Laborde ii, 24.; auf Spiegeln bei R. Roch. 20.; Gemmen M. Worsl. iv, 23.; Reliefs M. Nap. ii, 63. Gerhard Ant. Bildw. 27. (ähnlich der knieenden Mänade §. 388, 3). Po- lyxena's Opfer, öfter gemahlt, Paus. x, 25. Libanios p. 1088. Menelaos mit der Helena versöhnt, Tischb. v. u. Millg. U. M. i, 32. Aias des Lokrers Untergang, ein Gewittergemählde, vielleicht nach Apollodoros, Philostr. ii, 13.
2. Im Alterthum kannte man Odysseus apo tou struphnou kai egregorotos, Menelaos tou emerou, Agamemnon tou entheou, Tydeus durch die eleutheria, Aias Tel. das blosuron, Aias Lokr. das etoimon Philostr. ii, 7. Jene Gruppe exi- stirt als Pasquino in Rom (anonyme Abhandlung von Cancellieri über Marforio u. Pasquino, Fiorillo im Kunstbl. 1824 N. 47.), zu Florenz im Pallast Pitti u. auf Ponte Vecchio (Maffei Racc. 42. Tischbein H. 5.), Fragmente aus Tivoli im Vatican PCl. vi, 18. 19., nämlich Aias Kopf u. Patroklos Schulter mit der Speerwunde. Aehnlicher Kopf bei Egremont Spec. 54., vgl. auch Brit. Mus. 2, 23. Was bei Tischb. i. v. als Agamemnons- und Menelaos-Kopf abgebildet ist, scheint ursprünglich derselbe. Die Gruppe auf einer Gemme bei Mariette, Millin Vas. i, 72. Der Held ist wohl sicher Aias, und die Handlung den Bedingun- gen der plastischen Kunst gemäß mehr concentrirt als bei Homer; derselbe Held schützt und trägt fort. Diomedes Kopf, Tischb. iii, aus dem PCl., ist zweifelhaft. Auf den Gemmen hat er die Chlamys fast immer auf Aetolische Art, §. 338, 4. 412., um den l. Arm gewickelt. Hektor auf Ilischen M. z. B. M. Br. 9, 18. 19. Chois. Gouff. Voy. pitt. ii. pl. 38. auf Vier- gespann, Nike auf der Hand. vgl. Philostr. Her. 2, 10. Pria- mos Maisson. Vas. 63. Gemmenköpfe, Lipp. i, ii, 1 -- 3. Paris mit dem Apfel in der Hand, sitzend PCl. ii, 37.; ste- hend Guatt. M. I. 1787. p. 37. (aber PCl. iii, 21. als Mi- thrischer Diener erklärt). Kaßler Statue (Atys, Ganymed?) Welckers Zeitschr. S. 181. Schöne Paris-Büsten Guatt. 1784 p. 76. M. Nap. ii, 57. Walpole Travels, von Tyrus.
1416. Besonders fein hat die alte Kunst den Charak- ter des Odysseus ausgebildet, jedoch in der Gestalt, in welcher wir ihn kennen, wahrscheinlich erst zu Alexan- ders Zeiten; die konische Mütze, der hochgeschürzte Chi- ton, welche zur Schiffertracht gehörten, und der derbe Gliederbau geben ihm eine große Aehnlichkeit mit dem werk-
Syſtematiſcher Theil.
Laborde ii, 24.; auf Spiegeln bei R. Roch. 20.; Gemmen M. Worsl. iv, 23.; Reliefs M. Nap. ii, 63. Gerhard Ant. Bildw. 27. (ähnlich der knieenden Mänade §. 388, 3). Po- lyxena’s Opfer, öfter gemahlt, Pauſ. x, 25. Libanios p. 1088. Menelaos mit der Helena verſöhnt, Tiſchb. v. u. Millg. U. M. i, 32. Aias des Lokrers Untergang, ein Gewittergemählde, vielleicht nach Apollodoros, Philoſtr. ii, 13.
2. Im Alterthum kannte man Odyſſeus ἀπὸ τοῦ στρυφνοῦ καὶ ἐγρηγορότος, Menelaos τοῦ ἡμέρου, Agamemnon τοῦ ἐνϑέου, Tydeus durch die ἐλευϑερία, Aias Tel. das βλοσυρὸν, Aias Lokr. das ἕτοιμον Philoſtr. ii, 7. Jene Gruppe exi- ſtirt als Pasquino in Rom (anonyme Abhandlung von Cancellieri über Marforio u. Pasquino, Fiorillo im Kunſtbl. 1824 N. 47.), zu Florenz im Pallaſt Pitti u. auf Ponte Vecchio (Maffei Racc. 42. Tiſchbein H. 5.), Fragmente aus Tivoli im Vatican PCl. vi, 18. 19., nämlich Aias Kopf u. Patroklos Schulter mit der Speerwunde. Aehnlicher Kopf bei Egremont Spec. 54., vgl. auch Brit. Mus. 2, 23. Was bei Tiſchb. i. v. als Agamemnons- und Menelaos-Kopf abgebildet iſt, ſcheint urſprünglich derſelbe. Die Gruppe auf einer Gemme bei Mariette, Millin Vas. i, 72. Der Held iſt wohl ſicher Aias, und die Handlung den Bedingun- gen der plaſtiſchen Kunſt gemäß mehr concentrirt als bei Homer; derſelbe Held ſchützt und trägt fort. Diomedes Kopf, Tiſchb. iii, aus dem PCl., iſt zweifelhaft. Auf den Gemmen hat er die Chlamys faſt immer auf Aetoliſche Art, §. 338, 4. 412., um den l. Arm gewickelt. Hektor auf Iliſchen M. z. B. M. Br. 9, 18. 19. Choiſ. Gouff. Voy. pitt. ii. pl. 38. auf Vier- geſpann, Nike auf der Hand. vgl. Philoſtr. Her. 2, 10. Πρια- μος Maiſſon. Vas. 63. Gemmenköpfe, Lipp. i, ii, 1 — 3. Paris mit dem Apfel in der Hand, ſitzend PCl. ii, 37.; ſte- hend Guatt. M. I. 1787. p. 37. (aber PCl. iii, 21. als Mi- thriſcher Diener erklärt). Kaßler Statue (Atys, Ganymed?) Welckers Zeitſchr. S. 181. Schöne Paris-Büſten Guatt. 1784 p. 76. M. Nap. ii, 57. Walpole Travels, von Tyrus.
1416. Beſonders fein hat die alte Kunſt den Charak- ter des Odyſſeus ausgebildet, jedoch in der Geſtalt, in welcher wir ihn kennen, wahrſcheinlich erſt zu Alexan- ders Zeiten; die koniſche Muͤtze, der hochgeſchuͤrzte Chi- ton, welche zur Schiffertracht gehoͤrten, und der derbe Gliederbau geben ihm eine große Aehnlichkeit mit dem werk-
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Syſtematiſcher Theil.
Laborde ii, 24.; auf Spiegeln bei R. Roch. 20.; Gemmen M.
Worsl. iv, 23.; Reliefs M. Nap. ii, 63. Gerhard Ant.
Bildw. 27. (ähnlich der knieenden Mänade §. 388, 3). Po-
lyxena’s Opfer, öfter gemahlt, Pauſ. x, 25. Libanios p. 1088.
Menelaos mit der Helena verſöhnt, Tiſchb. v. u. Millg. U. M.
i, 32. Aias des Lokrers Untergang, ein Gewittergemählde,
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2. Im Alterthum kannte man Odyſſeus ἀπὸ τοῦ στρυφνοῦ
καὶ ἐγρηγορότος, Menelaos τοῦ ἡμέρου, Agamemnon τοῦ
ἐνϑέου, Tydeus durch die ἐλευϑερία, Aias Tel. das βλοσυρὸν,
Aias Lokr. das ἕτοιμον Philoſtr. ii, 7. Jene Gruppe exi-
ſtirt als Pasquino in Rom (anonyme Abhandlung von Cancellieri
über Marforio u. Pasquino, Fiorillo im Kunſtbl. 1824 N. 47.),
zu Florenz im Pallaſt Pitti u. auf Ponte Vecchio (Maffei Racc.
42. Tiſchbein H. 5.), Fragmente aus Tivoli im Vatican PCl.
vi, 18. 19., nämlich Aias Kopf u. Patroklos Schulter mit der
Speerwunde. Aehnlicher Kopf bei Egremont Spec. 54., vgl. auch
Brit. Mus. 2, 23. Was bei Tiſchb. i. v. als Agamemnons-
und Menelaos-Kopf abgebildet iſt, ſcheint urſprünglich derſelbe.
Die Gruppe auf einer Gemme bei Mariette, Millin Vas. i, 72.
Der Held iſt wohl ſicher Aias, und die Handlung den Bedingun-
gen der plaſtiſchen Kunſt gemäß mehr concentrirt als bei Homer;
derſelbe Held ſchützt und trägt fort. Diomedes Kopf, Tiſchb.
iii, aus dem PCl., iſt zweifelhaft. Auf den Gemmen hat er
die Chlamys faſt immer auf Aetoliſche Art, §. 338, 4. 412.,
um den l. Arm gewickelt. Hektor auf Iliſchen M. z. B. M.
Br. 9, 18. 19. Choiſ. Gouff. Voy. pitt. ii. pl. 38. auf Vier-
geſpann, Nike auf der Hand. vgl. Philoſtr. Her. 2, 10. Πρια-
μος Maiſſon. Vas. 63. Gemmenköpfe, Lipp. i, ii, 1 — 3.
Paris mit dem Apfel in der Hand, ſitzend PCl. ii, 37.; ſte-
hend Guatt. M. I. 1787. p. 37. (aber PCl. iii, 21. als Mi-
thriſcher Diener erklärt). Kaßler Statue (Atys, Ganymed?)
Welckers Zeitſchr. S. 181. Schöne Paris-Büſten Guatt. 1784
p. 76. M. Nap. ii, 57. Walpole Travels, von Tyrus.
416. Beſonders fein hat die alte Kunſt den Charak-
ter des Odyſſeus ausgebildet, jedoch in der Geſtalt,
in welcher wir ihn kennen, wahrſcheinlich erſt zu Alexan-
ders Zeiten; die koniſche Muͤtze, der hochgeſchuͤrzte Chi-
ton, welche zur Schiffertracht gehoͤrten, und der derbe
Gliederbau geben ihm eine große Aehnlichkeit mit dem werk-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/598>, abgerufen am 22.11.2024.
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