Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.sie so viel Fische/ die sie aufftrucknen/ als sie des §. 4. Jhre Speise bestehet mehrentheils aus Flus-
ſie ſo viel Fiſche/ die ſie aufftrucknen/ als ſie des §. 4. Jhre Speiſe beſtehet mehrentheils aus Fluſ-
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ſie ſo viel Fiſche/ die ſie aufftrucknen/ als ſie des
Winters uͤber benoͤthiget zu ſeyn erachten/ im
Winter aber gehen ſie mit ihren Hunden in den
dicken Wald, woſelbſt ſie Zobel/ Hermeline/
Fuͤchſe/ Baͤhre/ Elende, Rennthiere, Bieber,
Grauwercke und dergleichen fangen und erſchla-
gen. Wovon ſie der hohen Landes-Obrigkeit
ein gewiſſes Contingent jaͤhrlich zahlen/ und den
Reſt an derſelben gegen einen geſetzten Preiß
erlegen/ oder auch ſonſten an privat-Leuten die-
jenige Wahren, deren Vereuſſerung ihnen ver-
goͤnt, verhandeln.
§. 4. Jhre Speiſe beſtehet mehrentheils aus
Fiſchen, welche ihnen der Obi und die darinnen
ſich ergieſſende Stroͤhme reichlich mittheilen.
Die allerwenigſten eſſen Brodt und Saltz, ge-
ſtalt der meiſte Theil unter ihnen ſo unvermoͤ-
gend iſt/ daß er ihm dieſe ſo nothwendige Lebens-
Mittel nicht anſchaffen kan, woferne ſie gleich an
etlichen Oertern zu bekommen waͤren; ſondern
muß ſich mit ungeſaltzenen Fiſchen behelffen/ wel-
che an ſtat Brodts und Zukoſt ſind. Des Win-
ters fangen ſie Voͤgel und erſchlagen Rennthie-
re/ die ihnen zur Speiſe gleichfalls dienen. Des
Sommers nehmen ſie die wilden Gaͤnſe und
Endten aus, welche in den Suͤmpffen und Tei-
chen hieſelbſt in groſſer Anzahl neſten. Sie
bemercken ihre Zeit wenn die Alten ihre Federn
fallen laſſen/ und die jungen noch nicht fliegen
koͤnnen. Mit keinen andern Tranck ſtillen ſie
ihren Durſt, als mit dem Waſſer aus dem
Fluſ-
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