muſen aus Athen in Venedig, Thierſch Epochen S. 135.
2. Muſen des Lyſippos, des Strongylion nebſt Kephiſodotos
u. Olympioſthenes (Pauſ.), des Philiskos (?) Plin. Eine
Hauptgruppe war die von Ambrakia im T. des Hercules Muſagetes,
§. 180, 2. (vielleicht von Polykles Ol. 102), wovon man ſieben
aus den Münzen kennt. Stieglitz Einr. v. Münzſ. S. 206.
Erhaltne Statuen-Gruppen: 1. die aus der Villa des Caſ-
ſius zu Tivoli PCl. i, 17—27. M. Fr. i, 6—14. Bouill.
i, 34—42. Sie war mit dem Apollon, §. 361, 6., zuſammen,
aber ohne die, hinzugefügte, Euterpe und Urania gefunden worden.
2. die der K. Chriſtina in Ildefonſo. 3. die in Stockholm (ſeit
Guſtav iii) bei Fredenheim §. 265, 2. Guattani Mon. In.
1784. Aug. sqq. 4. die Töchter des Lykc edes §. 264, 1. —
Acht Figuren in Hercul. Gemählden (Euterpe fehlt) mit Unter-
ſchriften Ant. Erc. ii, 2—9. Unter den Reliefs beſonders
das berühmte, ehemals im Pall. Colonna, jetzt im Britt. Muſeum
(Cuper Apotheosis Homeri, 1683. Schott Explic. nouv.
de l’apoth. d’Hom. 1714. PCl. i. tv. B), welches Homers
göttliche Verehrung unter Begünſtigung des Zeus, Apollon Pythios
u. aller Muſen darſtellt. Dann die Sarkophage PCl. iv, 14.;
Cap. iv, 26. (jetzt im L. 307. Bouill. i, 77); Cap. iv.
p. 127 vign.; M. Matth. iii, 16. 49, 1. 2.; G. Giust. ii,
90. 114. 140.; Montf. i, 60, 1. 2.; Bouill. iii,
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iii, 11. 12.
3. Polymnia wickelt in der Ambrakiſchen Gruppe den r.
Arm in den Mantel, wie im PCl. i., Guatt.; aber ſtützt ſich
nicht mit dem Ellenbogen auf den Felſen, wie im L. 306 (V.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/555>, abgerufen am 22.11.2024.
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