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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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II. Bildende Kunst. Gegenstände.
(Troischer Krieg). Als Löwenkopf Paus. v, 19, 1. vgl. Hesiod
Schild 144. Deimos u. Phobos in Rom Pallor u.
Pavor, jener mit herabhängendem, dieser mit gesträubtem Haar,
auf Denaren der G. Hostilia. G. M. 158. 159. Pole-
mos
mahlte schon Apelles mit auf den Rücken gebundnen Händen.
Enyo (Bellona) auf M. der Bruttier, Mamertiner, Magnani ii,
4 sqq. iv,
36.

4. Pax hat den Oelzweig (auch zündet sie Waffen an), Li-
bertas
den Hut, Pudicitia den Schleier, Valetudo die Schlange,
Pietas den Storch, Aequitas u. Moneta, aus verschiednen Grün-
den, die Wage. Am Himmel ist die Wage blos als Attribut
der Jungfrau (Dike) und Zeichen des Aequinoctiums in den Thier-
kreis gekommen, da lange die Scheeren des Scorpions die Stelle
ausfüllten. Umgekehrt stellt sich die Sache Hirt vor, S. 112.

5. Die Securitas stützt sich auf eine Säule oder schlägt den
Arm über das Haupt (Zeichen der Sicherheit u. Ruhe). -- Die
Spes mit der Blume in der Hand im alten Venus-Costüm findet
sich auf den M. seit Claudius. Eckhel vi. p. 238. Chiaram. i,
20. Ganz anders bei Boissard iv. p. 130. Mitunter stehen
auch mehrere Personen für eine Figur, wie die temporum telicitas
durch vier Knaben mit den Früchten verschiedner Jahreszeiten dar-
gestellt wird.


14. Altitalische Götter.

407. Die den Italischen Völkern eigenthümlichen Göt-1
terdienste enthalten sehr wenige Gestalten, welche origi-
nal Italisch sind und sich zugleich in plastischer Bestimmt-
heit den Griechischen nähern. Wo dies den Schein hat,2
findet man doch meist eine Griechische Kunstform zum
Grunde liegend, wie beim Janus und Vejovis.

1. S. an andern Stellen Jupiter Anxur, Juno Lanuvina,
Saturnus, Flora, Vertumnus, Silvanus, Genius, Lar,
Fortuna, Mantus.

2. Janus auf Münzen von Volaterrä (?) und Rom, auf
diesen mit zwei bärtigen, erst spät einem bärtigen und einem ju-

II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
(Troiſcher Krieg). Als Löwenkopf Pauſ. v, 19, 1. vgl. Heſiod
Schild 144. Deimos u. Phobos in Rom Pallor u.
Pavor, jener mit herabhängendem, dieſer mit geſträubtem Haar,
auf Denaren der G. Hostilia. G. M. 158. 159. Pole-
mos
mahlte ſchon Apelles mit auf den Rücken gebundnen Händen.
Enyo (Bellona) auf M. der Bruttier, Mamertiner, Magnani ii,
4 sqq. iv,
36.

4. Pax hat den Oelzweig (auch zündet ſie Waffen an), Li-
bertas
den Hut, Pudicitia den Schleier, Valetudo die Schlange,
Pietas den Storch, Aequitas u. Moneta, aus verſchiednen Grün-
den, die Wage. Am Himmel iſt die Wage blos als Attribut
der Jungfrau (Dike) und Zeichen des Aequinoctiums in den Thier-
kreis gekommen, da lange die Scheeren des Scorpions die Stelle
ausfüllten. Umgekehrt ſtellt ſich die Sache Hirt vor, S. 112.

5. Die Securitas ſtützt ſich auf eine Säule oder ſchlägt den
Arm über das Haupt (Zeichen der Sicherheit u. Ruhe). — Die
Spes mit der Blume in der Hand im alten Venus-Coſtüm findet
ſich auf den M. ſeit Claudius. Eckhel vi. p. 238. Chiaram. i,
20. Ganz anders bei Boiſſard iv. p. 130. Mitunter ſtehen
auch mehrere Perſonen für eine Figur, wie die temporum telicitas
durch vier Knaben mit den Früchten verſchiedner Jahreszeiten dar-
geſtellt wird.


14. Altitaliſche Goͤtter.

407. Die den Italiſchen Voͤlkern eigenthuͤmlichen Goͤt-1
terdienſte enthalten ſehr wenige Geſtalten, welche origi-
nal Italiſch ſind und ſich zugleich in plaſtiſcher Beſtimmt-
heit den Griechiſchen naͤhern. Wo dies den Schein hat,2
findet man doch meiſt eine Griechiſche Kunſtform zum
Grunde liegend, wie beim Janus und Vejovis.

1. S. an andern Stellen Jupiter Anxur, Juno Lanuvina,
Saturnus, Flora, Vertumnus, Silvanus, Genius, Lar,
Fortuna, Mantus.

2. Janus auf Münzen von Volaterrä (?) und Rom, auf
dieſen mit zwei bärtigen, erſt ſpät einem bärtigen und einem ju-

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[555/0577] II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde. (Troiſcher Krieg). Als Löwenkopf Pauſ. v, 19, 1. vgl. Heſiod Schild 144. Deimos u. Phobos in Rom Pallor u. Pavor, jener mit herabhängendem, dieſer mit geſträubtem Haar, auf Denaren der G. Hostilia. G. M. 158. 159. Pole- mos mahlte ſchon Apelles mit auf den Rücken gebundnen Händen. Enyo (Bellona) auf M. der Bruttier, Mamertiner, Magnani ii, 4 sqq. iv, 36. 4. Pax hat den Oelzweig (auch zündet ſie Waffen an), Li- bertas den Hut, Pudicitia den Schleier, Valetudo die Schlange, Pietas den Storch, Aequitas u. Moneta, aus verſchiednen Grün- den, die Wage. Am Himmel iſt die Wage blos als Attribut der Jungfrau (Dike) und Zeichen des Aequinoctiums in den Thier- kreis gekommen, da lange die Scheeren des Scorpions die Stelle ausfüllten. Umgekehrt ſtellt ſich die Sache Hirt vor, S. 112. 5. Die Securitas ſtützt ſich auf eine Säule oder ſchlägt den Arm über das Haupt (Zeichen der Sicherheit u. Ruhe). — Die Spes mit der Blume in der Hand im alten Venus-Coſtüm findet ſich auf den M. ſeit Claudius. Eckhel vi. p. 238. Chiaram. i, 20. Ganz anders bei Boiſſard iv. p. 130. Mitunter ſtehen auch mehrere Perſonen für eine Figur, wie die temporum telicitas durch vier Knaben mit den Früchten verſchiedner Jahreszeiten dar- geſtellt wird. 14. Altitaliſche Goͤtter. 407. Die den Italiſchen Voͤlkern eigenthuͤmlichen Goͤt- terdienſte enthalten ſehr wenige Geſtalten, welche origi- nal Italiſch ſind und ſich zugleich in plaſtiſcher Beſtimmt- heit den Griechiſchen naͤhern. Wo dies den Schein hat, findet man doch meiſt eine Griechiſche Kunſtform zum Grunde liegend, wie beim Janus und Vejovis. 1 2 1. S. an andern Stellen Jupiter Anxur, Juno Lanuvina, Saturnus, Flora, Vertumnus, Silvanus, Genius, Lar, Fortuna, Mantus. 2. Janus auf Münzen von Volaterrä (?) und Rom, auf dieſen mit zwei bärtigen, erſt ſpät einem bärtigen und einem ju-

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/577>, abgerufen am 22.11.2024.