welche eine Blume mit Tänien umwindet, Tischb. Vas. iii, 49., ist aus Theokr. 18, 48. zu erklären: 'Elenas phuton eimi. Von mantischen Gebräuchen war die Weissagung aus Thrien (Lobeck de Thriis, jetzt Aglaoph. p. 814.) besonders darstellbar, Millingen Div. 29.
6. Kanephoren des Polyklet, Amalth iii. S. 164. An der V. Appia gefundene, von Kriton u. Nikolaos von Athen, in Villa Albani Winck. W. vi, 1. S. 202. Von andern bei Frascati gefundenen (Cavac. Racc. iii, 28) ebd. v. S. 21. 332 u. sonst. Im Britt. Museum Terrac. pl. 29. -- Statue eines die Eingeweide des Opfers bratenden Sklaven §. 121, 5. Priesterin der Ceres PCl. iii, 20. Opferdiener der Ceres, mit einem Schweinchen über den Schultern, bei L. Egremont, Spec. 68. Camillus im Pal. der Conservatoren, eine anmuthige Figur, Maffei Racc. 24. Vestalinnen sind an der vitta zu erkennen, G. M. 332. 33. vgl. Visc. PCl. iii. p. 26. Ar- chigallus §. 395, 3. Priesterin der M. Mater, mit Inschr. PCl. vii, 18. Isis-Priester, wie bei Appulejus, PCl. vii, 19. M. Matth. iii, 24. Schöne Statue einer adorans femina (wie bei Plinius) mit eigenthümlichem Gewandwurf, PCl. ii, 47. (Pietas), Bouill. ii, 29 u. oben §. 393, 3. Bronze Ant. Erc. vi, 83. vgl. Böttiger Kunstmyth. S. 51.
2. Agonen.
1423. Die Seite des Griechischen Lebens, welche we- gen der natürlichen Verwandschaft, in welcher sie zur plastischen Kunst steht, sich am vollständigsten in der Kunst abspiegelt, ist die Gymnastik. Zwar ist die vollkommenste Uebertragung gymnastischer Gestalten auf die Stoffe der bildenden Kunst, jener Wald von Erzbild- säulen der Sieger in den Tempelhöfen Olympia's und Pytho's, uns verloren gegangen, und nur einige treff- liche Reste der Art geblieben; indeß läßt sich aus Mar- mor-Copieen, Reliefs, Vasengemählden und Gemmen noch ein sehr vollständiger Cyklus von Vorstellungen zu- sammensetzen, und auch in die Kunde der skhemata oder
Syſtematiſcher Theil.
welche eine Blume mit Tänien umwindet, Tiſchb. Vaſ. iii, 49., iſt aus Theokr. 18, 48. zu erklären: ‘Ελένας φυτὸν εἰμί. Von mantiſchen Gebräuchen war die Weiſſagung aus Thrien (Lobeck de Thriis, jetzt Aglaoph. p. 814.) beſonders darſtellbar, Millingen Div. 29.
6. Kanephoren des Polyklet, Amalth iii. S. 164. An der V. Appia gefundene, von Kriton u. Nikolaos von Athen, in Villa Albani Winck. W. vi, 1. S. 202. Von andern bei Frascati gefundenen (Cavac. Racc. iii, 28) ebd. v. S. 21. 332 u. ſonſt. Im Britt. Muſeum Terrac. pl. 29. — Statue eines die Eingeweide des Opfers bratenden Sklaven §. 121, 5. Prieſterin der Ceres PCl. iii, 20. Opferdiener der Ceres, mit einem Schweinchen über den Schultern, bei L. Egremont, Spec. 68. Camillus im Pal. der Conſervatoren, eine anmuthige Figur, Maffei Racc. 24. Veſtalinnen ſind an der vitta zu erkennen, G. M. 332. 33. vgl. Viſc. PCl. iii. p. 26. Ar- chigallus §. 395, 3. Prieſterin der M. Mater, mit Inſchr. PCl. vii, 18. Iſis-Prieſter, wie bei Appulejus, PCl. vii, 19. M. Matth. iii, 24. Schöne Statue einer adorans femina (wie bei Plinius) mit eigenthümlichem Gewandwurf, PCl. ii, 47. (Pietas), Bouill. ii, 29 u. oben §. 393, 3. Bronze Ant. Erc. vi, 83. vgl. Böttiger Kunſtmyth. S. 51.
2. Agonen.
1423. Die Seite des Griechiſchen Lebens, welche we- gen der natuͤrlichen Verwandſchaft, in welcher ſie zur plaſtiſchen Kunſt ſteht, ſich am vollſtaͤndigſten in der Kunſt abſpiegelt, iſt die Gymnaſtik. Zwar iſt die vollkommenſte Uebertragung gymnaſtiſcher Geſtalten auf die Stoffe der bildenden Kunſt, jener Wald von Erzbild- ſaͤulen der Sieger in den Tempelhoͤfen Olympia’s und Pytho’s, uns verloren gegangen, und nur einige treff- liche Reſte der Art geblieben; indeß laͤßt ſich aus Mar- mor-Copieen, Reliefs, Vaſengemaͤhlden und Gemmen noch ein ſehr vollſtaͤndiger Cyklus von Vorſtellungen zu- ſammenſetzen, und auch in die Kunde der σχήματα oder
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Syſtematiſcher Theil.
welche eine Blume mit Tänien umwindet, Tiſchb. Vaſ. iii, 49.,
iſt aus Theokr. 18, 48. zu erklären: ‘Ελένας φυτὸν εἰμί.
Von mantiſchen Gebräuchen war die Weiſſagung aus Thrien
(Lobeck de Thriis, jetzt Aglaoph. p. 814.) beſonders darſtellbar,
Millingen Div. 29.
6. Kanephoren des Polyklet, Amalth iii. S. 164. An
der V. Appia gefundene, von Kriton u. Nikolaos von Athen, in
Villa Albani Winck. W. vi, 1. S. 202. Von andern bei
Frascati gefundenen (Cavac. Racc. iii, 28) ebd. v. S. 21. 332
u. ſonſt. Im Britt. Muſeum Terrac. pl. 29. — Statue
eines die Eingeweide des Opfers bratenden Sklaven §. 121, 5.
Prieſterin der Ceres PCl. iii, 20. Opferdiener der Ceres, mit
einem Schweinchen über den Schultern, bei L. Egremont, Spec.
68. Camillus im Pal. der Conſervatoren, eine anmuthige
Figur, Maffei Racc. 24. Veſtalinnen ſind an der vitta zu
erkennen, G. M. 332. 33. vgl. Viſc. PCl. iii. p. 26. Ar-
chigallus §. 395, 3. Prieſterin der M. Mater, mit Inſchr.
PCl. vii, 18. Iſis-Prieſter, wie bei Appulejus, PCl. vii,
19. M. Matth. iii, 24. Schöne Statue einer adorans
femina (wie bei Plinius) mit eigenthümlichem Gewandwurf,
PCl. ii, 47. (Pietas), Bouill. ii, 29 u. oben §. 393, 3.
Bronze Ant. Erc. vi, 83. vgl. Böttiger Kunſtmyth. S. 51.
2. Agonen.
423. Die Seite des Griechiſchen Lebens, welche we-
gen der natuͤrlichen Verwandſchaft, in welcher ſie zur
plaſtiſchen Kunſt ſteht, ſich am vollſtaͤndigſten in der
Kunſt abſpiegelt, iſt die Gymnaſtik. Zwar iſt die
vollkommenſte Uebertragung gymnaſtiſcher Geſtalten auf
die Stoffe der bildenden Kunſt, jener Wald von Erzbild-
ſaͤulen der Sieger in den Tempelhoͤfen Olympia’s und
Pytho’s, uns verloren gegangen, und nur einige treff-
liche Reſte der Art geblieben; indeß laͤßt ſich aus Mar-
mor-Copieen, Reliefs, Vaſengemaͤhlden und Gemmen
noch ein ſehr vollſtaͤndiger Cyklus von Vorſtellungen zu-
ſammenſetzen, und auch in die Kunde der σχήματα oder
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/614>, abgerufen am 23.11.2024.
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